22.01.2008

Börsenpanik für Fortgeschrittene

Börse Panik Wallstreet DAX SMI ATX"Schwarzer Börsenmontag" oder "nackte Panik" war in eifrigen Überschriften gestern nachmittag im Teletext zu lesen: die Börsen befanden sich weltweit sturzflutartig auf dem Weg nach Süden. Dabei verloren die einen dramatisch, andere verdienten sich eine goldene Nase. Die wirklich wahren Gründe für die Kursstürze erfahren Sie natürlich exklusiv hier bei UNTERNEUNTUPFING Aktuell...

Kursverluste
Die internationalen Finanzmärkte starteten am Montag mit reschen Verlusten in die Börsenwoche. Resch genug um medial massives Aufsehen zu erregen. All jene die auf fallende Kurse mit den richtigen Optionsscheinen, Zertifikaten oder Hebelprodukten spekulierten waren des abends vermutlich Alkoleichen im feierlichen Überschwang, all jene die eher konservativ veranlagen verbrachten den Tag wohl weniger feierlich. Hochkonjunktur haben jetzt natürlich die Medien die dem Bürger mit allerlei Erklärungsmodellen darstellen wollen warum es so kam und warum demnächst die Wirtschaftswelt untergehen wird. Die wahren Gründe jedoch für die Kursverluste waren ganz andere...

Die wahren Gründe
Wir sprachen mit den stets gut desinformierten Analysten der Unterneuntupfinger Kreissparkasse die bei zwei Schalterkunden pro Tag auch ausreichend Zeit für ein Interview hatten. Sie nannten uns sorgfältig analysiert folgende wirkliche Gründe für die Kursverluste:

  • USA: in gut unterbelichteten Kreisen hält sich das Faktum dass George W. Bush mit einem Militärputsch an der Macht bleiben wolle für den Fall dass Obama die Wahlen nicht gewinnen sollte. Viele amerikanische Unternehmen wollen daher nach Bochum abwandern, der Dow Jones entsprechend unter Druck.
  • Deutschland: zuerst Lisa Bund im Krankenhaus, dann hatte Flocke das Eisbärmädchen einen leichten Schluckauf und nun wollen führende Politiker nur mehr Handymarken verwenden die in Deutschland produzieren - das kann der Wirtschaftstandort nicht verkraften. Die Frankfurter Börsianer in Panik, der DAX 7% im Minus.
  • Schweiz: in der Schweiz fährt die Cervelatkrise nun richtig rein (wir hatten ja bald genug gewarnt), der SMI 5% im Minus und das war erst der Anfang.
  • Österreich: in der wichtigsten Leitmetropole Graz fanden Gemeinderatswahlen statt bei denen Österreichs führende Wirtschaftskompetenzparteien, die Kommunistische Partei Österreichs und die Sozialdemokratische Partei Österreichs, herbe Verluste einfuhren. Österreichs Wirtschaft fürchtet nun zurecht neuseeländische Verhältnisse, der ansonsten stets beschauliche ATX mit über 4% im Minus.
  • China: es ist ein Sack Reis umgefallen in China. Dummerweise genau jener mit dem die IOC Spitzenfunktionäre bei der Olympiade bewirtet werden sollten. Um Ersatz aufzutreiben muss zuerst die Generalversammlung der KP Chinas zusammentreten. Dies könnte zeitlich verdammt knapp werden, Shanghai kräftig im Minus.

Fazit
Wir empfehlen allen die kein tieferes Wissen über die Finanzmärkte besitzen sich mal das 30-Jahres-Chart eines der großen Aktienindizes anzugucken. Was heute ein großer Ausschlag sind sanfte Dünen über einen langen Zeitraum betrachtet. Kein Grund also die Panik zu verlieren. Wer spekulativ veranlagt ist mag sich vermutlich derzeit bis unter die Kellerdecke mit Puts eindecken (und dabei gute Stopp-Marken setzen, technische Intradaykorrekturen können eine ekelhafte Sache sein). Wer keine Ahnung hat sollte sich am besten aktuell ein goldenes Hinterteil als Crashprophet verdienen, denn wenn eine Herde panisch in eine Richtung trampelt ist der Besonnene stets der erste der ignoriert und in den Boden gestampft wird...

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(Bild: Image*after / Imageafter terms)

18 Lesermeinungen:

Anonym hat gesagt…

Börsenhandel ist doch die moderne Form der Kristallkugelwahrsagerei!
Verstehen kann ich die Panikbullshiterei und den Medienrummel nicht, bloss weil ein paar Havannaraucher eine unbedeutende Menge Papierwert veroren haben.
Anstelle sollte man doch eher über das klimabedingte Verhalten tieffliegender Krähen bei Regen und Windböen auf Wurmsuche berichten, oder so...

Rick hat gesagt…

Ganz Deiner Ansicht, Dan, was die Prioritäten betrifft. Was die Krähen betrifft kann eine Berichterstattung in diesen Zeiten nur mit einer umfassenden Gender Crowing Studie vollständig sein...

stubbornita hat gesagt…

awwa, alles halb so schlimm (ausser natürlich das mit den titanic-cervelats - da sind fussballstadien betroffen, also MUSS es ernst sein)!

Erdge Schoss hat gesagt…

Flocke, Cervelat, Jones, Reis, werter Herr Rick, einzeln betrachtet, wäre mir das nie und nimmer aufgefallen. Jetzt weiß ich wenigstens, warum es besser ist, mittellos zu sein.

Herzlich
Ihr Erdge Schoss

Gaviota hat gesagt…

Ich bin besonnen, ignoriert und in den Boden gestampft ;-)

Anonym hat gesagt…

Naja, die USA hat schon ernsthafte Probleme - in Deutschland ist aber mehr Hysterie als alles andere dabei...
Meine "MiniMeinung" in diesem Wirwarr an tausenden unterschiedlichen Prognosen^^

Rick hat gesagt…

Und wenns in der Schweiz schon den Fussballstadien rangeht, gnä stubbornita, dann ist das Kännli am Dampfen...

Das, werter Herr Schoss, ist nunmal der Geheimnis warum wir von U9TA dort scheitern wo andere Erfolg haben: wir finden die Zusammenhänge auch dort wo sie nicht sind.

Vor allem, liebe Gaviota, bist wohl in der dankbaren Lage finanziell nicht in der Verlockung zu sein Millionen zu verspekulieren. Das Gras ist manchmal auch halbtoll.

Das größte Problem von Deutschland, werter Nicolai, besteht wohl darin stets zu sagen "Wir, nein wir haben hier keine Probleme. Aber die Amis, ja die haben voll die Probleme *fingerzeig*..." ;))

Anonym hat gesagt…

hello world
joa, was hab ich damals beim Aufschwung gewarnt! Was hoch steigt, wird tief fallen! Hab ich damals 29 gesagt, 87, 00 und jetzt.

bee warned!

Ach ja, erst 2010 gehts wieder aufwärts und 2014 fallen die Indizes dann down, down, downer!

Rick hat gesagt…

Ich denke, werter Bernd, wer sich heutzutage der Herausforderung stellt ein Tourismusbüro zu führen muss vermutlich ohnehin von größere Spekulatiusnatur sein als jemand der Intraday mit Optionsscheinen weit aus dem Geld rumspielt *schmunzel*... ;)

Anonym hat gesagt…

Lieber Rick,
es ist kein Geheimnis, dass ich mit meinem Tourismusbüro dabei voll auf den traffic von Google setze. Und dieser Chart ist mit seinem Aufwärtstrend voll intakt. Auf Google ist einfach Verlass. Siehe selbst:
http://boersen.manager-magazin.de/mmo/kurse_einzelkurs_suche.htm?suchbegriff=google&Senden.x=8&Senden.y=6&button=Alles&sektion=suche

Rick hat gesagt…

Ein Tourismusbüro für den Google Traffic. Es wäre ja soo augenscheinlich und naheliegend. Und die ganzen SEOs spielen immer noch mit Backlinks, Bücklinks und Keywords rum. Dabei sollten sie bee words lesen. Und lernen...

Gaviota hat gesagt…

Óch,lieber Rick...das Gras ist nie halbtoll...es ist immer volltoll!!! *g*

Reverse Eating hat gesagt…

ach, dieser ganze kasinokapitalismus sorgt doch nur für herzkasper allerorten. man muss aktien auch mal halten können, in guten wie in schlechten zeiten :)

Rick hat gesagt…

Es ist wohl die alte Frage mit dem Gras, Gaviota: soll man es rauchen oder lieber doch Tee machen weil Kinder in der Nähe sind...

Was, Herschel, ist eigentlich das 'Gegenstück' zum Kasinokapitalismus? Der Rationsmarkensozialismus? *stutz*

Reverse Eating hat gesagt…

naja, ein genaues gegenteil gibt es wahrscheinlich nicht. aber in etwa so könnte es aussehen: anstatt seine tage mit intra-day-trading zu verbringen und auf kursänderungen im hundertstelprozentbereich zu spekulieren, packt man sein geld in ein solides depot und begibt sich auf seinen landsitz. dort verbringt man seine tage mit dem bridge spielen, während der butler frischen tee serviert. alles ganz bodenständig :)

Rick hat gesagt…

Natürlich gibt es Taschengeldzocker die Optionsscheine unter einem Omega von 50 gar nicht anpacken. Wie glaub ich Kosto schon sagte: "Wer viel Geld hat kann spekulieren. Wer kein Geld hat muss spekulieren."
(abseits dessen bin ich sehr glücklich dass ich in meinem Alter das bereits erreicht habe was Du angesprochen hast. Minus Landsitz, Depot, Geld, Butler und Bridge...)

Anonym hat gesagt…

Hallo

Die Börse überrascht mich nicht. Das gibt es immer wieder mal..... Wie Ihr bereits erwähnt habt, es geht sanft auf und ab. Was jetzt als heftig beurteilt wird (wieso eigentlich? 4% mehr Lohn ist doch auch nicht viel...) ist in ein paar Jahren objektiv betrachtet eine kleine Episode.
Nein, mich überrascht viel mehr, dass es in Unter9tupfing bereits Teletext gibt und vor allem, dass die Bewohner von Unter9tupfing diesen auch noch bedienen können. ;)

Ich wünsche Euch einen schönen Tag und einen guten Start ins Wochenende!
Christian

Rick hat gesagt…

Ja, Christian, die Frage ob des hinterwäldlerischen Unterneuntupfings war natürlich berechtigt. Der Dorfwirt hat einen alten Fernseher und sein 8jähriges Enkelkind schreibt immer den Teletext ab, das wird dann am Gemeindeamt neben den amtlichen Aushängen angeschlagen. Für die wo lesen können...