23.01.2008

Nun auch Bordell-Standort Deutschland in Gefahr?

Nach Nokia will nun auch der ukrainische Nachtklubkönig Jewgenij Machslochov nicht nur aus Bochum eine Ständerortverlagerung durchführen. Die geplante Verlagerung außerehelicher Dienstleistungen weg von Deutschland versetzte die Politik in Aufruhr. Protestmaßnahmen und Problemvorschläge ließen nicht lange auf sich warten...

Auslöser
Man sagt der ukrainische Massageinstitutkönig Jewgenij Machslochov unterhalte in Deutschland viele dutzend Lokalitäten für geschlechtliche Dienstleistungen, damit verbunden viele hunderte Arbeitsplätze. Noch. Herr Machslochov ist ein korrekter Mann und hat wie es in der Branche Brauch sei alle seine Mitarbeiterinnen aus seinem Heimatland korrekt als wissenschaftliche Mitarbeiterinnen, Handelsvertreterinnen oder Künstlerinnen angemeldet. Doch mittlerweile hat Herr Machslochov die Nase voll von Deutschland: die hohen Lohnkosten sind das geringste Problem, es ist eine Mischung aus Kündigungsschutz für ältere Mitarbeiterinnen, hohe Korruptionsabgaben an lokale Behörden & Ämter, teure Gefälligkeiten an Betriebsräte, unrentable Arbeitsschutzbestimmungen, die gesetzlichen Hodenschlußzeiten, alles was die überlegene soziale Marktwirtschaft in Deutschland halt so ausmacht.

Erste Reaktionen
Die Nachricht von der drohenden Auflösung deutscher Bordelle und Übersiedelungen in Billigf*ckländer hat umgehend zahlreiche Reaktionen bei den Spitzen und Tälern der Politik hervorgerufen. Hier die wichtigsten Gerüchte und Fakten im Überblick:


  • Führende Landespolitiker haben bereits Gespräche und Verhandlungen mit Herrn Machslochov eingefordert. Beim ihm in der Firma. Und zuvor als Verhandlungsgrundlage mit ausführlicher fuck fact finding mission unter Einbindung unabhängiger Expertinnen.

  • Aus dem mutmaßlichen Umfeld von Kurt Beck heisst es dass er aus Protest bereits sein ukrainisches Dienstmädchen gekündigt hätte. Es war auch schon ein wenig in die Jahre gekommen.

  • Auch der verbrauchte Schutzminister Horst Seehofer soll angeblich bereits angekündigt haben seine Partnerin fortan nicht mehr weiter mit Ukrainerinnen betrügen zu wollen.

  • Die Gewerkschaft Deutscher Lustbarkeitsdamen (GDL) habe bereits zu Betriebsversammlungen aufgerufen die wie jeden Abend an den bekannten Plätzen öffentlicher Straßen stattfinden sollen. Außerdem würde 31% mehr Lohn gefordert, ein eigener Tarifvertrag, ein Nacht- & Wochenendarbeitsverbot und Haustrunk-Konditionen für die Personalvertretung.

  • Die Sozialpolitik soll sich noch unsicher sein wie sie reagieren wolle. Die einen plädierten für die Rettung des deutschen Bordellstandorts durch höhere Mindestlöhne für die Bordsteinschwalben, andere wiederum tröten dafür ein den Standort durch Kaufkraftstärkung zu erhalten, zB durch die Übernahme von Entspannungskosten durch den Staat für HartzIV-Empfänger.

  • Einig seien sich alle politischen Kräfte darin dass in der Bordellbranche zumindest Forschung & Entwicklung in Deutschland erhalten bleiben müssen. Es soll beinahe akkordiert sein dass demnächst der erste staatliche Gender Puffing Leergang eingerichtet wird um entsprechende hochqualifizierte Nachwuchskräfte auszubilden.

Fazit
Die Ähnlichkeiten zwischen der Lustbarkeitsbranche und der restlichen Wirtschaft scheinen in Deutschland frappant zu sein, vielleicht sogar frappierend. Mit beiden wollen die wichtigsten Politiker & Sozialfunktionäre aller Lager offiziell nichts zu tun haben, unterhalten aber wohl inoffiziell blendende Beziehungen. Bei beiden vergeht kein Tag ohne dass jemand öffentlich darauf hinweist wie unmoralisch diese Unternehmen doch seien. Und doch haben die letzten Jahrtausende gezeigt dass beide für ein Volk viel weniger entbehrlich sind als alle Politiker zusammen...
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Sex im Alter

(Bild: defekto / Flickr / CC BY-NC)

13 Lesermeinungen:

Anonym hat gesagt…

Fribourg, in Zeiten horizontaler Verschmelzung, leistet sicher gerne gewerbliche Entwicklungshilfe, werter Rick.

In meiner Strasse entstehe dieses Problem erst gar nicht, wie mir glaubhaft Domina N (55) gebürtige Gonorrhianerin aus dem südlichen Afrika, nach Rücksprache erklärte. Es sei ein sicherer Hafen, Behörden ja gar die Polizei würden es tunlichst vermeiden aufzukreuzen. Zu gross die Gefahr von der Beschützergang drangsaliert zu werden. Gewerkschaften und Politiker würden mit Gratisnummern verwöhnt - Erpressungen eher selten. Selbst der Klerus leiste kraftvoll geistlichen Beisstand. Partnerschaften mit anderen Städten würden für die nötige Blutauffrischung und den Nachschub sorgen. Man werde hier noch in Naturalien bezahlt, Etwaige barausbezahlte Dienste sofort an den Opferstock der Institution eingelegt.

So ist und bleibt meine Strasse die sicherste der Stadt... die paar lärmenden und betrunkenen Freier sind harmlos...

Reverse Eating hat gesagt…

schon bitter zu sehen, dass der einstig vielgepriesene dienstleistungssektor nun auch abwandert.

btw: machlochov - schöner name. erinnert mich an den russischen/schwedischen sexminister bzw. meine frühe jugend und ihre obszönen witze :D

Rick hat gesagt…

Die Herausforderung, guter Herschel, bei der Erfindung von fiktiven Personen besteht ja immer darin etwas zu finden was wirklich noch nicht existiert. Nicht auszudenken man würde wirklich irrtümlich einen blutrünstigen russischen Paten verwenden...

Tu felix Helvetia, lieber Dan. Anders als in Germania scheint also in Deiner Heimat noch die Halbwelt in Ordnung und das älteste Gewerbe der Welt (nach den fahrenden Röstibratern und den bald aussterbenden Cervelatstopfern) noch in Sicherheit. Wer auch immer in die Schweiz reist oder dort lebt wird die soziale Sicherheit zu schätzen wissen...

Reverse Eating hat gesagt…

ach kein problem, am ende fühlt er sich geschmeichelt und überschüttet dich zum dank mit wodka, koks und leichten mädels.

du darfst ihn dann nur nicht mit der frage ob es auch glendingens gäbe beleidigen ;)

Rick hat gesagt…

Danke Herschel für den guten Tipp. Ich hab persönlich vermutlich viel weniger Erfahrungen als Du mit Geschäftsleuten aus dieser Branche, da ist man für jeden Hinweis über deren Gebräuchlichkeiten dankbar... ;)

Anonym hat gesagt…

Als Veranstalter diverser organisierter Lustreisen wissen wir: Die Verlagerung der Bordell-Standorte ist insofern unproblematisch, wenn die zu erbringende Leistung im Vorfeld bereits erhoben und an den Fiskuss abgeführt wird.
Also, alles kein Problem.

Robert Curth hat gesagt…

Herschel.. Wie ist das mit der Herschelstraße in Hannover - die Einkünfte im Freiluftgeschäft stimmen doch noch oder?

Rick hat gesagt…

Aus Höflichkeit, lieber Bernd, verzichte ich jetzt auf die Frage wie den für Inhaber eines Tourismusbüros bei Lustreisen das Provisionsmodell aussehen mag ;)

Empörung gabs ja nur in der Politik. Erfahrene Wirtschaftskenner wissen dass jede Marktbereinigung im niedergelassenen Bereich eine Chance ist für neues Unternehmertum im mobilen Einzeldienstleistungsgewerbe. Oder man nehme zB Industriezonen in denen es ein Gaststättensterben gibt: da entstehen dann ja auch vermehrt wieder Betriebskantinen. Könnte auch hier...

Erdge Schoss hat gesagt…

Das ist, werter Herr Rick, ist für Bochum erneut wohl sehr schmerzlich. Weswegen nicht wenige Bochumer ein Kerzchen anzünden würden, wären sie nicht Bochumer, sondern Bottroper, Bensberger oder Bergisch-Gladbacher. Quo vadis, Westfalia?

Herzlich
Ihr Erdge Schoss

Anonym hat gesagt…

Lieber Rick,
Provisionsmodell ganz normal 10 %

Jaja. Auch hier kommt wieder unser Freund Google mit ins Spiel. Denn Traffic heisst ja ins Deutsche übersetzt nichts anderes als Verkehr. Und Verkehr brauche ich ja nun nicht näher erläutern oder?

Reverse Eating hat gesagt…

keine angst, robert, meine pferdchen "hüpfen" noch munter umher :)

Rick hat gesagt…

In der Untat, werter Herr Schoss, die ganze Absiedelei hinterlässt schön langsam einen etwas westfalen Nachgeschmack. Vielleicht sollte man schön langsam doch wieder über eine Mauer nachdenken, die verzögert das ganze wenigstens um ein paar Jahrzehnte und spült wenn sie wieder weg ist eine Menge Solidaritätsgeld dann zurück. Man sollte Bewährtes nicht so einfach verwerfen...
Ihr Rick

Rick hat gesagt…

Das wären jetzt 6 Minuten Provision, lieber Bernd, für jede Lustbarkeitsstunde die der Kunde konsumiert *stutz*? Irgendwie wie ein Schnappsglas voll Bier, davon wird man nicht satt. Die Tourismusbranche mag ein hartes Los sein...