30.12.2007

Stürzt Cervelat-Krise die Welt in den Abgrund?

Stellen Sie sich einmal Deutschland ohne Currywurst, Bayern ohne Weißwurst oder Österreich ohne Leberkäse vor: das Land wäre praktisch unregierbar. Nun droht in der Schweiz der Cervelat das Aus. Sie denken das sei wurscht? Mitnichten, neben den spannenden Fragen die das Problem im Detail aufwirft könnte die ganze Welt ins Wanken geraten...

Der bedrohliche Bericht
Die alte Dame NZZ ist normalerweise nicht wirklich dafür berüchtigt mit besonders reisserischen Aufmachern zu arbeiten. Umso besorgniserregender (bse) daher dass die NZZ unter dem Titel Baldiges Aus für die Schweizer Nationalwurst? von einer dramatisch drohenden Verknappung oder gar komplett erliegenden Produktion der eidgenössischen Nationalwurst Cervelat berichtete. Schuld daran sei dass es der Wurst bald an die Haut geht, bzw. diese nicht mehr in die Schweiz darf. Entsprechende Panik ist durchaus angemessen.

Interessante Details...
Im sorgsam recherchierten Bericht offenbaren sich hochinteressante Details:

  • Nötig sei für die Cervelat feinster Rinderdarm der bislang zu 80% von brasilianischen Großfarmen stammte.
  • Als Vorsichtsmaßnahme wegen BSE hat die EU im April 06 ein Importverbot für brasilianische Rinderdärme erlassen.
  • Die Schweiz hat sich im Rahmen bilatrinaler Verträge dem Verbot angeschlossen.

...und sich daraus ergebende Fragen
Woraus sich irgendwie folgende Fragen ergeben:
  • Gibt es in der Schweiz und in Europa nicht genug Rindviecher? Auch vierbeinige?
  • Andere Länder importieren aus Brasilien entweder Fussballer (zB die italienische Futsal-Nationalmannschaft) oder Lustbarkeitsdamen (man denke an VW-Betriebsräte). Die Schweiz hingegen Wursthäute. Hat das Land noch die richtigen Prioritäten?
  • Warum schließt sich wenn es einmal wirklich um die Wurst geht die Schweiz bedingungslos der EU an um ansonsten immer eigene Brötli zu backen?

Die möglichen Folgen
Selbst gelassene Beobachter der Schweiz vermuten dass es unter den Eidgenossen ohne Cervelat rasch zu Unruhen und Aufständen kommen wird. Es ist so sicher wie das Hampeln im Gemächt dass politische Kräfte zusätzlich Öl in den Wurstkessel schütten werden. Die Linken werden die Schweizer überreden wollen fortan auf Sucuk umzusteigen, führende SVP Politiker werden fordern dass die Cervelat fortan nur mehr aus reinschweizerischem Schafsdarm gefertigt werden darf. Autonome Veganer vom Röstiblock werden zwischen den Fronten wüten.

Durch die zu erwartenden Ausnahmezustände wird auch das Schweizerische Bankwesen erschüttert. Viele internationale Diktatoren werden panisch ihre Gelder abziehen was viele Krisengebiete der Welt in neues Verderben stürzen wird. Worauf sich auch die anderen Weltmächte genötigt sehen werden einzugreifen. Die USA werden den War against BSE ausrufen und Brasilien befreien. Als Revanchefoul wird Hugo Chavéz versuchen mit 5 Schiffsladungen ölverseuchten venezuelanischen Rinderdärmen die Schweiz zu entsetzen. Die Inder denen Kühe heilig sind werden erstmals als Atommacht eingreifen und da die Amis zugunsten der Schweiz eingegriffen hatten wird Al-Qaida sicherlich am Schluß den Rütli sprengen was nun endgültig nicht nur die Weltwirtschaft in den Boden rammt, sondern auch den letzten Weltkrieg auslösen wird.

Es geht um die Wurst
Man kann nur hoffen dass die Schweiz die Cervelatkrise noch abwenden kann bevor die Welt im Räucherofen aufgehen wird. Ein Brät vor den Kopf kann schnell der Kutter des Gedankens sein, und solange das Fleisch schwach ist wird es auch durch den Wolf gedreht, samt den 7 Schafen. Nichtsdestotrotz sollten jetzt Ausländer nicht mit dem Wurstfinger auf die Eidgenossen zeigen, zuviel Wurstigkeitsgefühl kann jedes Land in den Ruin stürzen.
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«Die gibt es leider nicht mehr...»
Betrinksitten im Wandel der Zeiten
Jetzt hat es auch die Gurken erwischt

(Bild: ngould / stock.xchng / Royalty free)

4 Lesermeinungen:

Anonym hat gesagt…

Schlimm diese C-Krise! Ein Darmnotstand der sich nicht entstopfen lässt. Vielleicht ein Geheimplan der SVP, nicht in die EU beizutreten um den Importstopp für Intestinum aus Brasilien aufheben zu können? Und was viel Schlimmer ist: was passiert mit all den schweizerischen Cervelatpromis? mutieren die zur Schaftswoll-Prominenz? In Zeiten der Klimaerwärmung eine scheussliche Vorstellung - stinkschwitzender DJ Bobo - igitt.

Rick hat gesagt…

Man munkelt ja, guter Dan, dass die Regierung die Angelegenheit bislang als Verschluß(!)sache halten wollte. Die Sorge um die Cervelatpromis hatte übrigens auch sofort der Chefpligger. Wenn die Krise so richtig ausbricht werden diese Leute es sicher bis auf die Titelseite der NY Times schaffen. So wie das rustikale Straßenfest in Bern...

Erdge Schoss hat gesagt…

Sieben Schafe auch, werter Herr Rick? Ist das denn zulässig, Stichwort: Reinheitsgebot? Oder darf da alles rein, wenn der Fleischer die Küche auskehrt?

O tempora, o mores
Ihr Erdge Schoss

Rick hat gesagt…

Wie so oft auf den Punkt gebrüht, werter Herr Schoss. Sang nicht schon Maffay Über 7 Böcke musst Du gehen? Wurst ist sicherlich die kulturell anerkannteste Methode Fleischereiabfälle zu verwerten. Aber sind nicht auch Mann & Frau nichts anderes als Haut mit Füllung drinn? Und sollte man sich deshalb mit Gewalt einer Dame verweigern?
Genussmittel, sag ich da nur, gesund hin oder her. Ihr Rick