08.04.2008

Europa: Klimaschutz Weltmacht & Steuerwüste?

Europa schreitet immer selbstbewusster voran zur Klimaweltmacht, in der festen Überzeugung dass die Welt schon folgen muss wenn in Brüssel & Umgebung mal ein ausreichend teurer Emissionshandel für die eigenen Mitgliedsstaaten beschlossen wird. Wohin wohl das ganze Geld daraus fließen wird? Und ob China schon zittert, und sei es vor lauter Lachen?

Noch Selbstbewusstsein oder schon Größenwahn?
Europa tritt immer mehr aus dem Schatten der USA. Hämisch blickt man auf die krisengeschüttelten Amis, wobei manche meinen der einzige Unterschied zwischen den USA und dem vereinten Europa sei, dass die Amis bereits selber wissen dass sie eine Krise haben. Hans-Jochen Luhmann beschreibt in der NZZ unter dem Titel Europa auf dem Weg zur Klima-Weltmacht das neue Selbstbewusstsein auch als Streben der Welt einen vorbildlichen Kimahandel aufzudrücken, schließlich müsse die Welt schon folgen wenn Europa (wie die Maus die brüllte) sagt dass das mit dem Klima sich so gehört. Und das wird sicher so kommen, besonders von China weiß man ja wie sehr es auf Europa hört, man denke nur an Tibet.

Emissionshandel
Der Emissionshandel ist eine völlig von Gewinnstreben befreite Angelegenheit. Er wird hauptsächlich in Klöstern oder von ehrenamtlichen Mitarbeitern in deren Freizeit abgewickelt. Die Börsen ECX oder EEX sind gemeinnützige Einrichtungen, vergleichbar mit einer Bahnhofsmission, nur gesünder für das Klima. Banken, Investmenthäuser etc die den kaufmännischen Teil abwickeln stiften ihre diesbezüglichen Leistungen gratis aus deren jeweiligen Klimaschutzbudgets. Die Verteilung der Emissionszertifikate erfolgt sozial gerecht in den einzelnen Staaten, in Deutschland zB erhalten nur Firmen Zertifikate die sich verpflichten die nächsten 500 Jahre nicht nach Rumänien oder China abzuwandern und jedes Jahr 1000 neue unkündbare Arbeitsplätze zu schaffen (was den Wirtschaftsstandort zusätzlich stärken wird).

Verbraucherpreise
Teuerungen in den Verbraucherpreisen werden immer von geldgierigen Managern und profitgeilen Konzernen verursacht (ganz besonders beim Bäcker um die Ecke), aber nie vom Staat. So sind alle Abgaben in Emissionszertifikate absolut völlig kosten- und klimaneutral, die müssen auch nicht in der Kostenrechnung auf die Produkte & Leistungen umgeschlagen werden. Bei allen Frächtern zB verpuffen sie einfach biologisch abbaubar in der Buchhaltung, und es trifft die Richtigen, keine Frage.

Ver(sch)wendung der Klimaabgaben
Die Klimaabgaben versickern natürlich nicht irgendwo in Staatskassen, Politikergagen oder in der Klimaindustrie, sondern werden bekanntlich für aktiven Klimaschutz reinvestiert, und natürlich in Steuersenkungen für die Einkommenslosen um die Lenkungsabgaben zu kompensieren. Der Staat schafft immer mehr Stellen zur Klimaforschung an staatlichen Universitäten, alleine dies vermindert die Erderwärmung schon um 0,004 Grad bis 2075. Rund 30000 Beamte sollen an Nord- & Südkappe des Planeten aufgestellt werden um dort kalte Luft auf die Kontinente zu fächern. EADS wiederum baut angeblich bereits an einem gigantischen CO2-Staubsauger, nachdem es zuletzt mit großen Fliegern nicht ganz so geklappt hatte.

Klimaflucht
UNTERNEUNTUPFING Aktuell kann auch in Europa gelesen werden. Derzeit noch völlig kosten- & werbefrei. Vermutlich muss auch unsere Redaktion aber bald Klimaabgaben zahlen für die Wörter die hier emittiert werden. Da hilft es auch nicht dass wir Duftbäume pflanzen, den Wald zwischen unseren Beinen aufforsten oder nur mehr stilles Mineralwasser trinken. Wenn Europa selbstbewusst etwas entsinnt dann entsteht mindestens eine Gurkenkrümmungsverordnung. Zum Wohle aller Europäer und der ganzen restlichen Welt...

Satire zu Klima, Klimawahn & Klimawandel, Klimawandler und Klimakatastrophe & Umweltschutz:

Weblinks:


(Bild: Joujou / Pixelio / redaktionell und kommerziell)

14 Lesermeinungen:

Anonym hat gesagt…

Das Klima hat ob der heissen Diskussion über die Klimaerwärmung, kalte Füsse bekommen. Darum frieren wir heuer, im ansonsten warmen April.

Rick hat gesagt…

Nicht ist so heiß wie es hochgekocht wird, sagt der Volksmund. Ob das auch für die Klimaerwärmung gilt?

Reverse Eating hat gesagt…

ein sehr schön bissiger artikel. man könnte fast meinen, der emissioshandel sei bei dir zu hause vorbei gekommen, hätte dir einen brennenden haufen hundescheiße auf den fußabtreter gelegt und auf dein petunienbeet geschifft ;)

Anonym hat gesagt…

Gerüchten zufolge will UBS ex.Präsidentent Opsel den Weltemissionshandel organisieren...
Getreu dem Motto: "Subprime is out - Hotprime is inn" wll er ein neues Börsenprodukt kreieren!
Milliarden Gewinne auf dem idioten-Buckel garantiert...

Obwohl, die Klimaerwärmung ist doch im Moment in den Ferien? Oder so!

Rick hat gesagt…

@Herschel: *schmunzel*
So schlimm ist es nicht, aber derartige Konjunkturprogramme, verbunden mit der großen wirtschaftlichen Kompetenz der Befürworter die sich dann wundern warum das Leben teuerer wird, faszinieren mich immer wieder.

Und haben schon erste Reaktionen hervorgerufen. Stellvertretend herausgepickt hat zB die VÖEST bereits angekündigt die nächsten Stahlwerksarbeits in der Ukraine schaffen zu wollen, damit Europa nicht mehr soviel böses CO2 ausstösst...

Rick hat gesagt…

Herr Ospel als Weltklimabankchef, guter Dan, hätte seinen Reiz. Jener schafft es sicher dass der Emissionshandel auch für die Klimaindustrie und die Politik ein Verlustgeschäft wird. Zugegeben ein destruktiver Ansatz, aber etwas ausgleichende Gerechtigkeit sollte uns das wert sein...

Anonym hat gesagt…

In "Die Maus die brüllte" hatten wir aber wenigstens Peter Sellers, bloss, der war bewusst komisch.

Was Europa dagegen betrifft…

Erdge Schoss hat gesagt…

30.000 Beamte, werter Herr Rick? In der Theorie mag das gut klingen, aber praktisch wird's so sein, dass von der Truppe maximal ein halbes Dutzend zum Dienst erscheint (der Rest: krank, im Urlaub, auf Fortbildung sowie Sonderurlaub wg. Heirat, Beerdigung, Geburt, Taufe, Umzug, Auto an- oder abmelden).

Herzlich
Ihr Erdge Schoss

Rick hat gesagt…

Und die wo zum Dienst erscheinen, werter Herr Schoss, stellen ihn sofort ruhend um Warnstreiks für 31% mehr Lohn abzuhalten, ab und an kurz unterbrochen für Betriebsversammlungen und Informationsveranstaltungen. Aber die symbolische Geste allein wird dem Klima gut tun, gekoppelt mit einer Politik der ruhigen Hand...

Rick hat gesagt…

Trefflich, lieber Erik. Es muss einen Grund haben warum der Volksmund den Spruch "Lieber heimlich schlau als unheimlich bescheuert" ersonnen hat...

Erdge Schoss hat gesagt…

Warnstreiks! Was sonst noch, werter Herr Rick? Kein Wunder, dass die Klimakatastrophe fast unaufhaltbar ist - gebe es nicht den unglaublichen Prof. Ettore Schmitz.

Herzlich
Ihr Erdge Schoss

Anonym hat gesagt…

Was soll diese ganze Diskussion über CO2-Handel überhaupt bringen? Die grössten CO2 ausstossenden Länder USA und China werden sowieso nicht mitmachen - im Gegenteil. Da es sich auch keiner mit den wirtschaftlich sooo wichtigen Chinesen versauen will, wird in Europa CO2 gespart und in China kommt doppelt soviel dazu.

Rick hat gesagt…

Der Gedanke dahinter, lr, ist ja wie im NZZ Artikel beschrieben: Europas führende Klimapolitiker sind der Ansicht dass Europa sowas von wichtig und weltführend ist dass die USA und China dann schon folgen müssen. Wird China machen. Und dann gleich darauf Tibet und Taiwan in die Unabhängigkeit entlassen, und ein Arbeits- & Steuerrecht nach deutschem Muster einführen...

Anonym hat gesagt…

Salve
Vergessen wir das Klima einfach. Die Experten streiten sich noch ein paar Jährchen und dann ist es egal. Übrigens, das einizige worin sich die Experten einig sind ist, dass die Natur den Klimawandel überstehen wird. Nur der Mensch dürfte das eine oder andere Problemchen haben. Aber das kennen wir ja schon.

Christian