10.11.2007

Arme Kinder sind häufiger arm

Im deutschsprachigen Pressewald gibt es wiederkehrende Rituale die chronisch & regelmäßig wiederholt werden. Man denke an die berühmte Schere zwischen Arm und Reich die sich weiter vergrößere, oder die beliebte Diskussion über Managergehälter. In den letzten Jahren groß in Mode gekommen sind regelmäßige tränendrüsende Studien zum Thema Arme Kinder. Wer bestellt diese Studien? Und wer profitiert davon wenn Medien damit die Leser dauerbeschallen?

Dauerbeschallung
Nach den Tierbabys kann man mit menschlichen Kindern wohl die Menschen am besten emotional erreichen. Wie wichtig die Kids sind wissen natürlich Industrie & Werbung, aber natürlich auch politische Gruppierungen aller Art. Und auch die völlig unabhängigen Medien die sich für diese Gruppierungen einspannen lassen. Hier eine kleine und bei weitem nicht vollständige Auswahl knackiger Headlines der letzten Zeit:

Mit all dem Geld das diese ganzen vielen Studien kosten könnte man anstelle derer vermutlich vielen armen Kindern sehr helfen?

Materielle Armut
Wobei es bei den ganzen Studien immer irgendwie ums Geld und um materiellen Reichtum geht. Was besonders interessant ist weil der deutschsprachige Raum zB nicht nur nach Bruttosozialprodukt / Kopf bemessen zu den reichsten Regionen dieser Erde zählt. Wieviele afrikanische Kinder zB wären wahnsinnig froh (und reich) wenn sie so arm wären wie zB deutsche Kinder aus H4-Familien? Und wenn man in der eigenen Region bleibt - noch niemals waren die Menschen so wohlhabend wie heute, eine vollständig erwerbstätige durchschnittliche Nachkriegsfamilie war damals weit entfernt vom materiellen Wohlstand den eine heutige Familie besitzt die ohne Erwerbstätigkeit von Sozialhilfe lebt. Handelt es sich also um gefühlte Armut? Und warum werden arme Kinder aus Eritrea, Äthiopien und Kenia gefeierte Langstreckenläufer, arme deutsche Kinder indes dicke blöde Dauerfernsehgucker (siehe oben)?

Emotionale Armut
Es geht wohl ums Geld. Vom Staat nämlich. Sonst müssten viele sogenannte "Studien" ganz anders geschrieben werden. Einem heranwachsenden Menschen Liebe, Zuwendung, Aufmerksamkeit, Erziehung, gutes Benehmen als erziehende Erwachsene zu schenken ist nämlich völlig kostenfrei, das können materiell nicht solvente Eltern zum selben Preis ihren Kindern schenken wie materiell gut gestellte Eltern. Wenn mensch nur will. Und erwerbslose Eltern zB können irgendwie nicht wirklich behaupten sie hätten den ganzen Tag keine Zeit für ihre Kinder, oder doch? Oder braucht es Geld um seinen Kindern Liebe und Geduld zu schenken? Und wie schafften das die Generationen vor uns wo alle arm waren?

Geistige Armut
Auch die geistige Armut scheint selten in Studien bekämpfenswert. Vermutlich weil nur ein dummer Wähler ein guter Wähler ist und somit im Interesse der Politik, also kein Handlungsbedarf. Und selbst wenn: vor Jahrzehnten noch war jeder Mensch der abseits der Städte und öffentlichen Bibliotheken wohnte informationstechnisch nicht wirklich angeschlossen an die große Welt. Heute sitzen die Kids zu leistbaren Preisen vor der größten Bibliothek der Welt - dem Internet. Wer nur wollte könnte sich also selbst mehr bilden als jemals technisch zuvor möglich war. Die größten Umsätze mit Klingeltönen erzielen deren Anbieter jedoch nicht unbedingt mit den reichsten Kindern der Gesellschaft...

Armutszeugnis
Geht es also doch ums Geld das der Staat ausschütten solle zur Förderung der so armen Kinder in den deutschsprachigen Wohlstandsstaaten? Ist es so wie in der Asylindustrie in jenen Ländern die alle jene erwerbsunwilligen ausländischen Mitbürger mit offenen Armen einladen welche nur ins Sozialsystem flüchten wollen und gleichzeitig alle ausländischen Mitbürger vergrätzen die sich mit Leistung oder Ressourcen einbringen wollen? Von so einer staatlichen Asylindustrie leben viele Rechtsanwälte, Integrationsbeauftragte, öffentliche Sozialhelfer, Politiker, Funktionäre, Beamte usw usf. Wären da auch nicht eine Menge schöner Jobs drinn wenn sich der Staat mit Steuergeld mehr um die armen Kinder kümmern solle? Und wohin gingen wohl diese Gelder für die armen Kinder? Cui bono?
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Weitere Artikel zu Medienriten, Volksverdummung und dem ganzen Rest:
Nicht nur Managergehälter sind ungerecht hoch...
Wirtschaftskunde mit Erdnüssen
Wohin versickert eigentlich die EU-Microsoft-Strafe?

(Bild: camera_rwanda / Flickr / CC BY-NC-ND)

20 Lesermeinungen:

Anonym hat gesagt…

Ist die viel zitierte neue Armut denn wirklich eine neue Armut oder ist es einfach die klassische Armut? Können sich die Armen unseres Landes überhaupt eine neue Armut leisten?

Rick hat gesagt…

Die Neue Armut? Das frägt man sich ja gleich ob die alte nicht gut genug war? Und ob es nicht eher relative oder angedichtete Armut ist?
Apropos Armut, sagte nicht bereits Ayn Rand:
"Der wichtigste Beitrag, den jeder Mensch zur Lösung des Armenproblems leisten muss, besteht darin, selbst kein Armer zu sein."

Anonym hat gesagt…

"Im deutschsprachigen Pressewald gibt es wiederkehrende Rituale die chronisch & regelmäßig wiederholt werden."
Das ist schlicht und einfach falsch. Bevor ich zu den armen Kindern komme, erst einmal allgemein: Der deutsche Pressewald zeichnet sich doch gerade dadurch aus, dass selbst brennende Themen nach einer gewissen Zahl von Wiederholungen einfach ausgeblendet werden. Beispiele: Irak, Afrika
Der Irak ist in den US-amerikanischen Medien omnipräsent. Die Nachrichten von TV5Monde (Frankreich) bringen praktisch in jeder Sendung Berichte zu Afrika und über den Irak.
Aber zum speziellen Thema Kinderarmut (in Deutschland): Ich kann mich erinnern, dass dieses Thema vor mehr als ein paar Jahren praktisch nicht in der Berichterstattung vorkam, dann immer mal wieder. Seit den Geschichten mit der Rütlischule etc. rückte es vom Nischenthema, das nur halbherzig behandelt, analysiert und wahrgenommen wurde zum großen Thema vor. Und nicht ohne Grund: Die Politik hat bisher rein garnichts (man möge mich korrigieren mich wenn ich falsch liege) dagegen getan.
"Auch die geistige Armut scheint selten in Studien bekämpfenswert."
Ich erinnere an die Debatte um die "bildungsfernen Schichten". Was ist passiert? Richtig: Nichts. Das schlimmste daran: Die Kinder müssen die Blödheit ihrer Eltern ausbaden und haben i.d.R. keine Chance auf Besserung - dazu gibt es auch haufenweise Statistiken. Natürlich bleibt das Schulsystem auch wie gehabt.
Naja, der Abschnitt "Armutszeugnis" besteht m.E. nur aus wilden Behauptungen und Mutmaßungen. Ich würde zu gerne mal die Nutznießer der Asylindustrie kennenlernen. Schonmal mitgekriegt wie es im Ausländeramt - oder wie auch immer der Laden heißen mag - zugeht? Das örtliche Straßenverkehrsamt ist dagegen ein Wellnessparadies.
Und von welchen Geldern für arme Kinder sprichst du?
Nicht zu vergessen: Der Vergleich mit den armen Ländern ist vollkommen...kein Kommentar... Hast du einen Kühlschrank? Ja? Wie kannst du es wagen?

So viel von mir... :-)

Anonym hat gesagt…

Relativ und angedichtet mag sehr gut zutreffen. Schließlich soll es tatsächlich Menschen in unserem Land gegeben haben, die nach Vorstellung der 997er Baureihe von Porsche ersthafte Probleme gehabt haben sollen, den Wechsel von ihrem 996er zum ersehnten 997er zu finanzieren.

Abgesehen davon schwirrt mir noch folgendes Zitat von Oscar Wilde im Kopf herum:

"Nur eine Klasse der Gesellschaft denkt mehr über das Geld nach als der Reiche und das ist der Arme. Der Arme kann sonst nichts denken. Und dies ist das Elend der Armen."

Armes Deutschland!

Anonym hat gesagt…

@Anonym
Du wirfst Rick vor, mit "wilden Behauptungen und Mutmaßungen" um sich zu werfen, verweist aber einige Zeilen davor auf "Statistiken". Zu diesem Thema sei dir dieser Blog-Eintrag empfohlen.

Die Nutznießer der "Asylindustrie" findest du übrigens in der freien Marktwirtschaft. Einfach mal darüber schlau machen, welche Unternehmen im Auftrage z.B. der Kommunen in diesem Zusammenhang tätig sind. Ich kann dir eines versichern: Das sind nicht gerade wenige und die dort erzielten Umsätze sind nicht zu verachten. :-)

Anonym hat gesagt…

Meine Kinder (3) sind "arm" ...finanziell gesehen (und nur an dem Durchschnitt der Deutschen bemessen)....aber die glücklichsten Kinder die ich je erlebt habe!!!!!!!!!!!! Ein "ich liebe dich" täglich an die Mutter, zeigt wie reich sie doch wirklich sind. Armut an den Finanzen festzuhalten ist wirklich "arm"...

Rick hat gesagt…

Danke Patrick Michael für Deinen Kommentar und Deine treffliche Replik auf anonym. Damit ist eigentlich fast alles gesagt.

Deine Kinder, liebe Gaviota, wachsen vermutlich in gigantischem emotionalen Reichtum auf. Mögen sie so viel wie nur möglich der Mutter nachgeraten... ;)

Anonym hat gesagt…

@Patrick Michael Weber
Zu Statistiken: Da ich Physik Studiere kenne ich mich recht gut mit statistischen Methoden aus und mir ist auch klar, dass man Statistik "verfälschen" kann - bewusst oder unbewusst. :-)
Jedenfalls hier das worauf ich mich beziehe:
"So bezeichnete Prof. Dr. Rolf Dobischat, Präsident des Deutschen Studentenwerks, die Ergebnisse der am 19. Juni veröffentlichten 18. Sozialerhebung zur wirtschaftlichen und sozialen Lage der Studierenden.
Die Studie, an der rund 17.000 Studierende teilnahmen, zeigt mehr als deutlich, dass Chancengleichheit im hiesigen Bildungssystem noch immer ein Fremdwort ist. 83 von 100 Kindern, deren Eltern einen akademischen Abschluss haben, nehmen ebenfalls ein Studium auf. Dagegen schaffen es nur 23 von 100 Kindern aus Nicht akademisch vorbelasteten Haushalten an die Hochschulen." (z.B. hier: http://www.asta.rwth-aachen.de/article/1717/de/)
Das ist eine glasklare Statistik ohne viel Interpretation, nur nackte Daten - im übrigen durchgeführt von welchen, denen man glauben schenken darf.
Details zur Methodik: http://www.studentenwerke.de/pdf/Hauptbericht18SE.pdf, S.35ff., S.447ff.
Zur Asylindustrie kann ich nix finden - wäre aber dankbar, wenn du mir Stichworte dazu liefern könntest. Mit Sicherheit kannst du mir unter diesem Hintergrund auch dies erklären:
"Im Juli 2007 wurden neben den 1.483 Erstanträgen 2.417 Folgeanträge beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gestellt.

Im Juli 2007 hat das Bundesamt über die Anträge von 2.341 Personen (Vormonat: 2.084) entschieden.

Als Asylberechtigte anerkannt wurden 20 Personen (0,9 Prozent). Abschiebungsschutz nach § 60 Abs. 1 des Aufenthaltsgesetzes erhielten 724 Personen (30,9 Prozent). Abgelehnt wurden die Anträge von 967 Personen (41,3 Prozent). Anderweitig erledigt (z.B. durch Verfahrenseinstellungen wegen Rücknahme des Asylantrages) wurden die Anträge von 582 Personen (24,9 Prozent).

Bei 48 Personen (2,0 Prozent) hat das Bundesamt im Juli 2007 Abschiebungshindernisse im Sinne von § 60 Abs. 2, 3, 5 und 7 des Aufenthaltsgesetzes festgestellt."
(http://www.bmi.bund.de/nn_334158/Internet/Content/Nachrichten/Pressemitteilungen/2007/08/Asylzahlen__Juli07.html)

An dieser Statistik ist die Art der Berechnung wohl offensichtlich, außer du wirfst dem Bundesinnenministerium grobe Fälschung von Daten vor. :-)

@gaviota
Na Bildung ist ja auch nicht um sonst: Schulbücher, Klassenfahrten etc. Im Studium wirds sogar noch teurer: Übertrieben teure Bücher, aus Zeitgründen in der Mensa essen...

(ich hab übrigens mal meinen Namen von Anynom zu ... geändert ;-) )

Anonym hat gesagt…

@Philip
Nicht umsonst bin ich der festen Überzeugung, daß Statistik die Esotherik der Mathematiker ist. Aufgrund meines Studiums - bei dir war es Physik, bei mir Mathematik - kann ich das ruhigen Gewissens und mit einem selbstironischen Grinsen auf den Lippen behaupten. :-)

Was sagen denn die erstgenannten Zahlen aus?

Meiner Ansicht nach liegt der Schluß nahe, daß die Jugendlichen aus den "akademisch nicht vorbelasteten Haushalten" nicht genug von ihren Eltern gefördert bzw. nicht dazu "gedrängt" werden, eine Hochschule zu besuchen.

Soll dieses elterliche Erziehungsversäumnis nun dem Staat und somit der Allgemeinheit angekreidet werden? Die Jugendlichen könnten auch einfach auf die Idee kommen, mal selbst was für ihr Leben zu tun. Ohne Schulabschluß auf der Treppe sitzen, den coolen Gangster raushängen lassen und vom Porsche fahren träumen passt halt nicht zusammen.

Daß es aber immerhin 23% der Jugendlichen aus "akademisch nicht vorbelasteten" Familien trotzdem an die Hochschulen schaffen zeigt, daß es mit genügend Eigeninitiative sehr wohl möglich ist - dem großen Rest fehlt diese einfach. Und wollen wir jetzt den Staat, daß diesem großen Rest genügend Eigeninitiative fehlt?

Vielleicht habe ich die o.g. Zahlen auch einfach nur falsch interpretiert. ;-) Wobei ich sie in dieser Form garnicht falsch interpretieren kann. Ich kann sie nur in einer Art und Weise interpretieren, die einem Leser meiner Interpretation nicht gefällt, einem anderen Leser dagegen sehr. :-)

Übrigens: "Nur nackte Daten", wie du schreibt, waren das mit Sicherheit nicht, da du ja selbst bereits schreibst, daß diese Studie irgendetwas "mehr als deutlich zeigt". Was genau sie zeigen soll, hast du leider nicht verraten. Meine Interpretation ist also nur eine von vielen möglichen. Wenn man auf Basis eines Ergebnisses (die Studie) mehrere Rechenwege (die Interpretationen) einschlagen kann, die alle zu diesem einen Ergebnis führen, daß müssten ja eigentlich alle Rechenwege richtig sein, oder? Der eine möchte nur lieber Rechenweg A, der andere dagegen Rechenweg B sehen. :-)


Was genau verstehst du denn unter "Asylindustrie"? Vielleicht kann ich dann näheres dazu sagen.


Studium zu teuer? Übertrieben teure Bücher an der Uni? Hmmm...über solche Äußerungen konnte ich bereits zu Zeiten des Studiums lachen. Warum? Weil ich speziell dem Verhalten von Studenten sehr kritisch gegenüberstehe! Auf den Punkt gebracht: Während des Studiums heulen die meisten rum, daß das Studium teuer wäre, viel Zeit koste undundund, aber nach erfolgreichem Abschluß des Studiums hat man eine solche Heulboje vor sich in einem Bewerbungsgespräch sitzen und wundert sich doch "ein wenig" über die gnadenlos überzogenen Gehaltsvorstellungen, obwohl diese Leute noch keinen Plan von der Praxis haben. In diesem Stadium ist ein frisch angstellter Ex-Student nämlich nichts weiter als ein besserer Azubi, auch wenn er sich direkt als etwas besseres fühlt. Ein bisschen mehr Fähigkeit zur Selbstkritik würde den meisten Studenten defintiv nicht schaden, ebenso wie deutliches Plus an fähiger Selbsteinschätzung.

Lustig finde ich auch Studenten, die fröhlich zwischen den verschiedensten Studiengängen hin und her gondeln. Frei nach dem Motto: "Irgendwann werde ich schon das passende für mich finden und wenn nicht, ist es auch nicht schlimm. Hauptsache erstmal studieren." Von Kern-Informatik und Alt-Orientalistik, über Medienwissenschaften, hin zu Sozialpädagogik. Man sollte alles mal mitgenommen haben - wenn auch nur für ein Semester. Wer denkt eigentlich daran, solche "Studenten" auszusondern? Ein Studium sollte kein Freizeitvertreib sein und etwas Weitsicht darf man auch von einem angehenden Studenten verlangen.

Anonym hat gesagt…

Ist euch eigentlich schonmal aufgefallen das, auch wenn sich die Themen wiederholen, sich nichts daran ändert?

Gibt es irgendwelche Anstrengungen Kinderarmut zu verhindern
(Dies kann nur durch Politik und Gesetze geschehen)?

Gibt es Anstrengungen die Bildung zu verbessern (Also solche Anstrengungen die mehr als halbherzig sind)?

Und was machen wir um Kriege zu verhindern?

So ist das spiel.
Mit dem Ziel der Vernichtung der Welt.
Oder nicht?
Irgendwann hat nur noch die Elite luxus und alle anderen leben in Armut....

Bis die armen die Städte einrennen und es überall Mord und Totschlag gibt.

Aber wenn das soweit ist...
Hat man als Privatperson sowieso keine Rechte mehr, der Regenwald ist verschwunden, die Meere tot und schlussendlich wird der Mond sowieso irgendwann auf die Erde fallen.



Wenn du an diesen Aussichten etwas ändern willst musst du dafür sorgen das den Menschen Privatsphäre garantiert und per Gesetz verordnet wird, damit die Politiker und Firmen nicht ZU gierig werden und dann müssen die Politiker mal wirklich was reissen anstatt immernur alle Probleme zu umschiffen.

Jedes Problem wird angegangen - aber nichts wird geändert.

Dumme Wähler sind gute Wähler.

Rick hat gesagt…

@Patrick Michael:
Herzlichen Dank für Deine tollen Beiträge. Der Artikel hat überraschend für ein Wochenende (normalerweise mausetod) an einigen Stellen sehr viel Wirbel ausgelöst. ZB bei Webnews zB wurde der Artikel einerseits mit mehr als 3 Dutzend Stimmen auf die Startseite gewählt, allerdings erschienen dazu auch Kommentare die für sich selbst sprechen. Apropos Kommentare: zwei anonyme wüste Beschimpfungen dazu wurden natürlich nicht auf unsere Leser losgelassen. Auf der anderen Seite hat zB das Politplatschquatsch-Blog den Artikel übernommen und dazu einen recht lesenswerten Kommentar abgegeben.

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Die Kommentare von Philip und Anonym wurden freigeschaltet weil sich hier jemand sehr viel Mühe gegeben hat, niemand beschimpft hat und auch gegen keine politische Richtung agitiert hat. Nichtsdestotrotz darf an dieser Stelle für Leser die uns sonst nicht verfolgen daran erinnert werden: das hier ist ein karitatives non-parteiisches Satireblog. Und Humorlosigkeit bzw Humorfreiheit genauso wie verbissene Debatten sind in einem Politikforum viel besser aufgehoben ;)

Anonym hat gesagt…

Warum jetzt auf die Armen Rücksicht nehmen, wenn die Aussicht besteht, daß sie beim Einrennen der Städte auch keine Rücksicht auf die Reichen nehmen werden? Dann doch lieber jetzt die Armen verhungern lassen. ;-)

Warum eigentlich immer dieses elendige "WIR"?

Warum sollen "WIR" dafür aufkommen, wenn Kids lieber die Schule schwänzen, anstatt sie zu besuchen? Immerhin besteht ja schon die Schulpflicht, was manche Subjekte aber herzlich wenig stört! Soll man diese Menschen etwa in die Schulen prügeln? In einem Militärstaat wäre das problemlos möglich, ebenso in Staaten, die nicht besonders viel von Menschenrechten halten. Wer aber, bitteschön, möchte freiwillig in einem solchen Staat leben?

Können die Menschen etwa besser lernen, wenn sie mehr Privatsphäre haben? Verdienen die Menschen auf einmal mehr Geld, nur weil sie mehr Privatsphäre haben?

Und das alles soll dann noch per Gesetz durchgesetzt werden? Je mehr ich durch Gesetze bevormundet werde, desto mehr fühle ich mich in meiner Privatsphäre eingeschränkt! Äußerst paradox, wenn ich mir vorstelle, daß eben diese Flut an Gesetzen dies verhindern sollte.

Ich warte noch auf den Tag, an dem mir von Gesetzes wegen der Cola-Konsum auf täglich 0,20 Liter beschränkt wird, weil eine höhere Dosis gesundheitsgefährdend wäre.


Dumme Wähler sind gute Wähler. Das stimmt sogar aus Sicht der Politik. Das Problem ist nur, daß die meisten dummen Wähler zu dumm sind, um überhaupt zur Wahl zu gehen. Die einzigen dummen Wähler, die immerhin den Sinn eines guten Ergebnisses bei der Wahl erkannt haben, sind die typischen Rechts-Wähler. Und das ist schlimm genug!

Und worin liegt der Nutzen, wenn man Menschen Rechte gibt, die sie aufgrund ihrer Dummheit(?) überhaupt nicht nutzen (können)?


Fazit:
"Wenn man den Reichtum schon nicht gerecht verteilen kann, dann sollte man es wenigstens mit der Armut versuchen."
(Zitat von mir)



p.s.:
@Rick:
Diesen Wirbel werde ich mir gleich zu Gemüte führen. Scheint noch ein unterhaltsamer Sonntag Abend zu werden. :-)

Anonym hat gesagt…

@U9TA Gründer
Meine Diskussionsbeiträge sollten nicht verbissen wirken, aber wenn es was zu diskutieren gibt, dann mache ich das nunmal richtig - auch wenn es sich mal bösärtig anhören kann, so ist es sicher nicht gemeint... Trotzdem finde ich es etwas bedenklich, dass jeder Beitrag von dir bestätigt werden muss... ;-P
@Patrick
Ok, das hatte sich so angehört, als hättest du keinen mathematischen Hintergrund, aber gut :-). Was ich nur sagen will ist, dass Statistik ein ziemlich wichtiges - analytisches - Instrument ist, ohne das vieles nicht möglich wär, z.B. Quantentheorie ;-). Aber das ist dann doch wohl eher off-topic.
Jedenfalls: Es ist offensichtlich, dass die Studentenquoten für beide Bevölkerungsteile gleich sein müssten, wenn es ideale Chancengleichheit geben würde. Du sagst, dass die Jugendlichen ruhig mal selbst auf die Idee kommen könnten es besser zu machen. Aber das unterscheidet nun einmal den Jugendlichen vom Erwachsenen: Er ist weniger vernünftig und lässt sich leicht(er) beeinflussen. Insbesondere von den Gurken in seiner Umgebung. Dass es auch anders geht kann man zB in Schweden sehen. In Stockholm haben über 90% der Schulabsolventen Abitur, in Deutschland sind es wenn ich mich recht erinner zwischen 25 und 35%.
Mit der fehlenden Eigenintiative geb ich dir Recht, die fehlt vermutlich auch bei sehr vielen Erwachsenen - die hohen Arbeitslosenzahlen sprechen für sich. Alle wollen auch weiterhin bemuttert werden - vermutlich gibt es deshalb auch so wenige Gründer in Deutschland. Aber da sollte doch der Staat irgendwo eingreifen und Programme starten, um das zu ändern. Im letzten Jahr wurden ja schließlich auch Millionen für diese dämliche "Du bist Deutschland"-Kampagne ausgegeben. Denn wenn der deutsche Staat so weiter macht wie bisher, bringt er sich ja nur selbst Nachteile ein. Im primären und sekundären Sektor - für den man i.d.R. nicht jahrelang studieren muss - kann Deutschland nun einmal nicht mehr punkten, in China und im Ostblock kann man sowas billiger haben - wenn auch sicher mit geringerer Qualität aber das ist wohl nur eine Frage der Zeit (siehe Japan mit seiner Autoindustrie). Von daher seh ich da schon starken Handlungsbedarf...

Also unter "Asylindustrie" verstehe ich, zumindest so wie es oben beschrieben wurde, als einen Wirtschaftszweig, welcher davon lebt, dass möglichst viele Asylanten nach Deutschland kommen und dies unter der Hand vom Staat gefördert wird.

Nochmal zum Studium: Ich bin sicher kein Student der rumheult. Da kenne ich genug Studenten die das machen (und noch auf absehbare Zeit kein Vordiplom haben werden), und die alles von ihren Eltern bekommen. Also meine Erklärung dafür ist, dass diejenigen einfach nicht auf den Leistungsdruck klarkommen (Stichwort Aufschieben). Aber das ist nunmal der Punkt, nicht jeder hat Lust das alles auf sich zu nehmen. Ich hab auch schon mit mehreren Leuten geredet, die gerade wegen den hohen Kosten (und den 10000€ Schulden am Ende) nicht studieren wollen.

"Und worin liegt der Nutzen, wenn man Menschen Rechte gibt, die sie aufgrund ihrer Dummheit(?) überhaupt nicht nutzen (können)?"
Jap... deshalb mehr Bildung :-) Evtl. könnte man sie auf etwas weniger trocken gestalten, dann wäres garnicht nötig die Leute in die "Schule zu prügeln". Also die Unterrichte der meisten Lehrer zeugen ja auch nicht grade von Kreativität und sind einfach zum einschlafen. Beispiel Mathe: In der Schule ists einfach nur Kampfrechnen. Der Versuch den Mathelehrplan ("Neue Mathematik") vollkommen umzukrempeln ist in den 70ern daran gescheitert, dass die Eltern und Lehrer keinen Bock drauf hatten...

Rick hat gesagt…

@Philip:
...Trotzdem finde ich es etwas bedenklich, dass jeder Beitrag von dir bestätigt werden muss...

Guter Philip, das hängt damit zusammen dass geistig arme Erwachsene öfters sehr arme Kommentare schreiben. Und mit dem Hausrecht, dieses Projekt ist keine öffentliche Bedürfnisanstalt.

Es empfiehlt sich wie immer der Selbstversuch: eröffne mal einen eigenen Webdienst. Ab einem gewissen Zeitpunkt kommt der SPAM und die Werbung. Schreibt man polarisierende Artikel kommen die Streithähne und die Beflegler so sicher wie das Amen im Gebet. Und da es auch noch geltende Gesetze gibt sind auch schon viele Webseitenbetreiber deshalb verklagt oder abgemahnt worden weil sie im Kommentarteil anstößige oder gesetzeswidrige Kommentare zugelassen bzw nicht rechtzeitig entfernt hatten.

UNTERNEUNTUPFING Aktuell bekommt viel Lob von Stammlesern für den Kommentarteil. Hier gibt es keine Beschimpfungen und sinnlose Kopfwehdebatten wie in Tageszeitungen oder populären Foren. Hier wird nicht pauschal gegen bestimmte politische oder religiöse Gesinnungsgruppen gehetzt, und U9TA ist ausdrücklich Klassenkampffreie Zone. Wir gehen hier friedlich & kultiviert miteinander um. Und es reicht ein Troll um dieses harmonische Gefüge zu zerstören. Und davon gibt es mehr als genug.

Unsere Leser schätzen Harmonie & Ironie. Und unseren insb wiederkehrenden Lesern sind wir hier verpflichtet dass diese sich wohlfühlen. Wenn sich jemand einfach nur destruktiv auskotzen will so soll er das woanders machen. Moderation ist mühsam und bedeutet dass immer irgendwer aus dem Unterneuntupfinger Team zumindest binnen Stunden verfügbar sein muss für den Tordienst. Aber als Qualitätssicherung ist es für ein Projekt wie dieses unumgänglich.

P.S:
Was hat Dich bislang daran gehindert selbst ein Unternehmen zu gründen? Dazu muss man ja nicht studiert haben? ;)

Anonym hat gesagt…

@Rick:
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. :-)

@Philip:
Ein Jugendlicher, der nicht reif genug ist, Entscheidungen in Bezug auf seine bildungstechnische Zukunft zu treffen, hat an einer Universität eh nichts zu suchen. Zugleich auch traurig, daß man solchen ein Wahlrecht gibt, wenn sie dann noch nicht einmal in der Lage sind für sich selbst Entscheidungen zu treffen. Der Reifheitsgrad unser Elterngeneration im gleichen Alter verglichen mit den heutigen Jugendlichen dürfte ein nicht unwesentliches Gefälle zu Tage fördern.

Und warum sollen Chancengleichheiten geschaffen werden, wenn nicht jeder gewillt ist, seine Chance zu ergreifen? Denn du schreist ja selbst, daß viele scheinbar keine Lust haben, einen gewissen Leistungsdruck auf sich zu nehmen. Die machen sich lieber ein bequemes Leben. Warum also solchen Leuten noch mit gesetzlich gesicherten Privilegien das Popöchen polstern?

Es gibt nuneinmal Menschen die nicht dazu bestimmt sind an der Universität zu studieren. Es klingt jetzt sehr hart, aber ist nicht fern der Realität wenn ich sage, daß es auch Menschen geben muß, die den Müll wegräumen. Genau so, wie es "höhere und niedere" Berufszweige gibt, gibt es auch den entsprechenden Bedarf an genau diesen Berufszweigen. Ob dieser Bedarf allerdings immer gedeckt werden kann, ist eine andere Frage.

Und bedenke: Sollte es unserem Volke einmal gelingen, ausschließlich aus hochgebildeten Dichtern und Denkern zu bestehen, was natürlich utopisch ist, möge man sich bitte fragen, wer dann die sog. "einfachen Arbeiten" erledigen wird. Niemand würde mehr freiwillig die "Drecksarbeit" machen wollen, da sich jeder aufgrund seines hohen Bildungsstandes zu höheren beruflichen Weihen berufen fühlen würde. Könnte solch ein Volk auf Dauer existieren? Nein!

Es gibt "feine" Arbeiten und es gibt "grobe" Arbeiten. Warum also darf es keine Arbeiter fürs "Feine" und keine fürs "Grobe" gleichzeitig geben. Und es ist nun einmal Fakt, daß die "groben" Arbeiten nicht unebdingt einen hohen Bildungsstand erfordern. Und genügend akademische Pizzaboten und Taxifahrer gibt's auch schon. Warum also noch mehr davon heranzüchten?

Warum hast du eigentlich studiert? Bestimmt nicht, weil du uneigennützig der Menschheit einen Dienst erweisen möchtest, sondern einfach, weil du die Möglichkeit dazu hattest, unter günstigen Umständen und mit etwas Glück mächtig viel Kohle verdienen zu können. Freie Marktwirtschaft ole, Kommunismus ade! ;-)

Und wenn jemand Unternehmen gründet, dann doch bitte Leute, die Ahnung von der Materie haben und den Laden nicht direkt nach drei Monaten wirtschaftlich vor die Wand fahren. Denn sonst würde die ganze Gründerpolitik zum reinen Selbstzweck verkommen. Die Situation bei den "Ich-AGs" zeigt diesen Trend nämlich besonders deutlich auf. :-)

Und in den 70ern mögen Umstrukturierungspläne daran gescheitert sein, daß Lehrer und Eltern keinen Bock darauf hatten, wie du so schön schreibst. Heute können wir davon ausgehen, daß es die Schüler sind, die keinen Bock darauf haben. ;-)

"Optionen die nu nicht benutzt, sind Optionen die du nicht besitzt."
(Zitat aus einem Song der Band Welle:Erdball)

Anonym hat gesagt…

@U9TA Gründer
Naja, ich hatte selber mal ein Blog am laufen, ca. 10-20 Besucher am Tag, irgendwann hatte ich auch keine Zeit mehr... Jedenfalls waren die Themen da deutlich kontroverser (haha), aber Beiträge die an der Grenze waren, warn nur selten da. Keine Ahnung, aber hast vermutlich auch deutlich mehr Besucher...
Warum ich noch nicht gegründet hab? :-) Naja, ich war sogar mal kurz davor mit 2 anderen nen Laden zu gründen, wo man Shishas rauchen kann, alles wie in der Kneipe trinken kann usw. - naja, spätestens seit 1-2 Jahren hat sich das wohl eh erledigt (scheint wohl eine ziemlich natürlich Idee zu sein). ;-)
Ist aber nicht passiert, weil einer leider abgesprungen ist. Ansonsten hätte alles perfekt ohne Kredit geklappt - inkl. wortcase-Planung :-D. Mittlerweile 0 Ansporn, da ich mit dem Studium zu sehr beschäftigt bin und ich es zügig und hinreichend gut fertig kriegen will - Arbeitgeber sind nunmal wählerisch. Vielleicht später mal...

@Patrick Michael Weber
"Ein Jugendlicher, der nicht reif genug ist, Entscheidungen in Bezug auf seine bildungstechnische Zukunft zu treffen, hat an einer Universität eh nichts zu suchen."
Was soll man mit diesen Leuten machen? Einerseits braucht die Wirtschaft hochspezialisierte Arbeitskräfte, andererseits verschenkt man Potential.
Ich finde es auch traurig, dass solche Leute wählen gehen. Das macht die Demokratie zur Farce, siehe USA, wo es schon längst viel krasser ist. Ich finde da sollte was gegen getan werden... Und Möglichkeiten gibt's genug, um Beispiele aufzuzählen: Motivationskurse von Koksopfern, regelmäßige Besuche im Gefängnis, VHS mit Konzept, usw...

Na mit dem Aufschieben ist es doch so: Man verschiebt etwas kurzfristig mit dem Irrglauben es langfristig doch noch zu schaffen. Das als schönes Leben zu bezeichnen ist m.E. eine - falsche - Vereinfachung. Abgesehen davon: Diese Leute, die eh nix zu befürchten haben und auch Kohle haben, die können von mir aus auch zahlen. Ich könnte es mir eh nicht erlauben rumzutrödeln, denn das Bafögamt zahlt nicht ewig...
Das finde ich schon eine starke Ungerechtigkeit. Auf der einen Seite hat man Leute, die genug Geld haben und fast schon zum Zeitvertreib studieren (wie viele BWL'ler - nix gegen BWL'ler an sich), und andererseits die, die sich das Geld zusammenkratzen müssen, um überhaupt vernünftig studieren zu können. Wenn das mal nicht ungerecht ist, weiß ich auch nicht mehr...

Sicher, nicht jeder ist für die Uni geschaffen. Aber meiner Meinung nach ist das Kriterium dafür: Praktisch oder theoretisch interessiert?
Naja, ich weich auch was vom Thema ab. Um wieder zum eigentlichen Punkt zu kommen: Leuten mit wenig Geld wird das Studieren unnötig schwer gemacht, daher ein höherer Prozentsatz von (besser gestellten) Hirnidioten an der Uni... :-))
Deshalb: Falls es ein Auswahlkriterium geben sollte, dann darf es sicher nicht der Kontostand sein, vielmehr das Interesse am Studienfach.
Ich sage nicht, dass es keine Arbeiten fürs "Grobe" geben soll. Aber da besteht kaum Bedarf - oder warum bekommen Leute, die bei anderen den Dreck wegmachen teilweise nur 5€ die Stunde?
Soweit ich weiß ist die Arbeitslosenquote bei Akademikern bei ca. 3%...
Ich studiere aus mehreren Gründen:
-mich interessiert wie die Welt aufgebaut ist (ehrlich :-))
-keine Lust arbeitslos zu werden
Kohle interessiert mich wenig. Ich will nämlich in die Forschung - an der Uni bzw. an einem staatl. Institut - gehen, sprich promovieren und danach ein armseliges Postdoc-Dasein fristen. ;-))
Ich bin übrigens kein Kommunist (ich sag jetzt besser nicht, was...), aber dafür bei den Grünen... :-)

Hm...also dass es die Ich-AG's nicht mehr gibt ist m.E. eine Schande. Es hat vor allem den Leuten "fürs Grobe" die Möglichkeit gegeben unter güngstigen steuer- und abgabentechnischen Bedingungen solche Jobs auszuführen. Statt schwarz zu arbeiten, ohne was in die Rentenkasse einzuzahlen... Ich kenne zwei Leute, bei denen es auf jeden Fall deutlich besser war, als über ein "klassisches" Arbeitsverhältnis - wie auch immer man sich das vorstellen kann, wenn man für andere im Haus irgendwas machen muss.

"Optionen die nu nicht benutzt, sind Optionen die du nicht besitzt."
Wars nicht Sarte, der meinte, dass man immer die Wahl hat? Aber dafür muss man wohl annehmen dass wir Maschinen sind, bestes Beispiel das Stockholm-Syndrom...

Anonym hat gesagt…

Ich bin schon seit Tagen, nein seit Wochen dabei, mal heraus zu finden (also wirklich belegbare Fakten zu finden, nicht irgendwelche wilden Vermutungen) wie drastisch wirklich die Zusammenhänge zwischen finanzieller Armut –mangelndes Bildungsniveau-Gewaltbereitschaft und Übergewicht bei Kindern sind. In meiner Arbeit erlebe ich nämlich genau DAS. Obwohl es theoretisch ja nicht notwendig ist. Denn gerade die finanziellen schwachen Familien habe ja eins:ZEIT.
Zeit genug, mit den Kindern Fußball zu spielen, Zeit genug, gesundes Essen zu kochen und Zeit genug, ihren Kinder ganz viel Liebe und ganz viel Kuschelmomente zu schenken.
Aber was passiert? Genau das Gegenteil. Ich will da jetzt nicht verallgemeinert ,es gibt auch finanzielle schwache Familien ,wo ich ganz viel Liebe erlebe und die Kinder später auch einen guten Realschulabschluss machen.

Rick hat gesagt…

@Philip:
Keine Ahnung, aber hast vermutlich auch deutlich mehr Besucher...
Im Augenblick hat das Projekt zwischen 300-400 eindeutige Leser pro Tag, bewusst wenig google, rund 50-100 sind Stammleser. Wer zu UNTERNEUNTUPFING Aktuell kommt macht das also mit vollem Vorsatz weil er es sehr schätzt oder sehr hasst ;)

Ich bin übrigens kein Kommunist (ich sag jetzt besser nicht, was...), aber dafür bei den Grünen...
Danke für Dein Bekenntnis ;) Und genau soll es sein. Dadurch dass es hier keine Parteistreitereien gibt und auch die Artikel offen formuliert werden lesen uns Sympathisanten von Marxens Murx genauso wie stramme Patrioten. Es zählt nicht die Gesinnung, sondern wie sie jemand artikuliert.
Ein schönes Kompliment hat zB gerade eben dieses Projekt wieder hier erhalten. Wir sich furchtbar stolz auf unsere Kommentatoren, sie sind das Sahnehäubchen. Und das soll von niemand kaputt gemacht werden, daher Moderation... ;)

P.S:
Danke dass Du Dir die Mühe machst so ausführliche Zeilen zu schreiben. Anders als in vielen Foren und Blogs sind hier lange Texte nicht verpönt. Und wenn Du ein Myspace oder ein sonstiges Profil hast was deinen virtuellen Lebensmittelpunkt beschreibt bist Du herzlich eingeladen den hinter Philip als Link einzustellen (z.B. wie Patrick Michael das auch macht und die meisten unserer Stammgäste).

Rick hat gesagt…

Nun Daniela, Du hast in diesem Bereich ja schon eine Menge berufliche Erfahrung gesammelt, allerdings ist es politisch natürlich nicht sehr korrekt darauf hinzuweisen dass gerade Sozialhilfeempfänger genügend Zeit hätten sich mit viel Liebe und Aufmerksamkeit ihrer Nachzucht zu widmen. Woanders als bei U9TA wird man für solche Meinungen furchtbar zerzaust - jene wo sich als arme Opfer der Umstände fühlen werden da schnell aggressiv. Aber wem erzähl ich das *schmunzel*, es juckt Dich ja diesbezüglich öfters an uns beide bekannten Stellen Klartext zu reden und Du kennst die Reaktionen ;)

Anonym hat gesagt…

@U9TA Gründer
Ja, da natürlich auch mal ein dickes Lob, dass das hier möglich ist ellenlange Beiträge zu schreiben. Hatte schon eher dran gedacht mich zu bedanken, dass meine langen Zeilen hier geduldet werden... :-)
Hmm... das mit dem "Link" ist mir auch schon durch den Kopf gekommen, komm mir doch ziemlich anonym hier vor. Naja ma schaun, entweder Myspace oder wieder ein Blog. Im Moment gibts mich nur im Studivz, aber das ist mir dann doch zu öffentlich...

Das was Daniela meint ist ein guter Punkt. Leider sind die Zusammenhänge dahinter wohl recht kompliziert - was sicher nicht heißt, dass es nicht einfache Lösungen gibt. Also ich war ja früher der Meinung, dass vor allem Sozialhilfeempfänger auch eher zu Kriminalität neigen. Aber tatsächlich ist es doch so, dass auch Leute die besser gestellt sind, kriminell sind. Z.B.: Steuerhinterziehung, zu-schnell-Fahren, keine GEZ bezahlen und und und...
Wenn ich so drüber nachdenken, mehr oder weniger vernachlässigte Kinder bei "besser gestellten" gibt es auch. Väter die den Tag über nur arbeiten, Mütter die das gleiche machen, oder zumindest halbtags. Aber da scheint es letztendlich nicht so dramatisch zu sein...