Ödet es Sie nicht auch an sich täglich für Ihren privatwirtschaftlichen Arbeitgeber rauszubrezeln, vielleicht dann auch noch stupide Dienstkleidung im corporate design oder im Branchendresscode tragen zu müssen? Dem kann vielleicht Abhilfe verschafft werden: vielleicht besorgen Sie sich das passende Parteibuch, toasten sich im Solarium ausreichend dunkel um sich von den Einheimischen abzuheben und bewerben Sie sich für den Dienst bei der Stadt Wien - einer Oase der Glaubenstoleranz...
Wie DiePresse.com berichtet zählt die Stadt Wien wohl zu jenen Arbeitgebern die in punkto Toleranz und Rücksicht auf den Glauben der Bediensteten ein goldenes öffentliches Händchen hat. So seien jüngst die Mitarbeiterinnen islamischen Glaubens im Sommer sogar mit einem eigens gestalteten Dienstkopftuch ausgestattet worden, was sicherlich für die braven Musliminnen eine enorme Arbeitserleichterung bei 36°C war. Toleranz gegenüber Religionsmerkmalen sei sowieso längst unumstößlicher Usus im öffentlichrechtlichen Bereich - so sei es strenggläubigen Sikhs nicht nur bei den Wiener Linien sondern sogar beim Bundesheer erlaubt Turban und ungeschnittenes Kopf- und Barthaar zu tragen (man stelle sich vor ein Menschenschmuggler wird von einem österreichischen Sikh-Grenzschutzsoldaten angehalten: "Scheiße Bogdan! Kannstu nicht Karte lesen, wir haben uns um mindestens 2000 Kilometer verfahren, hauen wir ab bevor sie mit den Elefanten und Tigern kommen..."). Auch Moslems erwarte man während der Feiertage im Fastenmonat Ramadan nicht zum Dienst.
Diese überaus großzügige Toleranz des Steuerzahlers gegenüber seinen Bediensteten ruft natürlich auch Menschen auf den Plan die hier die Chance sehen einen Traumberuf zu ergreifen, unter tiefster Rücksichtnahme auf eigene ganz private Glaubensbekenntnisse (mit dem kleinen überwindbaren Nachteil sich natürlich vorher das passende Parteibuch zu besorgen um in den objektivierten Stadtdienst zu gelangen). Wir haben recherchiert und haben dabei folgende Gerüch(t)e aufgegriffen:
Wie auch immer, schön dass danke Antidiskominimierungsgesetzen ganz besonders in Wien die religiösen Gefühle der bezahlten Mitarbeiter so hoch geschätzt werden, insbesondere wenn sie möglichst weit weg von Österreich ursprünglich geboren wurden. Nur schade dass die öffentliche Hand die pekuniären Gefühle des Steuerzahlers nicht ganz so respektiert, auch heuer verschulden sich trotz guter Konjunktur wieder die öffentlichen Haushalte so wie private das niemals dürfen...
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01.08.2007
Arbeiten bei der Stadt Wien - Paradies der Glaubenstoleranz?
Schlagwörter: Wirtschaft
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