15.06.2008

Werbefinanziert - durch Werbung gratis für den Konsumenten

Werbung im öffentlichen Verkehr Werbung nervt. Allerdings wären viele Produkte & Dienstleistungen heute für Leute mit kleiner Geldbörse unerschwinglich, wenn nicht durch plakatierte Werbung billiger, oder gar gratis und kostenlos. Bei wirklich teuren Dingen besteht allerdings noch eine Menge Potential für Werbefinanzierung...

Wo Werbung bereits heute Produkte & Leistungen kostenlos macht

Der moderne Internet Mensch ist gewohnt, dass er fast alles im Internet gratis konsumieren kann, oder kostenlos runterladen kann, weil Werbung einen Seite finanziert (oder zumindest finanzieren soll). Es gibt bereits Mietwagen Anbieter, die Mietautos deutlich günstiger vermieten, wenn der Konsument den Mietwagen als fahrende Litfaßsäule durch die Stadt kutschiert. Vom Privatfernsehen ganz zu schweigen, wo die Sender 8 Werbeblöcke abends jeweils durch mehrere Spielfilm Fragmente unterbrechen.

Was Werbung vielleicht noch gratis machen sollte für den Konsumenten

Wenn der moderne Bürger heute einen Kassensturz macht (und keiner zweifelhaften Ideologie anhängt und ein wenig Kostenrechnung kann), dann entdeckt er rasch wohin der Großteil seines sauer verdienten Geldes geht: etwa an den Staat, oder auch in das kranke Gesundheitswesen.

Politiker & Gesundheitswesen werbefinanziert

Wäre es nicht schön, wenn man eine schöne Stange Steuern sparen könnte durch Werbefinanzierung von Staat & Politik? Man stelle sich dramatische Steuerersparnisse vor, indem man sich als Werbefläche anbietet, und z.B. Kurt Beck, Christoph Blocher oder Alfred Gusenbauer auf die Stirn gemalt mit sich herumträgt (diese Herren dürften im Augenblick am meisten bringen - die teuersten keywords also - weil am unbeliebtesten, ungeachtet wofür sie politisch stehen oder nicht stehen)? Weiße Arztkittel ohne Sponsor Aufkleber sind zudem eine gigantische Verschwendung von Werbefläche, auch da könnte man mehr daraus machen, und vor allem für den Patienten gratis und kostenlos.

Werbung kann einen umbringen - gratis und kostenlos

Zoo & Tiergarten - werbefinanziert und kostenlos

Die Guantanamos für unsere Mitgeschöpfe fressen oft große Löcher in kommunale Haushalte, und vielerorts müssen Besucher sogar Eintritt zahlen. Ein Elefant der den ganzen Tag unnütz in der Gegend rumsteht ist eine massive Verschwendung von Werbefläche. Auch Landwirte wären nicht mehr so subventionsabhängig, würden sie ihre Schafe und Kühe endlich als Werbeträger erkennen und nutzen. Die Zukunft liegt sicherlich in der werbefinanzierten Landwirtschaft.

Bordell Besuch - werbefinanziert und kostenlos ?

Die steigenden Preise treffen natürlich auch das horizontale Dienstleistungsgewerbe, die Leute saufen (nach den Rauchverboten) nicht nur wieder mehr zu Hause, sondern auch ... nun, Sie wissen schon. Auch das müsste nicht sein: die Industrie der Erwachsenen-Unterhaltung steckt alleine im Internet jährlich Milliarden in Online Werbung. Solange dabei auf die analogen Dienstleister und -innen in den Rotlichtvierteln vergessen wird, kannibalisiert sich die Branche dabei selbst...

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(Bilder: richardmasoner, LiveU4)

8 Lesermeinungen:

Anonym hat gesagt…

Die Werbefinanzierung erreicht nun doch das horizontnadale Gewerbe. Die Pharmenfirmen werben auf den Flächen der Lüste für AIDS Therapien, oder versprechen effiziente Behandlung von gummilos eingefangenem Daytripper, um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Die Damen des Gewerbes revanchieren sich mit by one gt one free...
Im Schweizerischen Gesundheitswesen funktioniert die Werbung allerding eher gegenteilig

Unknown hat gesagt…

..... dass politiker, werter Rick, doch schon zumeist von verschiedensten interessengruppen gekauft sind, das sollte doch hinlängst bekannt sein.....
..... nur, auf diese weise kann dann der steuerzahlende wähler dann halt sehen welchem kapital er seine stimme geben sollte, so die politiker mit werbung beklebt sind.....
..... aber ob das steuern spart.....?

..... und die ärzte sind doch auch schon längst querfinanziert durch die pharmaindustrie, nur geben die herren doktoren das geld ned weiter in's gesundheitswesen, sondern stecken es in's eigene sackerl, denn auch so 'n porsche, und auch der benz für die frau, sowie der drittwagen für die haushaltliche putzhilfe müssen ja bezahlt/finanziert werden und mit einem heutzutage üblichen gehalt eines oberarztes kommt man da ned weit.....
..... dass der herr onkel doktor dann im gegenzug zur autofinanzierung ein medikament gegen blasenschwäche auch bei einem herzpatienten verordnet is' dann nur mehr eine folge der logik, der gute patient kann sich ja auch ned seines lebens freuen, wenn zwar 's pumperl wieder schon im takt hupft, aber er dazu seine hose nässt.....

Anonym hat gesagt…

Lieber Rick,
ich bin dankbar, dass Du das ansprichst. Über all die Jahre fühle ich mich ausgenützt, weil ich (kostenlos) Werbung für alle möglichen Firmen mache. Adidas, Nike, Boss, etc. Auf meinem T-Shirt steht in grossen Lettern "Diesel" und ich bekomme nichts. Soll sogar zahlen! Ich werde diese Aufdrucke ab sofort überkleben. Danke, dass Du mir die Augen geöffnet hast.

Rick hat gesagt…

Ganz zu schweigen, lieber bee, von Deiner vielen Gratiswerbung für Durex in Deinen lebhafteren Jahren. Es macht einen traurig zu rechnen, was man da wohl auf ein Leben aufgerechnet ausgelassen hat zu verdienen. Obwohl man es verdient hätte...

Rick hat gesagt…

Gerade im Gesundheitswesen, Dan, wäre doch soviel noch drinn. Zum Beispiel "entnimm 2 zahl eine" bei Lebertransplantationen. Oder "unsere Schwester wurde einentkleidet von XYZ" bis hin zu Bodenwerbung auf Bettpfannen wie man sie auch von Spielfeldern beim Sport kennt...

Rick hat gesagt…

Klar, wertes kopfchaos, sind heute Politiker und Primarärzte bereits nicht nur gekauft, sondern überkauft um im Börsenjargon zu sprechen, allerdings hat der Konsument davon leider nix.
Es wäre ein Anfang wenn man zB die Parteienfinanzierung umstellt auf Werbefinanzierung statt Steuerfinanzierung. Da sieht man dann gleich welche Politiker dem Volk überhaupt noch Geld wert sind. Und wer keine Spenden lukrieren kann muss dann wie auf den Zigarettenpackungen auf Bauch und Stirn einen Warnhinweis tragen: "Dieser Politiker kann Ihre Volkswirtschaft ruinieren."

Anonym hat gesagt…

Das Werbfinazierte Bordell ist schon Realität geworden siehe: http://www.taz.de/index.php?id=archivseite&dig=2005/09/12/a0100
Fehlt mir nur noch das werbefinanzierte Transportmittel dorthin.
Falls ich mir Aids aufgable, dann vermiete ich meinen Sarg als Werbefläche!!

Rick hat gesagt…

Eine gute Idee, Antoine. Allerdings fürchte ich dass Du im postmortalen Zustand die reichlichen Werbeerlöse nicht mehr so richtig auskosten wirst können...