29.04.2007

Dove Marketingdeal mit Sumoverband gescheitert?

Wie UNTERNEUNTUPFING Aktuell aus gut unterrichteten Wirtschaftskreisen erfahren hat scheint der Marketingdeal zwischen Dove Japan und dem nationalen Sumoverband (NSK) nun doch gescheitert zu sein. Dove ist gerade dabei seine Pflegeproduktelinien für den Herrn zu forcieren und strebte an in konsequenter Fortfolge der bestehenden Werbelinie für Frauen - nämlich Frauen so zu zeigen wie sie in der überwiegenden Mehrheit der industrialisierten Welt wirklich aussehen (also glattrasiert und mit deutlichen äußerlichen Spuren von falscher Ernährung und Bewegungsmangel) - nun auch eine gleich gestaltete Werbelinie für Männerpflegeprodukte zu lancieren. Nichts lag näher als sich dazu an die Größen des Sumos zu wenden.


UNTERNEUNTUPFING Aktuell sprach mit Toshiro Onemushi der den Sumoverband in Vermarktungsfragen berät. Onemushi-san erläutert : "Natürlich lag es auf den ersten Blick nahe dass Dove und Sumo zusammen finden sollten. Dove zeigt die Menschen wie sie in den westlichen Industriestaaten wirklich sind. Unsere Rikishi sind vielleicht ein wenig zu muskulös, aber haben ansonsten die richtige typische Statur. Wenn unsere Rikishi aktiv sind, dann nur für wenige Sekunden, was sich mit den meisten Sexualstatistiken der Europäer deckt. Unsere Rikishi sind es außerdem gewohnt sich in japanischer Sumounterwäsche zu zeigen, und zumindest die japanischstämmigen Stämmigen sind ziemlich haarlos, was auch keine Nachteile bringt für die Shaving Products Division von Dove, wenn ich das mal so sagen darf. Aber damit sind die Gemeinsamkeiten auch schon aufgezählt, ungeachtet dessen dass unsere Ringer aufgrund ihrer Statur auch in der Freizeit Frauenkleidung tragen. Oder dass wenn ein Sumoringer sich zum Dohyo begibt dann sieht das von hinten nicht viel anders aus wie wenn ein westlicher Mann in Flipflops im Freibad zur Kantine geht."

UNTERNEUNTUPFING Aktuell hakt nach woran es denn nun wirklich gescheitert sei. Onemushi-san erklärt : "Dove ist vor allem in Japan noch viel zu sehr auf Frauen geprägt. Sumo ist ein Männersport. Von oben bis unten (und Sumo kennt sehr viel "unten") haben die Männer das Sagen. Frauen sind beim Sumo entweder zahlende Zuseherinnen oder liebherzende Frauen der Rikishi, aber sonst nichts. Gerade die älteren Offiziellen im Verband sind sehr konservativ und traditionell geprägt und Dove konnte nicht soviel zahlen um diesen Offiziellen ein wenig Moderne ausreichend schmackhaft zu machen, obgleich die Oyakata einer ausreichenden Menge Yen ansonsten immer sehr aufgeschlossen gegenüber sind."

UNTERNEUNTUPFING Aktuell wollte wissen wie die aktiven Sportler zum Marketingdeal stehen und hat unseren Japankorrespondenten beauftragt informelle Gespräche mit den Rikishi zu suchen. Wie wir in Erfahrung bringen konnten hat er es zuerst bei Asashoryu versucht der unseren Korrespondenten jedoch wieder per Uwatenage sofort rausgeworfen hat weil er in letzter Zeit nicht sehr gut auf Journalisten zu sprechen ist. Bei Miyabiyama (welcher mit seinen schlanken 180kg eine Traumfigur besitzt für die Dove Initiative für wahre Schönheit) fand unser Japankorrespondent dann einen Ansprechpartner. Miyabiyama-san vertraut unserem Korrespondenten bei einem kleinen informellen Umtrunk an : "An sich wäre ich schon bereit gewesen z.B. bei der nächsten Frauenwerbelinie mitzumachen, immerhin trage ich Körbchengröße 130C und könnte ja mein Haar offen tragen. Mein Oyakata war aber dagegen. Er sagte die Ozekis und der Yokozuna (Anm. der Redaktion : die Nadals und der Federer des Sumosports) nehmen mich jetzt schon nicht mehr ernst, vermutlich nennen sie mich dann kleines schwaches Mädchen. Er sagte ich soll lieber ordentlich trainieren als über solche Flausen nachdenken."

Die wirtschaftliche Verbindung zwischen Dove und dem NSK scheint also vorerst gescheitert. Man darf aber davon ausgehen dass sich Dove durch diesen kleinen Rückschlag nicht von seinem konsequenten (und kaufmännisch einträglichen) Weg zur wahren Schönheit abbringen lassen wird. Gerüchten zufolge verhandelt Dove bereits mit dem mongolischen Sumoverband, mit den neuseelandischen Rugbyspielern und mit dem Samoanischen Schlammcatcherverband. Wir bleiben dick im Geschäft an der Sache dran.

[Notiz an Buchhaltung:
Müssen wir die 18 Biere die Miyabiyama getrunken hat bezahlen oder können wir das unserem Japankorrespondenten vom Honorar abziehen?

Chefredaktion
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