06.05.2007

Snail Dancing (2) - Die ersten Schritte

UNTERNEUNTUPFING Aktuell berichtet für Sie in der zirka 7teiligen Snail Dancing Serie über den künftigen Megatrend in Europa und im deutschsprachigen Raum, wie so oft kommend aus den USA. Sie erfahren alles über Snail Dance um für den kommenden Hype gewappnet zu sein. Sollten Sie die vorangegangenen Folgen versäumt haben so starten Sie am besten zuerst hier. Oder lesen Sie gleich hier den zweiten Teil der Serie...


(...)
Schnell bildeten sich die ersten sozialen Netzwerke um die Schneckentänzer, es entstanden Clubs, Vereine und natürlich Verbände. Wobei sich sofort zu Beginn zwei Richtungen abzeichneten : dog-style dancing und human-style dancing. Die Dogstylers orientierten sich an den Vorbildern der Dogdancer - hier ist Snail Dancing eher eine Geschicklichkeitsübung im Sinne einer Obedienceprüfung. Wichtig ist nicht nur der Gehorsam der Schnecke, gute Partnerschaft Schnecke-Mensch, sondern es zählt auch das Sozialverhalten der Schnecke und die Sozialverträglichkeit mit anderen Schnecken. Man hat auch sehr rasch eine entsprechende Begleitschneckenprüfung als Zulassung für den Snail Dance eingeführt weil die anfänglichen Undiszipliniertheiten der ersten Tanzschnecken (wilde Kämpfe untereinander, hemmunglose Paarung) zu Beginn für alle Beteiligten mühsam war und Grenzen aufgezeigt hatte. Hat eine Tanzschnecke die Prüfung zur Begleitschnecke bestanden schafft sie später nach Abschied vom aktiven Snail Dancing Sport auch meist leicht die Ausbildung zur Blindenschnecke, die kanadische Wollschnecke (über die wir später ausführlicher berichten) schafft sogar die Ausbildung zur Lawinensuchschnecke.

Die zweite Fraktion der ersten Snail Dancer orientierte sich eher an den menschlichen Tänzen und Kategorien. So gab es schnell (oder eher langsam wie es mit Schnecken nun so ist) Gruppen für Standardschneckentänze, Lateinamerikanische Schneckentänze usw. usf. Also von Disco bis zu den slawischen Tanzvarianten, und die jüdischen Gemeinden und afroamerikanischen Gemeinden hatten genauso ihre eigenen Schneckentänze, bis auf Chinatown wo Schnecken weiterhin eher als Entenstücke-süß-sauer, Shanghai-Huhn oder geblatene Lindfleisstücke mit Soja und Leis zum Einsatz kamen.

Hingegen verworfen haben die Human-Stylers die Schneckentanzvarianten von Polka, Squaredance und Tsirtaki. Bei Polka und Squaredance sind einfach zuviele Schnecken zertrampelt worden was Tierschützer auf den Plan rief, Tsirtaki artete wenn mehrere Schnecken in einer Tanzkette waren immer in üblen Rudelbums unter den Gastropoden aus was wahrlich kein sehr ansprechendes Bild ergab. Beim Schnecken-Rock'n Roll hat sich trotz ambitioniertester Versuche dann schlußendlich doch einheitlich eingebürgert dass die Schnecke den geworfenen Part im Tanzpaar abgibt, andersrum wurde das nicht so richtig, man fand aber nie wirklich heraus warum. Falls Sie schon einmal eine sich einringelnde Nacktschnecke beobachtet haben sollten - das war mit großer Wahrscheinlichkeit eine Breakdance-Schnecke.

Beiden Stilrichtungen, also sowohl dog-style als auch human-style war gemein dass Schneckentanz von anfang an ein ganz bestimmtes Publikum anzog. Die gewisse Langsamkeit der Schnecken zog vor allem Menschen an die schon sehr betagt sind und es daher gerne ein wenig gemächlicher angehen wollen aber trotzdem nicht auf musische Zerstreuung und Betätigung verzichten wollen, aber auch Menschen die aufgrund eines extrem unsportlichen Lebenswandels eine lausige Fitness haben, darüber hinaus natürlich auch Menschen die durch Krankheit in ihrer Bewegungsfähigkeit eingeschränkt sind. Schnecken wiederum zog der Snail Dance am Anfang überhaupt nicht an, aber wie beim Hund und anderen Haustieren gab es halt eine gewisse Domestizierungsphase und aktuelle Züchtungen (über die berichten wir etwas später) zeigen schon erfreuliche Erfolge.

In der nächsten Folge berichten wir über die ersten Wettbewerbe - und auf welche unerwarteten Probleme man dabei gestoßen ist...

(Bild: hummanna / Flickr / CC BY)