03.12.2008

Männliche Häftlinge im humanen Strafvollzug massiv benachteiligt

prisoner Der hiesige Gebrauch des humanen Strafvollzugs sorgt immer wieder für Aufregung in der Bevölkerung, ergeht es doch so manchem Häftling hier nicht nur besser als Insassen anderswo auf der Welt, oder gar unbescholtenen Berufstätigen draußen. Dennoch - es steht noch immer schlecht besonders um die Rechte männlicher Gefangener...

Gefängnis ohne gleichberechtigte Empfängnis

Wie unter anderem DERWESTEN berichtete, habe das deutsche Bundesverfassungsgericht endlich beschieden, dass männliche Sträflinge auch das selbe Recht auf Kosmetika besitzen sollen wie weibliche Gefangene. Und es wurde auch Zeit : Einsitzen ohne Lidschatten, Eyeliner und Mascara bei Männern verstößt gegen jede Menschenwürde. Allerdings ist dieser Entscheid nur ein Lippenstift auf den heißen Stein, meint die Häftlingsgewerkschaft.

Schweres MakeUp für schwere Jungs

Wir sprachen darüber mit Jo Beckenbrecher, Sprecher der Insassen-Gewerkschaft Bück.di, welcher uns zu verstehen gab, wo in den hiesigen Vollzugsanstalten noch massiver Aufholbedarf bei der Gleichstellung zwischen männlichen und weiblichen Inhaftierten besteht :

"Das Recht auf Kosmetik für Männer im Knast kann nur ein erster Schritt sein. Wir müssen mit Vehemenz und Demenz darauf hinweisen, dass die Anstaltskleidung für Männer immer noch arg zu Wünschen übrig lässt. Männlichen Insassen werden z.B. BHs, Strapse, Reizwäsche, Korsette oder Strumpfhosen in passender Größe bis heute verwehrt. Wenn Mann im Knast nicht auch so richtig Frau sein darf, dann lohnt sich Verbrechen nicht mehr."

Straps & Mieder für männliche Glieder

Aber die Freizeitgestaltung wäre doch wenigstens einheitlich, wenden wir ein?

"Mitvernichten. Die Mädels trainieren heute im Knast ihre Muckis doch schon längst härter als die Jungs. Umgekehrt jedoch bleiben Männern bislang Strick-Kurse, Schwangerschafts-Gymnastik oder eine Feng Shui Ausbildung verwehrt. Außerdem dürfen die Damen pro Tag 5 Stunden länger Telenovelas gucken, eine Diskriminierung ersten Ranges."

Gender Knasting & die männliche Dauerwelle in der Zelle

Wie gehen männliche Inhaftierte mit dieser vermeintlichen oder echten Benachteiligung um?

"Viele Jungs erleiden immer wieder hysterische Heulanfälle, das belastet das soziale Klima erheblich. Selbst die abgebrühtesten männlichen Serienmörder fangen einmal im Monat so richtig zu zicken an, wenn nicht genügend Tampons oder Binden aufliegen. Und jährlich gehen rund 2000 Beschwerden bei der Bundeshaftbeschwerdestelle ein, weil männliche Strafgefangene nicht zu zweit auf die Toilette gehen dürfen. Mit einem Satz : man ist hierzulande beim Gender Knasting noch in der Steinzeit!"

Wir bedankten uns für das Gespräch und versprachen bei nächster Gelegenheit 200 Exemplare des Buchs Schönerer Busen durch Tai-Chi- Stillen von Säuglingen an die benachteiligten männlichen Knackis zu stiften...

Weitere Artikel, die mit diesem wohl kaum was zu tun haben :

( Bilder : kamaru)

3 Lesermeinungen:

Anonym hat gesagt…

Man könnte doch den "schweren Jungs" zur Erholung eine Kreuzfahrt vor der Küste Somalias gönnen.
Vielleicht liesse sich da die Piraterie ausrotten und eine Lösegeld-Krise einführen...

Anonym hat gesagt…

Meiner Meinung nach, sollte jeder Schwere Junge eine Brigitte Diät per Trimester gestiftet bekommen. Nur so lassen sich auf die Dauer, aus Schweren Jungs, Leichte Mädchen machen.
Billiger wird die Resozialisierung nimmer!!!

Rick hat gesagt…

Resozialisierung, Antoine, indem man aus schweren Jungs leichte Mädchen macht? Wenn man sich dadurch bloß nicht eine neue Maskulismus-Bewegung heran zieht... ;)

Aber nur den Erwachsenen, lieber Dan. Jugendliche Straftäter werden in Deutschland weiterhin zur Erlebnispädagogik auf Segeltörn in die Karibik geschickt...