21.12.2008

Bern : wie Ueli Maurer angeblich die Schweizer Armee reformieren will

schweizer_armee Die Wahl von Ueli Maurer wurde zuletzt in der ansonsten prachtvollen Schweizer Blogger-Szene mehrheitlich mit angemessen empörter wehleidiger Weltuntergangsstimmung zur Kenntnis genommen. Nun soll der umstrittene Politiker kühne Pläne zur Reform der Landesverteidigung ins Auge fassen...

Ein Verteidigungsminister sollte selbst gedient haben?

Es ist nicht selbstverständlich, dass ein Minister der Landesverteidigung auch selber schon gedient hat. In Österreich z.B. hat traditionell nur jemand große Aussichten auf den Ministerposten, der sich selbst vor dem Wehrdienst erfolgreich drücken konnte (also untauglich genug für den Dienst an der Waffe war, aber tauglich genug, um das üppige Minister-Gehalt für den Dienst am Bürger in Empfang zu nehmen).

Das Radfahrer-Bataillon : Speerspitze der Armee

Anders natürlich in der Schweiz, wo nun Major Maurer auf Oberst Schmid folgt. Major Ueli Maurer hat in seiner früheren Karriere die Speerspitze der Schweizer Armee befehligt, nämlich das 5.Radfahrer-Bataillon. Eine weithin für ihre bedingungslose Härte und Schlagkraft gefürchtete Einheit.

Und wie der Andorranische Geheimdienst wissen will, hat es die Schweiz alleine dem Radfahrer-Bataillon zu verdanken, dass mehrmals Liechtensteinische Freischärler in letzter Minute doch davon abgesehen hätten, die Schweiz zu überrennen und anschließend samt den Banken (außer der UBS natürlich) zu annektieren.

Von den Velo-Marines zur Reform

Ueli Maurer will nun, so grölen es die Spatzen von den Feldschlösschen, seine Erfahrungen der Vergangenheit für die Reform der Schweizer Armee einbringen. International durchaus sehr angesehen, hat im eigenen Land das Ansehen der Armee seit der Affäre Nef, dem Bootsunfall auf der Kander, dem Lawinenunglück an der Jungfrau, und der Ernennung Ueli Maurers zum Verteidigungsminister ein wenig gelitten.

Im ersten Schritt soll nach dem Radfahrer-Bataillon auch ein Skater-Bataillon aufgestellt werden, einerseits um innere Bedrohungen in den Städten besser in Griff zu bekommen, andererseits um durch zeitgemäße Modernisierung auch junge Menschen wieder mehr für den Dienst an der Schweizer Waffel zu begeistern.

Innovative Aufrüstung in der Landesverteidigung

Materialtechnisch will Ueli Maurer, so gehen die Gerüchte, die Ausrüstung der Abwehreinheiten mit panzerbrechenden Rösti weiter ausbauen, wobei die Munitionsexperten in Fribourg noch im Streit über Fabrikationsverfahren verfangen sein.

Das wirkliche Glanzstück der künftigen Schweizer Armee soll aber das berittene Kamel-Regiment werden, um vor allem jene Gebiete der Schweiz zu befrieden, die von einem hohen Migranten Anteil bedroht sind. Maurer wird sich hier mit diesem integrativen Ansatz auch sicherlich Ärger mit seinen Parteifreunden einhandeln.

Integrationstaugliche Kavallerie

Zu Unrecht, gilt doch das Schweizer Sennenkamel als eines der robustesten Nutztiere auf diesem Planeten. Das Schweizer Bergkamel kann über 7 Tage durch eidgenössische Berge und Wüsten marschieren, ohne dazwischen einmal eine Wanne voll Chriesiwässerli trinken zu müssen (und wenn es davon doch trank, dann 14 Tage, und mit Schaukel-Ausgleich).

Es wird also interessant werden, ob Ueli Maurer dem vielen Vorschuss-Misstrauen, das ihm entgegen gebracht wurde, in vollem Maße gerecht werden kann. Wenn jedoch Kamel-berittene eidgenössische Tuareg erstmals die Grenzen gegen Vaduz absichern, werden sich die Liechtensteiner es zweimal überlegen, nochmal eine Bedrohungssituation gegenüber ihren friedlichen Nachbarn aufzubauen...

Weitere Artikel über die Schweiz, prominente Schweizer, und sonstige eidgenössische Phänomene :

( Bilder : ilovemypit)

5 Lesermeinungen:

Anonym hat gesagt…

Aus geheimen Geheimdienstkreiden ist zu vernehmen, dass eine Anklage gegen U9TA, wegen Hochverrat geprüft wird.

In Zeiten der Schengen gegen Austria Öffnung, wird in der Besten Armee der Welt der Grenzverlauf den Sprachbarrieren angepasst.
Deswegen falle die Veröffentlichung des geheimen Maurerschen Strategiepapiers durch U9TA unter Hochverrat.
Damit könne man gleich 2 Fliegen mit einer Klatsche erledigen:
1. Ist die Schweizer Armee für jede innovative Idee dankbar - da sie diesbezgl. kognitiv etwas benachteiligt ist und
2. Soll damit verschleiert werden, dass aus ausländischen Quellen die besten Ideeen für die beste Armee der Welt stammen.

Rick hat gesagt…

Also, einer Anklage wegen Kochsalat sehe ich eher gelassen entgegen.
Und nachdem Herr Steinbrück nach all den tollen Hilfspaketen die seine Partei mit der Klimakanzlerin schnürt bald ein noch enormeres Loch im Säckel haben wird, kann sich die Schweiz nicht genug schützen gegen einen Einmarsch der Germanen, unter fiskalischem Einwand vorgetragen...

Anonym hat gesagt…

So wie es aussieht, muss sich die Armee Gedanken machen, mit was sie gegen Piraten kämpfen will. Da die Schweiz keine Flotte besitzt, muss auf Kander-Geprüfte Gummiboote zurückgegriffen werden. Heute war aus geheimen Quellen zu hören, dass aus den Veloschläuchen der aufgelösten Rad-Bataillonen,Schwimmwesten gefertigt werden sollen. Nach dem im letzten Sommer Luftwaffensoldaten auf der Kander ertranken, zieht die Schweizer Armee mit Gebirgsgrenadiere zu Wasser gegen die Piraten in die Schlacht.
Der Armeeführung baut darauf dass sich die Piraten zu tote lachen, wenn sie die seekranken Schweizer Soldaten in ihren Süsswasser-Gummibooten sehen.
So gesehen bekommt der Begriff „Radmarines“ eine reale Bedeutung.

Rick hat gesagt…

Da scheint, Antoine, ja noch einiges an Spielraum zu Optimierungen zu sein. Aber wie man bei Swiss Ski nach längerer Dürre gesehen hat : Reformen brauchen Zeit, aber dann wirken sie umso mehr. Vermutlich lädt man bald auch Experten von UBS und CS ein, um das Besoldungssystem zu verbessern...

Anonym hat gesagt…

Hier noch ein Link zu einer anderen Realsatire. Vergesse bitte die Fiktion, die Realität ist um einiges kanckiger
http://www.landwirtschaft.ch/de/aktuell/agronews/detail/article/2008/12/22/studie-task-force-cervelat-hofft-auf-eu-behoerden/