30.04.2007

Gesamtschulkonzept greift zu kurz?

Die Einführung von Gesamtschulen bewegt in Österreich derzeit die Gemüter, die Politik, die Lehrer, die Eltern und vor allem die Medien. UNTERNEUNTUPFING Aktuell hat sich mit dem Thema auseinander gesetzt, breiter als gewöhnlich recherchiert und herausgefunden dass das Gesamtschulkonzept bei weitem zu kurz greift. Natürlich ist die Jugend die Zukunft des Landes. Aber müssen nicht auch alle körperlich Erwachsenen gleiche Chancen bekommen, schließlich muss Fairness gerecht verteilt werden? Wir haben uns umgehört und sind auf interessante Vorstöße und Initiativen gestoßen die bislang in den Medien wie wir finden zu unrecht unerwähnt geblieben sind.


Zum Beispiel waren wir bei den Aktivisten der Initiative für textile Gerechtigkeit. Die Sprecherin der Initiative, Rosanna Luxemburg, erläutert uns die Ziele der Initiative : "Schon in der Schule wird klar dass gute Kleidung immer noch eine Frage der sozialen Schicht und der finanziellen Möglichkeiten der Eltern ist, was wir zutiefst ungerecht finden. Und auch Kinder aus sozial schlechter gestellten Familien extrem benachteiligt. Reiche Eltern können es sich leisten ihre Kinder stylisch auszustatten während die Kinder armer Eltern in Klamotten rumlaufen müssen die ziemlich out sind. Das verstärkt auch den sozialen Druck und führt oft wie Studien beweisen zu schweren psychischen Schäden. Wir treten daher für eine österreichweite Gesamtkleidung ein. Sprich wir fordern den Gesetzgeber auf für alle 0-100 jährigen eine einheitliche Uniform zu entwerfen und deren Tragung auch durchzusetzen. Und weil man uns immer vorwirft wir hätten kein Konzept für die Finanzierung : wir fordern einen Textilsolidarfonds in den die Unternehmen und Reichen verpflichtet werden einzuzahlen und somit die Gesamtkleidung für alle Bürger zu finanzieren."

Ein weiteres Beispiel für einen gesamtheitlichen Ansatz bietet die Aktionsgemeinschaft Automobiler Fortschritt. Deren Pressesprecher Theodor Trabbi erläutert uns die Vorstellungen der Gruppe : "Aus den Gesamtschulstudien wissen wir dass es fatal ist lernschwache oder lernunwillige Schuler viel zu bald zu selektieren. Selektion ist glatter Sozialdarwinismus und führt zur Entsolidarisierung von Intelligenz. Es kommt auf den Zeitpunkt eben an. Wir von der AG Automobiler Fortschritt möchten den neuen Autofahrer erschaffen. Es hat sich erwiesen dass viele Führerscheinneulinge mit überzüchteten Sportwagen, riesigen unhandlichen Minivans oder Autos generell die über 100 km/h fahren - was auch scheußlich ist für den Klimawandel, das nebenbei - einfach überfordert sind. Weil hier viel zu bald nach Fahrfähigkeiten selektiert wird und Menschen noch nicht auf ihre Fahrzeuge vorbereitet sind. Wir treten daher ein für die Einführung eines österreichweiten Gesamtautos. Dieses Auto wird idealerweise auch in Österreich hergestellt, erfüllt bereits die geplanten EU-Abgasnormen für 2057 und erreicht zu Gunsten des Insektenschutzes eine maximale Bauartgeschwindigkeit von höchstens 10 km/h. Wir meinen - wer in Hinkunft in Österreich Auto fahren will muss das Gesamtauto fahren. Dadurch dass alle dasselbe Auto fahren entsteht dann auch so etwas wie automobiler sozialer Frieden - niemand ist mehr auf das Auto des Nachbarn neidig, das automobile Wettrüsten der Bürger hat endlich ein Ende. Eine österreichweite Gesamtbahn haben wir ja schon, dank unserer Kollegen."

Schließlich haben wir noch bei den Jungen Veganern, einer trotzkistisch-veganistischen Splittergruppe der Wiener Jusos, vorbeigeschaut. Brigitte Binge-Eating, Vorsitzende der JuVes, erläutert uns die Ziele ihrer Gruppe : "Die Leute müssen endlich mal denken lernen und begreifen was da vorgeht. Kaum können die Kinder krabbeln stopfen sie schon Burger gemacht von Globalisierungsverbrechern in sich hinein. Die EU fördert mit unseren Teuros sogar noch unsere kapitalistischen Schweine- und Rinderzüchter. Wir treten dafür ein das Problem an der Wurzel zu lösen und wollen beim schlechten ungesunden Essverhalten der Österreicher ansetzen. Und da ist der Staat, so wie bei den Raucherverboten, in der Pflicht. Wir fordern ein österreichweites Gesamtessen, bestehend aus richtiger veganer Nahrung. Wir wollen endlich Regulierung des Supermarktwildwuchses und fordern stattdessen einen veganischen Gesamtsupermarkt. Als Tierschutzexperten sind wir außerdem für das Gesamthundefutter und das Gesamtkatzenfutter, also vegane Tiernahrung für die kein Tier leiden musste, das sind wir unseren Haustieren schuldig. Hier nehmen Sie übrigens noch unseren Falter zu unserer nächsten Demo."

UNTERNEUNTUPFING Aktuell bleibt an der Gesamtentwicklung dran und wird weiter darüber berichten. Vermutlich erscheint aber unser nächster Beitrag schon in der österreichischen Gesamtzeitung.

(Bild: Chance Agrella / freerangestock.com / FreeRangeStock terms)