11.07.2008

Roskilde - immer für ein paar Nackte gut

roskilde Roskilde in Dänemark - eine Gemeinde mit rund 80000 Einwohnern, und auch nicht unbedingt malerischer als etwa Grosskinkerlitz, Gruezikon oder Hintersiebenkirchen. Wäre da nicht das überregional bekannte Roskilde Festival - und die weltweit bekannten Nackten...

Roskilde - das Rock Festival

Roskilde ist über die dänischen Landesgrenzen bekannt geworden durch das regelmäßig stattfindende Rock Festival. Ja, Musik wird dort auch gespielt, und es treffen einander eine Menge Leute, und natürlich Alkohol. Und immer wenn Menschen auf eine ebenso große Menge Alkohol treffen, sind Vergnügungen nicht weit, bei denen textile Korrektheit keine überbetonte Rolle spielt.

Nackte Skandinavier - eine Botschaft geht durch die Welt

Skandinavien ist ja nicht unbedingt die Region in der Welt die durch andauerndes heißes Klima besticht, und weil man in Skandinavien nur eher selten bei über 30 Grad in der Sonne braten kann, ergeben sich daraus anscheinend auch Folgen : Skandinavier sind sehr gerne ziemlich blond, und sie erfinden lustige Anlässe und Gebräuche um nackt zu sein (und sich dabei reichlich fotografieren zu lassen).

Nollning & Roskilde

Nollning ist ein schwedischer Brauch. Eine Art Ritual der Initiation, entfernt verwandt dem Frat Hazing aus englischsprachigen Ländern, geht es dabei (entgegen landläufigen anderen Beteuerungen) hauptsächlich darum, Schüler und Studenten nackt zu machen, und sie in die wichtigsten Foto Portale dieser Welt zu stellen (machen Sie mal eine Bilder Suche über die Suchmaschine zum Begriff Nollning und Sie verstehen). Dadurch wird erreicht, dass auch viele Millionen Menschen am Globus Nollning kennen, ohne auch nur einen Schimmer davon zu haben, wer oder was ein Schweden ist.

Ähnlich verhält es sich mit Roskilde. Auch hier ist die Musik und das Festival eigentlich nur ein ziviler unschuldiger Vorwand um mal so richtig aus dem Gewand zu kommen. Roskilde erfreut sich (zumindest als Such Begriff) daher in den selben Kreisen guter Bekanntheit, wo man auch keine Ahnung hat wo ungefähr Schweden liegt. Sowohl die Herren als auch die Damen unter unseren Lesern mögen sich vielleicht einen Eindruck über den sportlichen Teil von Roskilde bilden, indem Sie sich diese Bilderstrecke aus dem Ekstra Bladet.dk gönnen.

Brauchen wir auch mehr Roskilde hier?

Obwohl wir hier im deutschsprachigen Raum eigentlich schon in der globalen Erwärmung verglüht sein sollten - die Skandinavier sind viel schneller aus den Klamotten. Was denken Sie : ist es nicht längst Zeit in Gruezikon, Grosskinkerlitz und Hintersiebenkirchen ähnliche Bräuche zu etablieren? Wären das nicht die wirklichen Tourismus Magneten?

Weitere Artikel aus der Welt der Nacktheit :

(Titelbild : Stig Nygaard)

12 Lesermeinungen:

Anonym hat gesagt…

Roskildieren, lieber Rick? In der Schweiz eher unwahrscheinlich, da unsere Urschweizer viel zu prüde sind.
Die FKK Bewegung, vielleicht ein Vorläufer hievon, bewegt sich blutt nur hinter hohen Zäunen oder abgeschirmt hinter Hecken.

Anonym hat gesagt…

So nackt sind diese Leute auch wieder nicht.
Beim Badesee zur meiner Linken (Hallwilersee) durchstöhnen orgasisische Schreie die lauen Sommernächte.
Beim Badesee zu meiner Rechten (Bladeggersee) lässt sich das welke Fleisch, ab 40 Jahre nackt bräunen.
In Zürich gehen die Hetros hinter die Oper und am Katzensee nackt Sonnbaden und Gays halten der weil Fleischschau mit integrierten Fetishmarkt auf der Insel Halbinsel Werd.
Grüzikon ist schon nackt, kein Eidgenosse muss sich nach Skandinavien zum Nacktbaden absetzen.

Anonym hat gesagt…

@Dan
Katholiken sind lustfeindlich und prüde. Kein Wunder das dass schwarze Fribourg sich zugeknöpft gibt während das neuheidnische Zürich in aller Öffentlichkeit kopuliert.
Aber wie sagt doch Lady Bitch Ray: Kein Schwanz ist so hart wie das Leben (inklusive FKK)

Rick hat gesagt…

Lieber Dan, werter Antoine : ich sehe die Schweiz ist anscheinend auch textil gespalten. Es gibt, so scheint es, nicht nur einen Röstigraben, sondern auch einen Brüstligraben. Auf der einen Seite trägt man blank und gehörig auf, auf der anderen Seite verhüllt man und trägt ummantelt. Wahrscheinlich darf man auch hier so ähnlich wie bei der Burka rätseln was nun besser sei? Wiegt der Anblick der Knackigen jenen auf, den die schabbelnden Michelin-Männchen-Körper auf der anderen Seite als ästetische Umweltverschmutzung verursachen?

Anonym hat gesagt…

Der Röstigraben scheint auch ein Bikini-Graben zu sein!
Gibt's analoges im Einzugsgebiet von U9TA, lieber Rick?

Rick hat gesagt…

Bekannte Nackigkeitsfest, guter Dan, gibz im Umkreis von dingshundert Kilometer von Unterneuntupfing keine. Hier im Landkreis ist es üblich dass sich Naturisten (allesamt schon im nicht mehr so knusprigen Alter) im umzäunten Baggerteichghetto zurück ziehen, während in den öffentlichen Bädern die Nabelpiercings funkeln und die Tattoos schön langsam im darunter liegenden Fett schwarz brutzeln...

Anonym hat gesagt…

Lieber Rick,
so manche nackte Wahrheit ist nur der Versuch, das Sommerloch zu füllen. Dies ist eine universelle Enthüllung und nicht nur auf einzelne Nationen wie die Schweiz oder Dänemark beschränkt. Sind wir nicht alle schon einmal im Feuchtgebiet eines Bermuda Dreiecks mit wehendem Segel untergegangen?

Anonym hat gesagt…

Zürich hat den Ruf die Hauptstadt der Ephben zu sein. Um diesen gerecht zu werden, besteht eine ausgedehte Infrastruktur, die dafür sorgt das keine Micheline Männchen Nacktbaden.
Im Wettkampf und die besten Postionen hat derjenige der die falschen Markenkleider trägt oder Würste am Bauch hat, keine Chance. Geht es um den Body, dann enfaltet die protestantische Prädestinations Lehre immer noch ihre volle Wirkung.
In katholischer Gegend geht bestimmt anders zu. Das schöne Fribourg macht wiedereinmal Schlagzeile mit Priestern die mit ihren Ministranten, die unbefleckt Empfängnis üben.

Rick hat gesagt…

Lieber Bee, jene welche nur die Segel gestreichelt hatten, hatten womöglich noch Glück. Nicht auszudenken welch Kummer jene hatten, die auch einen Mastbruch zu verzeichnen hatten...

Erstaunlich, werter Antoine, welche Unterschiede auch hier in der Schweiz vorherrschen. Was hält diese Nation noch zusammen? Das angrenzende Ausland, oder die Übereinkunft de SVPibus est disputandum?

Anonym hat gesagt…

@Antoine: Im schwarzbischöflichen Fribourg ist die Dichte der Soutanen im Verhältnis zur Bevölkerung 2:1!
Gem. der Darvin'schen Evolutionstheorie führt möglicherweise ein Mangel an geistlicher Befruchtung zur körperlichen Ersatzhandlungen... vielleicht deshalb?

Reverse Eating hat gesagt…

und wieder ist u9tupfing seinem bildungsauftrag nachgekommen - bisher stand roskilde für mich immer für rockmusik und totgequetschte zuschauer.

mittelfristiges ziel für mich als blogger ist es nun menschen dazu zu bringen, nur mit der aufschrift "phase-5.net" auch dem bauch bekleidet durch hannover zu laufen.

mal schauen, wie ich das anstelle...

Rick hat gesagt…

Auf dem Bauch, guter Herschel, ist ein interessanter wie vorsichtiger Anfang. Wenn die Akzeptanz dafür da ist, sollten aber bald die spannenderen Körperteile folgen...