04.03.2008

Bald auch Verbot von Kampfgurken?

Haustiere sind in Mode. Allerdings sind viele Tierhalter mit artgerechter Haltung überfordert (oder schlicht zu faul oder zu blöd dazu). Bei gefährlichen Arten wird diese Vernachlässigung schnell zur Gefahr für die anderen Mitmenschen. Die Politik ist gefordert hier Grenzen zu setzen...

Verbot gefährlicher Arten
Nicht nur in Zürich debattiert man über Verbote, zB das von Kampfhunden. Unberechenbare aggressive Tierhalter die mit unberechenbaren aggressiven Haustieren die Gegend verunsichern sind eine Gefahr für die Bevölkerung. Haustiere sind zwar in Mode, aber die meisten Tierhalter in spe informieren sich vor Kauf eines Tieres mindestens genauso intensiv wie vor Abgabe ihrer Stimme bei Wahlen. Kein Wunder wenn dubiose Tierhändler diesen Leuten gefährliche Kreaturen als Schnäppchen aufschwatzen. So wurden in den letzten Monaten mehrere Tonnen chinesische Sumpfgurken unter die Leute gebracht (sie sehen so aus wie Dackel mit Akne, nur mit 4 Beinen, einem Kopf und einem Schweif weniger) und sind ungefähr genauso giftig wie das Spielzeug aus gleicher Herkunft. Und bei Vollmond stellen sie grausige Dinge an.

Ahnungslosigkeit der Tierhalter
Neben dem günstigen Preis wurden Sie den Tierhaltern vor allem als Killerargument (sic!) als besonders pflegeleicht schmacklos gemacht. Ein Dackel der niemals Gassi muss und auch nicht gefüttert werden muss, was will der faule Tierhalter mehr, auch wenn der Dackel vielleicht ein klein wenig nach Gurke aussieht. In Wahrheit werden diese Sumpfgurken seit über 2000 Jahren zur Verteidigung von Bauerndörfern abgerichtet, die aggressivsten ihrer Gattung knacken in einem unbeaufsichtigten Moment auch schon mal einen kleinen Volvo.

Ängste in der Bevölkerung
Natürlich ist es hierzulande in der Zwischenzeit nach diesen Grünimporten bereits zu einer Reihe von seltsamen Zwischenfällen gekommen. Immer mehr Menschen haben daher nicht nur Angst vor Hunden, sondern auch vor Gemüse aller Art, was sich auch in der Volksernährung niederschlägt. Eine Mehrzahl der Menschen greift nicht aus Faulheit oder aus Unvermögen zu kochen zu Fertigfutter, Junk food und Tiefkühlmüll, sondern nur aus blanker Furcht ihr Gemüse könnte sie hinterrücks anfallen.

Verantwortungslose Tierhalter
Tiernanny hin oder her, wer sich eine chinesische Kampfgurke als 0%-Aufwand-Dackel aufschwatzen lässt kümmert sich natürlich nicht sehr pfleglich um sein Haustier. Viele Tierhalter vergessen ihre Kampfgurke einfach nach dem Spazieren im Park, was mithin auch die dramatisch zurückgegangenen Bestände an Eichhörnchen et al erklärt. Es gibt bereits Bezirke und Landstriche in die sich nicht mal mehr die verwegensten Ratten trauen. Und möglicherweise ist Maddie gar nicht entführt worden, sondern...

Verbraucherwarnung
Während Sie diese Zeilen lesen kann Ihr letzter Einkauf im Supermarkt in der Frischecke bereits der Beginn einer häuslichen Katastrophe gewesen sein. Gucken Sie am besten sofort, bewaffnet mit Küchenmessern & Schutzbekleidung, in Ihren Kühlschrank. Es könnte sein dass sich rabiate Schalotten darin bereits über das Huhn hergemacht haben und ein aggressiver Kohlkopf bereits dem toten Fisch den Garaus gemacht hat. Und vergessen Sie nicht über nachts den Obstkorb sicher wegzusperren, es könnte sonst Ihre letzte Nacht gewesen sein...
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(Bild: wernerbrau / stock.xchng / Royalty free)

14 Lesermeinungen:

Reverse Eating hat gesagt…

oh mann, und ich dachte mit der ausrottung der killertomaten hätten wir das hinter uns gebracht.

die globalisierung bringt einfach nur ärger.

Unknown hat gesagt…

..... ach gottchen, dabei is' es doch so einfach kampfgurken wirklich artgerecht zu halten.....
..... was man beachten muss, is' dass ihr "körbchen" aus einem festen material besteht, vorzugsweise aus glas, und dass sich darin, natürlich im richtigen mischungsverhältnis, ein bettchen aus sonnenblumenöl, weichem, milden weinessig, senf und natürlich frischem dill befindet, denn dies macht die kampfgurke mehr als handzahm.....

Rick hat gesagt…

Dill sollte man immer zuhause haben, es zähmt und beschwichtigt auch rabiate Heringe. Wie schwierig richtige Haltung ist, wertes Kopfchaos, hast Du ja mit Deinem pyromanischen Gelberbsen am eigenen Leib erfahren müssen...

Rick hat gesagt…

Wir brauchen definitiv noch mehr Provinzialisierung, guter Herschel.
Hollandtomaten können Feinschmecker immer noch umbringen. In Italien geht man ja auf Nummer sicher, da sperrt man Tomaten nur mehr in Dosen und sterilisiert sie zuerst mal bei 180% eine Stunde lang im Dingsbumsiator. Eine untomatische Behandlung die eigentlich alle Veganer auf die tier- & pflanzenlosen Barrikaden bringen sollte...

Anonym hat gesagt…

@kopfchaos: bei uns singen sie sogar, die Kampfgurken... bisher aber erst volksdümmliches! noch keine Kampfgesänge wie be den Green Berrets!

Aus Erfahrung, lieber Rick, kann ich beurteilen wie schwer die artgerechte Kampfhaltung von bedrohtem Gemüse ist.

Selbst meine Kampfkatzen sind da leichter zu bändigen

Rick hat gesagt…

Rösti ist also kein Gericht, sondern die hilflose Feuerbändigung randalierender Kartoffeln, lieber Dan?

Anonym hat gesagt…

Die Rösti sitzt zu Gericht über die ranalierende Kartoffel - genau!
Und die gibts in vielen versch. Kampfsorten - die Charlotte, Nicola, Sirtema, Ostara, Urgenta, Granola, Bintje, Agria, Matilda, Désirée. um nur ein paaar wikipedianisch zu nennen... notabene alles Weibsbilder!
Dann die rote Kartoffel, selbst eine schwarze Sorte kämpft sich durch Küchen...

Rick hat gesagt…

Es muss einen Grund haben, lieber Dan, warum die meisten Wirbelstürme und Kartoffel weibliche Namen haben. Und man kann nur erahnen wie mehrdeutig der Volksmund dachte als er das Sprichwort Die dümmsten Bauern haben die dicksten Kartoffeln ersann...

Erdge Schoss hat gesagt…

Im Zweifelsfall, werter Herr Rick, würde ich lieber ein Gürkchen verspeisen als einen Dackel. Wobei der Dackel möglicherweise ausgezeichnet mundet, was man, und da schließt sich der Kreis, vom hundsgemeinen Chinesen erfährt.

Herzlich
Ihr Erdge Schoss

Rick hat gesagt…

Wie so oft hervorragend der Span gebogen, werter Schoss. Küchentechnisch muss man in der Tat zugeben dass ein Dackel Nachteile hat, insbesondere beim Schälen und Entkernen...

Anonym hat gesagt…

Zu dem Dackel hat sich doch schon Loriot vor vielen Jahren geäussert, in einem seiner Bücher findet sich ein Rezept für "Dackel im Schlafrock". Bin bisher allerdings nicht dazu gekommen es einmal auszuprobieren, denn meine Erziehung lässt mich eher zu asiatischem Essen, bzw. Zubereitungsarten tendieren. ;-)

Apropos asiatisch, die Beschreibung der Kampfgurken erinnert mich an die Goya. Nachdem die Leutchen in dem Teil von Okinawa in dem diese Früchte oft gegessen werden, 70-jährige als "junge Hüpfer" bezeichnen, war ich der irrigen Meinung, dass das hohe Alter der dortigen Bevölkerung mit dem Verzehr der Goya zu tun hätte. Anscheinend sind es aber die Kämpfe mit dem Gemüse, die jung halten.

Rick hat gesagt…

Es gibt ja, lieber Erik, die klassische Empfehlung bei einem Besuch im Chinarestaurant zuerst seinen Hund schnuppern zu lassen. Hat dieser keinen Appetit dann sei das darauf zurückzuführen dass Hund nunmal keinen Hund isst.

Unsicher jedoch ist ob die angesprochenen Sumpfgurken auch Teufelsfrüchte sind. Bisher wird von keinen Überlebenden berichtete die post morten von besonderen Fähigkeiten kundtun könnten...

Anonym hat gesagt…

Wie der dümmliche Hausmeister Krause im im Free TV (Free wie frei von Geist): Alles für den Dackel, alles für den Hund!
Bleibt noch die Frage, ob in Zukunft Gurken für die Gesichtsmaske verwendet werden dürfen!

Rick hat gesagt…

Eine interessante Definition, Antoine. Vielleicht unterscheidet Free-, Pay- und ÖR-TV heute meist nur mehr dass beim FreeTV die Verblödung für den Konsumenten kostenfrei ist.

Was die Gurkenmasken betrifft: sprechen diese nicht etwa auch ungefähr dieselbe Zielgruppe an die glaubt wenn sie Dessous kauft wäre sie automatisch sexy? So gesehen würde man sich fast wünschen da kämen ein paar chinesische Kampfgurken in die Mischung. Marktbereinigung und so, auf natürliche Weise...