06.11.2007

Asexualität - die abgewandte Seite der Lust

In der heutigen Zeit gibt es kaum mehr ein unappetitliches oder absurdes sexuelles Verhalten das nicht in breiter Öffentlichkeit sogar in Qualitätsmedien besprochen wird. Mit Ausnahme des Tabuthemas Asexualität. Es gibt Menschen die vielmehr unter dem Vorstellungsunvermögen ihrer Umwelt leiden als darunter keinen Sex haben zu wollen. Ein Problem das sie mit Nichtsäufern und Vorsichtigfahrern übrigens gemein haben...

Was ist Asexualität?
Nicht wenige Menschen beurteilen Asexualität wie eine Krankheit, ein absonderes Verhalten. Wikipedia versucht das Phänomen speziesübergreifend zu definieren, grenzt von ungewollter Enthaltsamkeit ab und beschreibt auch die heute gerne verwendeten unterschiedlichen Härtegrade Typ A bis D in denen Asexualität vorkommen soll. Asexuelle Menschen müssen nicht notwendigerweise völlig geschlechtslose Menschen sein, es kann sich dabei auch um Leute beiderlei Geschlechts handeln die sehr wohl Zärtlichkeiten und Berührungen sowie körperliche Ästhetik zu schätzen und zu genießen wissen, dem klassischen Geschlechtsakt aber keine besondere Bedeutung zumessen. Damit stehen sie diametral zu vielen Paaren: bei denen ist eine lieblose Rammelei oft noch das Einzige was zwei Menschen miteinander verbindet, gemeinsam mit den täglichen sinnlosen Streitereien und den gemeinsamen Schulden.

...und was nicht?
Keine Asexualität liegt jedoch vor wenn Menschen gerne hätten aber nicht haben. Zum Beispiel bei Menschen die so neurotisch und unausstehlich sind dass ein potentieller Geschlechtspartner sie nicht mal so lange ertragen kann dass es zum Zwiegespiel im Schlafzimmer kommt (solche Menschen sind beziehungsunfähig, aber nicht asexuell). Und es ist auch keine Asexualität wenn Leute lieber Liebe-an-und-für-sich praktizieren weil der Sex unter Beteiligung anderer Mitgeschöpfe sich entweder als zu mühsam herausgestellt hat, oder aufgrund völligem Attraktivitätsmangel (innerlich wie äußerlich) nicht erreichbar scheint. Wer asexuell empfindet macht das freiwillig. Und leidet eher darunter in seiner Veranlagung nicht verstanden oder gesellschaftlich akzeptiert zu werden.

Normales, gesundes Verhalten
Denn in der Gesellschaft wird normales, gesundes Verhalten anders gesehen. Es besteht darin Montag bis Freitag die Anwesenheit seines Hinterteils am Arbeitsplatz als Arbeit misszuverstehen, sich am Samstag kollektiv die Hucke volllaufen zu lassen und Party zu machen und am Sonntag auszuschlafen. In jüngeren Jahren wird unverhütet möglichst mit 12 schon rumgev*gelt, und solange man noch gelenkig ist hat mensch natürlich alle Stellungen durchzuprobieren was man so aus dem Kino und der Unterwachsenenerhaltung so gesehen hat, weil das sei Partnerschaftlichkeit und Sexualität. In späteren verwelkteren Jahren entsteht daraus die verwahrloste Variante des ehelichen Zwiegespiels welches keine höhere Würde mehr mitbringt als ein gewöhnlicher Stuhlgang.

Unverständnis
Asexuelle Menschen beiderlei Geschlechts tun sich ein wenig schwer mit der Partnerwahl. Ihre Neigung ist nämlich ein Minderheitenprogramm. Deutlich mehrheitsfähig ist nämlich Rein-raus-fertig beim Herren und Regunglos-wie-Brett-am-Rücken-liegen-und-nun-machmal bei der Dame. Stellen wir uns eine Frau vor die große Sehnsucht hat nach Liebe, Zuwendung, Romantik, Aufmerksamkeit, Gefühl, Streicheleinheiten aber dem Akt keine Bedeutung zumisst: am Paarungsmarkt bekommt sie idR genau das nicht wonach ihr strebt und dafür genau das was ihr unbedeutend ist. Und das Etikett frigide gibt es als Geschenk gratis dazu, weil es schwer fällt sich zur Asexualität zu bekennen oder sie zu erklären. Damit steht sie in einer Reihe mit den Spaßbremsen die keine Lust haben sich zu betrinken und den Schnarchnasen die beim Autofahren weder glühen, noch drängeln, noch Gummi bei der Ampel geben. Gesellschaftliche Normen können unerbittlich sein.

Anironismus
Hand aufs Hirn, auch wir von UNTERNEUNTUPFING Aktuell sind nicht frei von Vorurteilen und auch nicht zu 100% Heilige. Es fällt uns leicht zu akzeptieren dass es Menschen gibt die kein Bedürfnis nach Geschlechtsakt empfinden. Schwer tun wir uns hingegen mit den militanten Anironikern, Leuten denen kein Keller tief genug sein kann um dort unter Ausschluß der Öffentlichkeit lachen hinzugehen. Vielleicht waren wir diesen Menschen bislang genüber intolerant: möglicherweise gibt es wirklich Menschen die kein Bedürfnis spüren (oder Talent haben) dem Leben auch gute freudvolle Seiten abzugewinnen oder mal ein wenig lockerer und gelassener zu sein?
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Weiterführende Informationen zur Asexualität:
AVENde
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Weitere Artikel & Reihen rund um Mensch, Partnerschaftlichkeit & Sexualität:
New Monogamy - den Partner auf tolerante Art betrügen
Seitensprung will gelernt sein
Serie Sexualität Heute

(Bild: judas_kiss / stock.xchng / Royalty free)

20 Lesermeinungen:

Anonym hat gesagt…

ihr habt mich hemmungslos überzeugt. ich schreite nun zur selbstanzeige und bekenne öffentlich und unwiderruflich:
ich bin (noch) nicht asexuell und gedenke diesen zustand so lange als möglich aufrecht *grins* zu erhalten!

Rick hat gesagt…

Werter Zores, Du bist ja bereits sympathischer Soziopath, das ist alleine schon eine anspruchsvolle & herausfordernde Aufgabe *zwinker*.
Wenn Dir dereinst der Herrgott das Können nehmen wird möge er so fair sein Dir auch gleichzeitig das Wollen zu nehmen... ;)

Anonym hat gesagt…

Super Artikel :) Es ist eigentlich schade dass diese Menschen dem Geschlechtsakt keine Freunde abgewinnen können, da er meiner Meinung eigentlich eine Bereicherung im Leben darstellt. Mehr Möglichkeiten = mehr Abwechslung. Aber ich denke man sollte solchen Menschen gegenüber tolerant sein und natürlich gilt wie immer: Jedem das seine, und mir das meine :)

Rick hat gesagt…

Danke werter Andy für Deine Lesermeinung :)
Einige dieser Menschen haben am drumherum soviel Freude dass sie das Hauptspiel nicht vermissen, auch das gibt es. Wie soll man sagen: es gibt schließlich auch viele Burgerbraterstammkunden und Fertigfutterfetischisten die sich nicht vorstellen können dass Kochen oder Gemüse am Markt aussuchen & einkaufen auch Spaß machen kann... ;)

Anonym hat gesagt…

Lieber Rick...toller Artikel!!!
Ich möchte mich, so wie Zores, auch dazu bekennen, nicht asexuell veranlagt zu sein ;-) Diese Freude und dieses Verlangen möchte ich nie und nimmer missen!!!! Was gibt es Schöneres, als sich über den Tag anzuheizen um dann den Himmel auf Erden zu erlangen???!!! hach...*schmacht* ;-))
Vorraussetzung: Der Partner empfindet ebenso und kann sich auch mal gehen lassen! Fast blind und betäubt vor lauter Eindrücken und Gefühlen! Da kann man noch tagelang schweben!
Schade, für solche Menschen, welche sich diesem Gefühl nicht hingeben können.
Ich gehe jetzt ins Dachgeschoss lachen. Locker und gelassen...mit Freude am Leben...immerhin haben wir nur eins!

Anonym hat gesagt…

Also bei mir ist das so: Ich akzeptier durch aus Leute, die keinen Sex haben, keine Schokolade essen, nicht zu Sport gehen, keine Freizeit haben wollen usw. usf .Eigentlich akzeptiere ich an jeden Menschen seine Merkwürdigkeit. Warum auch nicht ! Das Leben ist zu kurz, um es mit normgefüllten Pflichtbewusstsein auszufüllen.
Allerdings ist es so, dass Asexualität doch schon sehr krankhaft ist. Entweder hat es biologische oder psychische bzw. psychosomatische Uraschen .Es ist also doch eher mehr, als nur eine „merkwürdige Eigenart“. Allerdings ist es natürlich so:Wenn zwei essgestörte Menschen zusammen Leben, kann es ja auch gut gehen (sofern es sich um die gleiche Essstörung handelt).Warum sollten auch nicht Menschen mit einer gleichen psychischen sexuellen Störung sich wohlfühlen?
Das ist ja auch immer die Frage:Leidet man darunter oder findet man es okay? Manche habe ihre Störung ja auch sehr gerne (siehe die Anas) und wollen sie sich gar nicht abgewöhnen. Trotzdem sollte man nicht eine Partnerschaft mit einer psychischen Krankheit belasten.
Wenn zwei messi zusammen leben, mag es ja auch gut gehen ,wenn ein „normaler“ Mensch mit einem Messi zusammenlebt ,geht er daran zu Grunde .Mein Fazit wäre also :Jedem seine Macke und auch Psychose, wenn er nur Unbeteidigte damit in Ruhe lässt.

Rick hat gesagt…

Liebe Gaviota, sexuell zu sein ist keine Schande, genauso wenig wie asexuell ;) Die Sängerin Pink hat ja mal von sich behauptet trisexuell zu sein, bei jener hat Bisexualität wohl nicht gereicht. Muss sicher auch mal bei U9TA besprochen werden. Und ich bin mir sicher Du hast auch Freude am Leben wenn Du in einem Haus bist das nicht unterkellert ist ;)

Allerdings mag es ein weit verbreiteter Irrtum dass alle Asexuelle weniger Freude am Leben hätten. Nimm zB Essen. Du wirst sicherlich eine gute Mahlzeit schätzen. Nicht wenige Schweden freuen sich das ganze Jahr auf die Surströmming Saison, in Indonesien freut man sich auf die Durian. Mal angenommen Du wirst wie die meisten Südamerikaner und Westeuropäer beide Speisen ablehnen - was würdest Du sagen wenn ein Surströmming-Fan glaubte Du hättest keine Freude an gutem Essen? ;)

Rick hat gesagt…

@Daniela:
Sind wir nicht manchmal viel zu voreilig etwas als Krankheit oder Störung zu bezeichnen? Anorexia ist im ICD-10 notiert, Asexualität nicht. Wird das einen Grund haben? Und Pro Anas sterben schon mal wenn sie zulange nicht essen, die Anzahl der Menschen die deshalb sterben weil sie keinen Sex haben wollen ist indes gering. Wobei IHMO normalerweise nur Menschen grantig und unausstehlich werden die klassischen Verkehr haben wollen und nicht kriegen, Asexuelle werden nicht aggressiv wenn sie etwas nicht bekommen woran ihnen wenig liegt ;)

Abseits dessen sollte man selbst mit diagnostizierten Krankheiten vorsichtig sein. Im Unterneuntupfinger Umfeld gibt es ein paar sehr liebe Menschen bei denen der eine oder andere Doktor das eine oder andere Hoppala diagnostiziert hat. Alle davon waren bislang furchtbar nett und haben zT dem Projekt U9TA schon sehr geholfen. Umgekehrt erscheinen auch manchmal Kommentare nicht auf U9TA wegen Moderation. Zum Beispiel weil jemand versuchte unsere LeserInnen zu beleidigen. Unter den Beleidigern Menschen bei denen noch niemand was diagnostiziert hat. Man sollte wirklich sehr behutsam damit umgehen andere Menschen krank oder gestört einzustufen. Schließlich haben wir alle unseren Dachschaden. Und jene die ihren eigenen nicht erkennen erfahrungsgemäß den Schlimmsten... ;)

Reverse Eating hat gesagt…

man sollte vorsichtig sein und asexuelle nicht so leichtfertig mit messies oder magersüchtigen auf eine stufe stellen, sowie ihnen eine psychische störung unterstellen.

natürlich gibt es freiwillig gewählte und durch schlimme bspw. traumatisierende ereignisse ausgelöste asexualität, aber zusätzlich gibt es einfach ein angeborenes desinteresse am sexuellen akt.

wenn man das als krankhaft bezeichnet, ist es nur noch ein kleiner schritt auch homosexualität als krankhaft zu bezeichnen, schließlich haben die keine lust auf den akt mit dem anderen geschlecht. dabei kann das doch so "schön und bereichernd" sein...

ansonsten aber ein guter artikel, rick. das thema wurde bisher vernachlässigt. eine gute google-platzierung dürfte dir also gewiss sein ;)

Rick hat gesagt…

...eine gute google-platzierung ...
War das jetzt das (gelungene) Revanchefoul für "seventeen"? :D

Guter Herschel, danke auch für den wertvollen Einwurf gleichgeschlechtliche Orientierung. Spinnt man das weiter wird es im Detail auch bei zwischengeschlechtlicher Orientierung interessant. Ist zB Gerontophilie bereits krank? Ist es bereits Gerontophilie wenn sich ein 22jähriger mit einer 40jährigen vergnügt, oder noch gesund weil sie ja Sex haben? Oder fängt krank erst bei Nekrophilie oder Pädophilie an? Und warum ist gerade im Vatikan das Kinderschutzalter für manche Verkehrformen viel liberaler als in manch deutschsprachigem Land? Das Leben voller interessanter Widersprüche...

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Eigentlich hatte ich ja vermutet dass das Thema Asexualität sehr akommentativ werden würde. Herzlichen Dank an die vielen prachtvollen Kommentare bislang und natürlich auch falls noch welche folgen sollten. Mit etwas Glück werden sich vielleicht auch noch Betroffene zu Wort melden und ihr persönliches Erleben schildern...

Anonym hat gesagt…

Werter Rick...ich habe ja auch gar nicht behauptet, dass es eine Schande ist asexuell zu sein! :-)Bestimmt haben sie auch Freude am Leben...nur ICH könnte es mir nicht vorstellen. In diesem Fall spreche ich nur von MIR! Sie haben bestimmt ihre Freude an anderen Dingen. Jeder Mensch ist anders, das muss akzeptiert und respektiert werden. Das tue ich auch und mir würde niemals einfallen die Menschen und ihre Lebensweise zu "bewerten" , geschweige denn sie als "krank" zu bezeichnen!!!! Jedem Tierchen sein Pläsierchen ;-)
Respekt und Achtung vor dem Menschen müssen groß geschrieben werden, egal welche Lebensweise dieser führen mag!

Rick hat gesagt…

Liebe Gaviota,
ich konnte dem Scherz mit Schande einfach nicht widerstehen *zwinker*.
Aber die gute Diskussion hier macht es wieder einmal deutlich wie wichtig es doch bei der Partnerwahl scheint geschlechtlich gemeinsame Interessen zu finden. Und dennoch, wenn man in den Medien oder in Singlebörsen so rumblättert sieht man dass wahnsinnig viel von Sex und kaum mehr von Romantik, Berührungen und Gefühlen gesprochen wird. Okay, die Medien müssen wohl das schreiben was ihnen Auflage bringt, aber wenigstens bei den Singles müsste man ja erwarten dass es da außer Sex und Mein-Partner-muss-akzeptieren-dass-ICH-ICH-ICH-... es auch noch irgendwas anderes geben müsste? Oder doch nicht?

Anonym hat gesagt…

Werter Rick...Sex ohne Romantik, Berührungen und Gefühle kommt für mich eh nicht in Frage!
Und dein Satz: Mein-Partner-muss-akzeptieren-dass-ICH-ICH-ICH... ist tatsächlich eine sehr egoistische Haltung. Letztenendes geht es doch um das WIR und dieses so gut wie möglich zu gestalten, evtl. auch mal einzustecken und nicht mit dem Kopf durch die Wand wollen!

Rick hat gesagt…

Beim WIR, werte Gaviota, sind wir beide uns ja sehr einig. Du als verantwortungsvolle Mutter hast längst gelernt für mindestens 4 Menschen zu denken und zu leben. Bei vielen anderen bleibt vor lauter Ansprüche an den Partner einfach kein Platz mehr über für ein WIR...

Anonym hat gesagt…

Warum ist es den Menschen nur so wichtig anderen Standpunkten als den eigenen ihre Berechtigung abzusprechen. Alles!!, auch der Sex lässt sich relativieren. Am besten man gelangt dazu, daß man sich einfach nicht mehr um Meinungen anderer schert, weil sie einfach egal sind. Nur ich definiere was mir wichtig ist und mir gut tut. Meinungen anderer dazu sind nur Rauschen und Nebel. Daran sich abzuarbeiten ist verschwendete Energie. Es gibt keine Objektivität !!! darum vergesst euch darum zu bemühen und handhabt alles so wie es euch gemäß ist und schaut euch nicht nach den anderen um, sie sind nicht relevant.

Anonym hat gesagt…

Einerseits freut mich die fortschreitende Verbreitung des Themas Asexualität in den Medien. Nach und nach findet es seinen Platz im Bewusstsein der Menschen. Und nach und nach werden immer mehr Menschen entdecken, dass sie bisher nur sexuell gelebt haben, "weil man es doch so macht". Und aus einem unter 100 werden 2,3,4... Das ist mehr als eine Randgruppe!
Umso erstaunlicher finde ich die reaktionären Äußerungen, die man im Zusammenhang mit Asexualität immer wieder ertragen muss. Würde man in manchen Kommentaren das Wort durch beispielsweise "Homosexualität" ersetzen, fühlte man sich gleich in die spießigen 50er zurückversetzt. Da fallen tatsächlich Worte wie "krankhaft"und "Störung". Man befürchtet, Asexuelle könnten im Leben etwas verpassen und schenkt ihnen MITLEID und TOLERANZ. Und zu allem Überfluss wird auch noch nach einem GRUND für Asexualität gesucht!!! Doch, indem man versucht die Ursache aufzuspüren, hinterfragt man bereits die selbstverständliche Daseinsberechtigung.
Ich mag keine Schokolade! Das werden viele nicht nachvollziehen können. Trotzdem würde deshalb niemand meine psychische Gesundheit in Frage stellen. Warum sollte das bei Asexualität anders sein?

In meinem Fall kann ich allen Zweiflern mit Nachdruck versichern: mein Leben ist ohne Sex so herrlich intensiv, liebevoll und glücklich wie es mit Sex kaum sein könnte und zudem genieße ich eine wunderbare Unabhängigkeit.

Glücklich wird, wer in der Lage ist, sein Leben nach SEINEN Wünschen und Bedürfnissen zu leben, und sich nicht in eine Schablone drücken zu lassen. Ob mit oder ohne Sex spielt ÜBERHAUPT KEINE ROLLE!!!

Rick hat gesagt…

Danke Genießerin für den schönen ausführlichen Kommentar. Das eigentliche Thema des Artikels ist Intoleranz und gesellschaftlicher Normendruck. Wenn er gleichzeitig der Erfahrungswelt von asexuell geneigten Menschen aus dem Herzen spricht dann war es gut.

Anonym hat gesagt…

Wahrlich geniale Geschichte.

Anonym hat gesagt…

Asexualität ist keine Krankheit,
Sexualität ist die Krankheit.
Sex ist furchtbar:
Schmerzen. Ärger. Krankheiten. Stress. Beziehungsprobleme. Affären. Hiv/Aids. Pervers. Ursache für Vergewaltigungen.
Ich finde, man kann sich das Ganze auch sparen, und das werde ich tun :)

Unknown hat gesagt…

bin grad erst auf deine seite gestossen, und kann nach 2 Artikeln sagen, dass ich noch viele stunden in diesem blog lesen werde.
sehr inspirierend ! danke
und wenn ich bei dieser gelegenheit mit meiner bescheidenen meinung zur diskussion beitragen kann:
ich bin ja auch hier, da ich nach asexualiät gegoogelt habe. ich bezeichne mich in den letzten jahren immer öfter als asexuell.
mein sexueller trieb war im vergkeich zur medialen normalität schon immer sehr gering.
aus eigener erfahrug weiss ich wie aufregend schön sex sein kann, und was für wunderbare körperliche und emotionale transformationen durch die liebe ausgelöst werden.
gerade deswegen liegt meine latte (lol) um so älter ich werde immer höher, und ich geb mich mit etwas "lauwarmen" ungern zufrieden.

ausserdem klingt asexuell viel cooler als sexuell fustriert ;-)
ist fast schon sexy beim flirten behaupten asexuell, oder "abstakt geil" zu sein....