04.08.2007

Mark Medlock lässt Kunstrasen grüner wachsen

Wie Die Welt jüngst berichtete ist in sensationellen wissenschaftlichen Studien auf die der scientific recycle bin sehnsüchtig gewartet hatte herausgefunden worden dass James Last Haie wild auf Sex mache. Das Interesse des Menschen an Einwirkung von Musik auf Fauna und Flora ist anscheinend so groß dass immer wieder weltweit Forscher jahrelang Steuergelder verbraten um herauszufinden wie Tiere besser miteinander kopulieren können durch menschliche Beschallung. An sich wartete man hier auf Organisationen wie Peta die hier mal tierschützerisch eingriffen. Nichtsdestotrotz, selbst für seriöse Zeitungen und Magazine sind die Forschungsergebnisse dankbare Quotenbringer...


Wir von UNTERNEUNTUPFING Aktuell wollten dem großen Interesse der Menschen an der Kombination Tier & Ton Rechnung tragen und liesen uns selbige ausstellen vom Forschungsteam rund um Prof.Bertram Balzruf vom Zoologischen Garten zu Wulmsbüttel. Prof.Balzruf erforscht gemeinsam mit Tierpflegern, Studenten und unschuldigen Tiergartenbesuchern schon lange die Einwirkung von Musik auf den Menschen und vor allem Tiere aller Art. Seine Forschungen gehen weit über das hinaus was Die Welt jüngst berichtete.

Wir fragten Prof.Balzruf wie er und sein Team überhaupt zu diesem Forschungsgebiet gekommen sind. Der Professor bekennt offen:


"Ganz ehrlich gesagt: unsere Forschung ist eher aus der Not geboren. Wir sind ein kleiner Zoo der sich um teils exotische Tiere kümmert die eigentlich gar nicht hier sein dürften. Geschmuggelte Tiere aus fernen Ländern, Tiere deren Halter verstorben, überfordert oder einfach gelangweilt waren. Und wir sind in punkto Personal und Budget natürlich chronisch unterdotiert. Auf Umwege erhielten wir Sieglinde, ein burmesisches Mongrovengrünschweifpapageiweibchen. Wir hatten zwar den Verdacht dass Papageien intelligentere Tiere sein können, aber niemand von uns Pflegern wurde jemals speziell ausgebildet. Überlastet wie wir sind und waren haben wir leider einmal Sieglinde fast eine Woche lang schlicht übersehen während sie sich in einem Raum aufhielt wo ein ebenfalls übersehener Fernseher 24 Stunden am Tag auf einen Bildungskanal eingestellt war. Die Verwünschungen die Sieglinde für uns danach übrig hatte weil wir sie solange nicht gefüttert hatten waren bereits durchaus auf akademischen Niveau. Nach 5 Tagen konnte Sie aber ohnehin bereits besser selber kochen als ein 4 Sterne Koch, sie hat dann auch die TV-Fernbedienung umprogrammiert sodaß nur mehr sie ihn bedienen kann. Seitdem verhöhnt Sie uns mit tierkundlichem und astrophysischem Wissen das keiner von uns Zoologen in 20 Jahren könnte aufholen. Sieglinde trinkt auch nicht wenig, aus Frust dass der bescheuerte Mensch hier in unserem Zoo die dominante Spezies ist, aber an helleren Tagen können wir Sieglinde immer in allen Lebenslagen um Rat fragen, egal worum es geht. Und das hat uns damals inspiritusiert vielleicht andere Mangelsituationen auch mit Musikbeschallung zu lösen."

Auf die Frage mit welchen Interpreten die interessantesten Ergebnisse entstanden sind erklärt er uns:
"Natürlich haben wir ganz interessante Erfahrungen gemacht. Britney Spears macht zum Beispiel Meerschweinchen radikal. Eines unserer Meerschweinchen ist so ausgezuckt dass es sogar einen Braunbären angefallen hat und ihn auch übel zugerichtet hätte wären wir nicht rechtzeitig eingeschritten. Wir haben das Meerschweinchen dann mit viel Mühe zu den Bengalitigern gegeben wo es nun den Part des dominanten Alphamännchen übernommen hat. Außerdem haben wir durch Zufall herausgefunden das Tokio Hotel Stechmücken depressiv und suizidal macht. Meine Jüngere chillte (so sagen die Kids das heute) mal hinten beim Feuchtbiotop mit einem Ghetto Blaster bei Tokio Hotel vor sich hin. Statt Mensch und Tier bis auf den letzten Nerv zu stechen und zu saugen bevorzugten die hiesigen Stechmücken dieses Jahr bei jener Beschallung direkt in die Schnäbel unserer Singvögel zu fliegen oder versenken sich direkt im Teich um dort von Fisch und Lurch gefressen zu werden."

Zugegeben, unsere Skepsis gegenüber der Sinnhaftigkeit solcherlei Forschung aus Steuergeld zu finanzieren konnte nicht wirklich gelindert werden. Wir wollten wissen ob die Forschung auch schon mal echten Nutzen gebracht hätte? Prof.Balzruf bejaht vehement und erzählt:
"Oh ja, doch! Wir züchten in einem Naturteich Zierfische. Durch ein Missgeschick ist uns dahinein ein besonders gerissener Piranha entwischt der ständig den Aufwuchs und die Jungtiere der anderen Fische gefressen hatte. Da wir den Piranha nicht fangen konnten beschallten wir den Teich mit Michael Jackson. Seitdem frisst der Piranha nicht mehr andere Jungtiere sondern paart sich mit ihnen. Militärische Einrichtungen haben bereits großes Interesse gezeigt an der ersten Kreuzungsgeneration von giftigen Killerpiranhabreitmaulfröschen, das könnte auch unsere budgetäre Not lösen."

Schlußendlich wollte wir noch wissen was nun wirklich die aphrodisierendste und zuchtfördernste Musik sei. Der Professor lächelt ein wenig verlegen:
"Wie gesagt, unser Personalmangel. Wir hatten mal 2 Studenten gebeten auszutesten wie zuchtfördernd Barry White für unsere Tiere ist. Ehrlich gesagt wir wissen es bis heute nicht, aber die beiden Studenten erwarten in einzwo Monaten ein gesundes Mädchen und wir wünschen den beiden natürlich alles Gute..."

Wir dankten dem Professor für das Gespräch und verabschiedeten uns höflich vom paranoiden superintelligenten Papageienweibchen Sieglinde. Und sind nun, Hand auf den Nerz, doch ein wenig sensibilisiert. Vermutlicht traut sich fortan in der Redaktion niemand mehr das Radio anzumachen wenn Redaktionshund Bello herumstreicht, wer weiß wozu Bello mutiert wenn wir eine Britney die über den Äther kommt nicht rechtzeitig wegknipsen können...
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(Bild: KillR-B / stock.xchng / Royalty free)

4 Lesermeinungen:

Anonym hat gesagt…

Ist eigentlich bekannt, werter Herr Rick, inwiefern die Fauna auf besagte Beschallungen reagiert? Stichwort: Kollateralschaden. Um's zu verdeutlichen: Was nutzt die schönste Stechmückenabsenz, wenn darüber Geranien den Fleischwolf in sich entdecken und bei nächster Gelegenheit zum Wasser auch den Arm des Gießenden beanspruchen?

Wie stets: gespannt.
Ihr Erdge Schoss

Rick hat gesagt…

Wiewohl, werter Herr Schoss, Ihr Einwand höchst berechtigt ist, so muss man dennoch darauf hinweisen dass die fleischfressenden Pflanzen heutzutage auch nicht mehr das sind was sie einmal waren. Es gelangen nämlich auch immer mehr veganische Züchtungen in Umlauf. Veganisch gezüchtete Fliegenfallen zB fressen nur mehr die eigenen Artgenossen. Wodurch sie noch kürzer wachsen als genetisch verändertes Saatgut bei dem aus Lizenzgründen das Annualisierungsgen entfernt wurde. Veganisch gezüchtete Pflanzen können Sie nichtmal neben eine Staude Fleischtomaten setzen egal mit welcher Musik sie vorher beschallt wurden...

eliwagar hat gesagt…

Und ZACK - Du wurdest von einem Blogstöckchen getroffen...aber dieses Stöckchen verfolgt einen guten Zweck. Die kleine schwarz-weiße Katze, die ganz vorne in meinem Blog zu sehen ist, sucht einen Namen. Naja, das ist ja noch kein guter Zweck, wirst Du jetzt denken...die kleine Katze steht aber nicht nur stellvertretend für die heimatlosen Katzen auf unseren Firmengelände. Sie steht aucht nicht nur stellvertretend für die 150 Katzen, die zurzeit in unserem Tierheim sitzen. Nein, sie steht stellvertrended für die tausende von Katzen, die jedes Jahr geboren werden, weil Leute ihre Katzen nicht kastrieren. Daher sind bei mir im Blog jetzt "Kastrationswochen" (Männer, keine Angst ;) )
Und an den Unterneuntupfingen Blog habe ich eine Bitte:

Wie wäre es mal mit einem Blogeintrag zum Thema...vielleicht kann die Sozialwissenschaftlerin Dr.Kastra Tion ein wenig Licht ins dunkel bringen. WARUM sträuben sich so viele Menschen, Ihr Haustier kastrieren zu lassen?

Liebe Grüße
Eli

Rick hat gesagt…

Werte Eli,
danke für die Anregung. UNTERNEUNTUPFING Aktuell sollte in den nächsten Tagen wirklich von den Kastrationswochen berichten, das ist doch mal eine schöne Aktion....