19.08.2007

Wirtschaftskunde mit Erdnüssen

Der heutige Mensch ist so mit seinem Liebesleben und Freizeitleben beschäftigt dass er häufig auf sein Erwerbsleben und sein Gesundheitsleben vergisst. Vom Geldleben ganz zu schweigen, die meisten Menschen haben nur unzureichende Kenntnisse über Wirtschaft & Finanzen, streiten darüber aber umso heftiger. Dummerweise regieren jene die kompetenzmäßig am meisten aufzuholen hätten das Land, finanziert von jenen die am meisten davon verstehen und entsprechend Nettozahler sind ins System. Das müsste nicht sein. Neueste Erkenntnisse aus der Biologie geben Hoffnung dass man vielleicht mit Erdnüssen daran was ändern könnte...


Der Mensch stammt vom Affen ab - eine Chance?
Wie Die Welt berichtete haben italienische Forscher vom Institut für kognitive Wissenschaften und Techniken in Rom herausfinden wollen ob wenigstens Kapuzineräffchen mehrheitlich in der Lage sind mit Geld umgehen zu können. Die Forscher hätten dabei ein unter Affen anerkanntes Zahlungsmittel - Erdnüsse - in den Versuchen eingesetzt und dabei festgestellt dass Affen zwar (soweit für den Menschen erkenntlich) noch nicht den barnusslosen Zahlungsverkehr bevorzugen, aber ansonsten anscheinend mehr vom Geld verstehen als der einfache Mensch von der Straße (dessen Horizont idR bei der Erkenntnis dass er zuwenig besitze und dem Neidgefühl andere hätten mehr endet). Einerseits kommen diese Forschungserkenntnisse für den erfahrenen Börsianer nicht weiter überraschend - Börsenwettspiele unter Beteiligung von Analysten & Finanzexperten werden zu 100% immer vom 3jährigen Kind, dem Orang Utang Jungen Jimmy oder der Elefantendame Berta gewonnen. Sollte der Mensch wirklich vom Affen abstammen leiten sich jedoch aus diesen Forschungsarbeiten gewisse Hoffnungen ab.

Ein besonders dringender Anwendungsfall
Besonders rasch aufgegriffen hat die neuesten Forschungserkenntnisse der Internationale Verband der Steuerzahler. Deren Sprecher Mag.Gerhard Gschröpftinger erklärt uns:

"Wirtschafts- und Finanzanalphabetismus vernichtet heutzutage Unmengen an Ressourcen und Vermögen. Insbesondere jener der täglich in den Parlamenten unserer Lande zur Spitze getrieben wird. Der Steuerzahler muss dies bitter ausbaden. Wir fordern daher ab sofort die Ausstattung aller kommunalen, Landes-, Kantons- und Bundesparlamente mit einer ausreichenden Menge an Erdnüssen, möglichst nicht essbar, besser noch giftige welche. Die Politiker sollten verpflichtet werden ihr Mediencoaching durch Nutcoaching zu ersetzen, am besten trainiert von Leuten die Wirtschaft & Finanzen schon mal selber gemacht haben. Wir versprechen uns davon eine jährliche Steuerreduktion von 43,7% plus Haushaltsüberschüsse in der Größenordnung von 12,3% bzw eine Komplettentschuldung bis ins Jahr 2017."

Kinder - unsere Zukunft?
Wenn schon die Alten nicht mit Geld umgehen können und von Wirtschaft nur so weit Ahnung haben wie der Klassenkampf sie trägt sollte man doch vielleicht an der Jugend als Hoffnung ansetzen? Dr.Natalia Noccino vom Bund alternativer Wirtschaftspädagogen etwa meint:
"Wir sind für eine Integration der Erdnüsse in den Wirtschafts-, Sozial- und Biologieunterricht. Vielleicht gelingt es den Kindern anhand von praktischem Anschauungsunterricht das beizubringen wofür ihre Eltern noch zu blöd waren. Unter uns, wenn wir scheitern bleibt uns eigentlich nichts anderes über als uns für die Sicherung unserer Zukunft auf Kapuzzineräffchen zu konzentrieren."
Bildungssprecher aus den Parteien abseits der politischen Mitte haben die Vorschläge bereits empört zurückgewiesen, das würde aus den Kindern willfährige Marionetten der internationalen Nusskonzerne machen, konservative Bildungssprecher legten Wert auf die Feststellung dass bei Erziehung der Kinder über moderne Wirtschaftspolitik der Glaube weiterhin die dominierende Rolle spielen müsse.

Die Privatwirtschaft hat schon reagiert

Wir haben uns umgehört und festgestellt dass sich die Kappuzineräffchengeschichte relativ rasch rumgesprochen hat. Zum Beispiel haben die großen Szenebars und Lounges Nüsse bereits aus ihrem Thekensnackangebot gestrichen. Viele Gäste haben begonnen damit die oft völlig überzogenen Drinkpreise nachzurechnen was zu vielerlei unerfreulichen Gesprächen mit den Barkeepern geführt hatte. Ähnlich in der Bankenwelt - die meisten Grossbanken haben bereits Order rausgegeben dass der Kundenbereich nussfrei gestaltet werden muss damit Kunden nicht auf die Idee kämen die unsittlichen Konditionen nachzurechnen.

Conclusio & Nebenrechnungen mit Nüssen
Wenn Sie, werte Leserinnen und Leser, keinen so großen Drang zu Wirtschaft und Finanzen haben sollten so empfehlen wir von UNTERNEUNTUPFING Aktuell Ihnen trotzdem mit Nüssen zu rechnen. Nämlich bei der Ernährung. Viele Nüsse, sofern nicht industriell entsprechend salzig und fett zu Snacks veredelt, sind eine wertvolle Ergänzung zu gesunder Ernährung. Rechnen Sie dabei aber auch stets mit kCal, Nüssen zählen zu den hochkalorischen Lebensmitteln.
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Weitere Links zu Wirtschaft, Steuern, Finanzen:
Wie man ein Volk richtig zu Heuschrecken erzieht...
Höchste Zeit für die Unvermögenssteuer?
Mindestlohn oder Maxihohn?

(Bild: cajunbaby / stock.xchng / Royalty free)

8 Lesermeinungen:

Unknown hat gesagt…

..... ich hab' einen bruder, das das rechnen mit erdnüssen schon seit jahren konsequent umsetzt, nur nimm er eine andere währung, nämlich die bierflasche.....
..... denn wenn er was bezahlen muss, zum beispiel beim autoschrauber seines vertrauens, dann frägt er schon beim kostenvoranschlag was das ganze in bierflaschen machen würd'.....

Rick hat gesagt…

Ein wertvoller Hinweis, wertes Kopfchaos. Weiterbildung an unseren Kids ist eine Sache, aber die meist ungelöste Frage ist stets - was machen wir mit den bescheuerten Erwachsenen?
So öde und unaussprechliche Sachen wie die retrograde Bezugskostenkalkulation durch Hopfenmathematik zu ersetzen erschließt Wirtschaftsthemen sicherlich für größere Bevölkerungsschichten. Ich hoffe Dein geschätzter Bruder steht als Coach zur Verfügung wenn der Trend sich durchsetzen sollte...

Anonym hat gesagt…

Wieso fällt mir bei deinen Beitrag sofort der Herr Schneider ein?
Ansonsten ist die Idee mit der Erdnuss als Zahlungsmittel gar nicht mal so schlecht ;-)
jaja,von den Äffchen können wir noch viel lernen!
Und die Kalorien sind sozusagen Peanuts im Vergleich zum sonstigen Nährwert- Gehalt.

Rick hat gesagt…

...wieso fällt mir bei deinen Beitrag sofort der Herr Schneider ein?...
Weil Du in einem Alter bist in dem man sich noch an einen Herrn Kopper erinnern kann??! ;)

...jaja,von den Äffchen können wir noch viel lernen!
Was wären nun die wichtigsten Dinge die mensch sich abschauen könnte?
a) Affen pflegen einander gegenseitig das Fell statt sich & einander zu rasieren?
b) männlich Affen können ihren Schweif sogar als Kletterhilfe verwenden?
c) weibliche Affen können aufdringliche Jungmännchen alleine durch lautes Gekreische in die Flucht schlagen?

Unknown hat gesagt…

..... ich denke, dass mein bruder sich für ein solches coaching zur verfügung stellen würde, gegen entsprechende entlöhnung, welche dann wiederum in bierflaschen ausgeschüttet würde.....

Anonym hat gesagt…

ja,genau ! 50 Millionen DM sind PEANUTS ! Dswegen *grins*!
Zu den Äffchen :
a)Würde mir RICHTIG gut gefallen
b) heißt das Schweif beim Affen ?
c) Stimmt

Rick hat gesagt…

@kopfchaos:
Ich glaube Dein werter Bruder würde es gar nicht schätzen wenn Bier ausgeschüttet würde... ;)

@Daniela:
b) solange U9TA auch von Leuten unter 16 gelesen werden kann: ja.
a) sollten wir einander jemals begegnen dann lass uns affig sein *schmunzel* ;)

Anonym hat gesagt…

zu a ) hoffe ,das sind keine leeren Versprechungen ? *lach*