Was heute noch Gegenstand von Science Fiction ist, wird in Zukunft völlig normal sein: wir werden im Individualverkehr durch die Lüfte zur Arbeit radeln. Eine technologische Entwicklung, die unser tägliches Leben mehr verändern wird als wir heute noch vermuten...
Der Traum vom Fliegen
Sie gingen zuletzt durch alle Medien: die Bilder vom Schweizer Yves Rossy der mit seinem Fluganzug durch die Lüfte glüht. Zwar wird dabei noch eine Menge böses CO2 ausgestoßen, und es bedarf schon Kampffliegertauglichkeit um das Ding zu fliegen, aber es ist ein weiterer spektakulärer Schritt hin zum aviatischen Individualverkehr.
Ist das die Zukunft?
Das betravel Blog stellte angesichts der Story die spannende Frage, ob wir in 5 Jahren schon alle per Single Jet reisen würden? Wir von UNTERNEUNTUPFING Aktuell haben diese Frage weitergereicht an Prof.Ferdinand Flieger vom Institut für Experimentelle Unfallforschung in Gruezikon.
Das Interview
UNTERNEUNTUPFING Aktuell : Herr Professor, fliegen wir in einem Jahrzehnt alle mit düsengetriebenen Fluganzügen?
Prof.Flieger : "Nein, das wird sicher nicht so sein. Alleine schon aus Klimaschutz Gründen wird es den Flugverkehr nicht mehr so geben wie wir ihn heute kennen. Der Individualflugverkehr wird vielmehr mit Hybrid-Kraftflugzeugen stattfinden: ein Elektromotor hilft beim Start, anschließend muss mit den Pedalen weiter getreten werden, also per CO2 armer Muskelkraft."
Wir radeln also künftig nicht mehr am Fahrradstreifen, sondern am Kondensstreifen?
"Ganz richtig. Lufträder sind Dank modernster Technik keine Luftschlösser mehr. Und etwas mehr Bewegung täte den Menschen sicher gut, aber..."
Aber? Wo liegt der Haken, Herr Professor?
"Eher beim Faktor Mensch. Der sich nur schwer umstellen kann. Am Boden sind Radler z.B. gewohnt vor der Ampel die Füße vom Pedal zu nehmen, und stehen zu bleiben. Sie werden das auch aus Gewohnheit in der Luft machen. Und feststellen, dass Gravitation eine grausame Sache ist, wenn man auf einem Gerät sitzt das nur solange klimaschonend fliegt, solange man in die Pedale tritt."
Red Bull Flugtechnik Trainingszentrum, Salzburg
(Bild: turydddu / flickr / cc-by)
Wir müssen uns also daran gewöhnen, dass täglich irgendwer auf unseren Dächern aufschlägt, oder uns beim Spaziergang Menschen mit ihren Kraftflugzeugen auf den Kopf fallen könnten?
"Und auch Hunde. Und Kinderwagen. Die Leute werden sicherlich ihre Jogging- und Inline Skate-Gewohnheiten nicht von heute auf morgen umstellen können. Wir gehen von jährlich 40.000 Hunden aus, die beim Gassi Fliegen in der ersten Phase unabsichtlich stranguliert werden."
Der Mensch also noch gar nicht bereit für die Technik der Zukunft?
"Auch die Behörden. Gemäß der hiesigen Tradition gilt eine Bodenstraße als unvollständig, wenn sie nicht mit mindestens 250 einander widersprechenden Verkehrsschildern für den gesetzestreuen Fahrer unbrauchbar gemacht wird. Es wird zwar rasch gehen, dass die Politik jene entsprechenden Verordnungen erlassen wird, die rein theoretisch Stoppschildern - entgegen jeder physikalischer Logik - erlauben auch in 150 Meter zu stehen, aber die praktische Umsetzung..."
Wir hätten gerne noch viel länger mit Prof.Flieger geplaudert, aber er sagte er müsste noch seinen Garten umgraben. Wir bedankten uns und wünschten ihm einen angenehmen Pflug.
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8 Lesermeinungen:
Futurologie: blanker Horror!
Auf was müssen wir uns denn noch alles gefasst machen? Fliegende Kühe, abstürzende Kälber, verkehrslegende Politessen?
Da warte ich doch lieber ab, bis ich mich von nach zu beamen kann. Bis dahin, lieber Rick fliege ich mit dem öV...
Auch der CO2 arme öffentliche Flugverkehr der Zukunft, lieber Dan, ist keine gefahrlose Sache. Das wird so ähnlich wie bei den alten Galeeren sein: die Gäste müssen selber treten, heutige Lokführer werden auf Eintrommler umgeschult.
Wenn Du zufällig einen Triebwagen mit lauter Drückebergern erwischt wird das kein gutes Ende nehmen, nach dem Hybridstart...
Unter dem Motto: Luftgitarren spielen war gestern, Luftradeln ist trafen sich letzten Sonntag einige Basejumper in Meirigen BE. Wie der Presse zuentnehmen war, wurde einem dieser Todesmutigen Verkehrsteilnehmer der Zukunft, von Fortuna das Lebenslicht ausgeblasen.
Der reale Wahnsinn ist immer noch der beste Wahnsinn!! Lieber Rick, kein von Dir beschiebener Wahsinn, ist weniger in der Fiktion mehr Wahnsinng als in der Realität.
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PS: Realität, was ist DAS?
Skandalös! Wann wird denn endlich auch mal was für stattliche Damen erfunden?
Visionär, werter Herr Rick, und mit der einen oder anderen Unzulänglichkeit muss man eben leben. Der erste Hartkäsehobel wird damals auch seine Opfer gefordert haben.
Herzlich
Ihr Erdge Schoss
Ich bin da ganz bei Ihnen, werter Herr Schoss. Man mag sich zB gar nicht vorstellen welch Gemetzel die ersten elektronischen Nasenhaarschneider so verursacht hatten.
Derzeit, werte Heimleitung, wird dann doch mehr für staatliche Damen getan. Kein Wunder.
Realität, lieber Antoine, ist vermutlich das was der Welt zustösst wenn die Satiriker gerade schlafen. Wobei Satire grundsätzlich wohl nur ein hilfloser Versuch ist eine noch schlimmere Zukunft zu antizipieren. In der Regel überholt dann der reale tägliche Wahnsinn die Satire mit *vroooom*...
Das Ganze wird aber auch die Umsätze der Regenschirmhersteller ansteigen lassen, Stichwort "Gassi gehen" (fliegen/schweben/etc). In der Anfangsphase wird ein Teil des Umsatzes allerdings für R&D draufgehen, denn die notwendigen Belastungsproben müssen ja von den Forschern selbst durchgeführt werden, oder stellt sich jemand freiwillig zur Verfügung?
Gewiß lieber Erik, ein großes Geschenk nicht nur für Hunderegenschirmhersteller, sondern auch für die sonstige Schutzindustrie. Man denke zB an Grobstaubplaketten-Hersteller.
Was die Belastungsproben betrifft wird das vermutlich so ähnlich wie bei den klinischen Versuchen oder den Blutspenden sein: mit 20€ lockt man da schnell Leute bei denen das Geld nicht so locker sitzt...
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