14.08.2008

Wahlkampf Österreich : endlich mal ehrliche Wahlplakate...

wahlkampf ...das wünschen sich nicht wenige Österreicher. Ein weiterer intellektuell unterirdischer, aber dafür sauteurer Wahlkampf steht den Alpenländlern ins Haus. Traditionell werden dafür besonders viele Wahlplakate geklebt und Wahlständer aufgestellt, darauf mit dem Schlimmsten was einheimische Politiker und deren Agenturen zu bieten haben...

Wahlkampf - die tägliche intellektuelle Umweltverschmutzung

Gewiss, überall auf der Welt werden die verhassten Visagen der selbst ernannten Eliten affichiert, wenn der Wähler zur Urne gerufen wird. Urne deshalb, weil erneut wieder einmal damit eine Stimme zu Grabe getragen wird. Ein österreichisches Spezifikum ist jedoch, dass den staatlichen Monopol Sender in der Regel nur die jeweiligen Regierungsparteien zu unlauterer Eigenwerbung nutzen dürfen, dafür wird das Land mit Plakaten und Wahlständern vollgemüllt.

Wahlkampf - wenn der gesunde Menschenverstand eine Auszeit nimmt

Gewiss, Wahlkämpfe sind auf der ganzen Welt ein geistig erschütterndes Beispiel von Populismus, Rattenfängerei und radikaler Einfallslosigkeit. Österreichische Politiker wollen dabei internationalen Standards nicht nachstehen, und gerade in Wahlkampfzeiten eindrucksvoll beweisen, warum in ihrem Land für alles und jedes ein Befähigungsnachweis notwendig ist, nur Eltern und Politiker werden darf leider jeder.

Wahlkampf und Wahlplakate : Umweltverschmutzung & Verkehrsgefahr

Der gemeine Österreicher kann also in den nächsten Wochen keinen Schritt machen, ohne auch nur alle 100 Meter optisch und vor allem intellektuell von einem Wahlplakat oder Wahlständer belästigt zu werden. Möglicherweise häufen sich deshalb auch die Verkehrsunfälle während Wahlkampf Zeiten in Österreich : besonders die intelligenten Autofahrer tendieren mit der Zeit schon als letzte Abwehr Maßnahme die Augen zu schließen, um sich nicht der penetranten Verblödung länger als nötig aussetzen zu müssen.

wahlplakat

Ehrliche Wahlplakete - das würde es erträglicher machen

Man stelle sich vor, gewiss eine Utopie, die ganzen Plakate wären endlich mal wirklich ehrlich. Vielleicht wären sie dann leichter zu ertragen. Zum Beispiel so:

  • SPÖ : Für die soziale Absicherung. Die unserer Funktionäre, Partei- & Gesinnungsfreunde. Weil in der freien Privatwirtschaft kann die keiner brauchen. Schon gar nicht um dieses Geld.
  • ÖVP : Früher war alles besser. Wir sorgen dafür, dass das auch so bleibt.
  • Grüne : Wir sind ja so übergescheit, daher koalieren wir auch weiter mit niemanden, und kassieren lieber als Chef-Suderanten in der Opposition ab.
  • FPÖ : wir koalieren mit jedem, und sorgen weiter dafür, dass das aber selbst die Machtgeilsten im Lande nicht mal wollen.
  • BZÖ : gebt uns 5%, und wir lassen Euch auch weitere 5 Jahre lang komplett in Ruhe, und streiten nur untereinander.
  • Liste Dinkhauser : ein Roter Tiroler würde zurecht eine Dinkel Sorte bleiben, hätten die Leute nicht die amtierenden Versager so satt.
  • LIF : bei uns weiß keiner mehr warum wir uns eigentlich 'liberal' nennen (und was das Wort bedeutet). Aber mit der Forderung nach dem besinnungslosen Grundeinkommen jagen wir den Grünen Stimmen ab.

Aber so ehrlich werden Wahlplakate natürlich nicht geklebt. Sollten Sie als Schweizer oder Deutscher in den nächsten Wochen mit Österreichern zu tun haben, seien Sie ein wenig nachsichtig : das, was Ösis in den nächsten Wochen intellektuell ertragen müssen, ist selbst für einen gelernten Österreicher nur schwer zu überstehen...

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( Bilder : ernstl, pokpok313)

4 Lesermeinungen:

Anonym hat gesagt…

Nun, lieber Rick, so schlimm wie die einfältigen Schäfchen- und Führerplakate unseres Schweizerischen Wahlkampfes im letzten Jahr wird's hoffentlich nicht werden.
Obwohl sich da ein Gerücht über einen Wiedereinstieg des braunen Landeshauptführers harnäckig hält. Dann allerdings muss wohl die Gürtellinie neu gezogen werden...

Unknown hat gesagt…

..... ich bin ja entschieden dafür, dass man politiker wie hörer eines öffentlichen fernsprechers behandeln sollte.....
..... wenn man sich verwählt hat, dann hängt man einfach auf.....

Anonym hat gesagt…

Seit ich die salbungsvollen Lügen des Herrn Wilhelm Molterer am TV mitverfolgen durfte, verstehe ich den geschätzten Herr Rick allzugut.
Bis er einen so verlogenen Zeitgenossen wie den Herrn Wilhelm Molterer findet, muss der Müllsammler lange suchen.
Gegenüber Wilhelm Molterer sind unsere einheimischen SVPler , ein handzahmer Club unbedarfter Schafhirten.

Rick hat gesagt…

Das Schlimme, lieber Dan, ist ja, bei den Ösis bringt man nicht mal Schafe zustande.

Ja, kopfchaos, es ist wirklich schade dass sich der Brauch einen allfälligen Amtswechsel per Peacemaker oder Heugabel einzuleiten nicht in die Jetztzeit retten konnte.

Herrn Molterer, Antoine, spricht man gemeinhin ja das Charisma eine Novelle zur Futtermittelbeigabeverordnung zu. Wobei seine ÖVP der glanzvollen CVP in der Schweiz entspricht, die SVP nennt man über dem Arlberg FPÖ (und die Bündner Abspaltung BZÖ), SP & Grüne dürften einander in beiden Euro 2008 Ländern intellektuell ebenbürtig sein. Berner Autonome sind ungefähr Wiener Donnerstagsdemonstranten. Einzig eine freisinnige Partei mit nennenswertem Stimmenanteil - dazu sind die Österreicher bis heute zu blöd (und das wird auch so bleiben).