Sumo Superstar Asashoryu ist nach seiner Sperre wieder im Geschäft. Eifrig bemüht es allen recht zu machen, missgünstig beäugt in jedem Schritt von all jenen die sich auf ihn eingeschossen haben. Nach einer Goodwill-Tour in den letzten Wochen ist er zumindest ergebnismäßig ganz anständig in das Hatsu Basho 2008 gestartet...
Der Sündenfall
Als Sumogroßmeister und Halbgott sollte man im Krankenstand kein Fussball-Charitymatch mit Kindern bestreiten, UNTERNEUNTUPFING Aktuell berichtete hier ausführlich darüber, inklusive Video. Der Wirbel in Japan war gewaltig, Yokozuna Asashoryu wurde für zwei Turniere gesperrt und Traditionalisten hätten auch gerne noch länger gestritten, aber der Sumoverband hat recht bald begriffen dass es nicht gut für das Geschäft ist wenn einer der lukrativsten Angestellten nicht dabei ist.
Die Rückkehr
Daher wurde es mit den entsprechenden diplomatischen Klauseln so hingedeichselt dass Asashoryu erst nach Ende des letzten Bashos (Großturnier) 2007 wieder aus seiner Verbannung zurückkehrt und nicht während - kein Schwein hätte sich mehr für das Turnier selber interessiert. Asashoryu hat sich dann wie es in Japan üblich ist mittels aufrichtig geheuchelter Demutsgesten zuerst bei den Offiziellen des Verbands und dann bei den Fans entschuldigt.
Dabei sind in Japan traditionell Wendungen wie "Ich wäre selbst unwürdig in einer japanischen Abfallpresse verbrannt zu werden" oder "Von einer Straßenwalze überfahren zu werden wäre noch zuviel Ehre für mich" üblich, Selbsterniedrigungsformeln haben in Japan ungefähr so große Bedeutung wie in Deutschland Fremderniedrigungsphrasen.
Auf Goodwill
Asashoryu zeigte sich in den letzten Wochen sehr bemüht sein Image aufzupolieren und guten Willen zu zeigen. Er erschien brav und engagiert bei allen Promotion-Events mit denen der Sumo-Verband sein Geld verdient, besuchte zum Training alle Mitbewerber-Kampfställe bei denen er noch nicht Hausverbot hat weil er in der Vergangenheit deren Nachwuchsrikishi zu heftig durchgewutzelt hatte, trat sogar bei feierlichen Veranstaltungen mit kleinen Sumoknirpsen auf. Gottseidank war Asashoryu in Summe konzentriert bei der Sache, nicht auszudenken was passiert wäre wenn er die einen so durch die Mangel gezogen hätte wie es für die anderen vorgesehen ist.
In das erste Turnier
Das erste Basho 2008 hat gerade die erste von zwei Wochen hinter sich und Asashoryu liegt im Zwischenstand einen Sieg hinter dem anderen Yokozuna Hakuho. Er selber meint "Mein Sumo ist nicht sehr gut, aber ich gewinne...". Seine Kritiker meinen natürlich "Sein Sumo ist grottenschlecht (Anm.: eine Einschätzung die zu teilen jenen die bereits gegen ihn verloren haben ein wenig schwer fällt), er sollte sich erschießen und dann vierteilen um die Ehre des Sumo und jener von ganz Japan nicht weiter zu beschmutzen...".
Das würde die Asa-Jagdgesellschaft aber auch behaupten wenn er jeden Gegner alleine mit dem Ringfinger 20 Meter aus den Ring schleudern würde. Wie das Turnier dann ausgegangen ist erfahren Sie in diesem Theater in einer Woche.
Statt einem Video enden wir diesesmal die Sumoberichtersattung mit der Empfehlung eines liebenswerten Japanblogs von einer ebenso netten Austauschstudentin.
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2 Lesermeinungen:
Wird den Sumo auch ausserhalb Japans verfolgt?
Unsere Schwinger jedenfalls werden...
Laufen die Schwinger auch auf Eurosport Japan?
In Europa übernimmt Eurosport die Übertragung, allerdings in der Vergangenheit immer zeitversetzt um einzwo Monate. In den Wochen wo Eurosport überträgt machen die Zugriffe über Google auf U9TA immer einen Hupfer. Allerdings hält sich das hartnäckige Gerücht dass Eurosport die Sumoberichterstattung nicht mehr verlängern will weil der japanische Sumoverband zuviel Geld dafür haben will. Am populärsten außerhalb Japans ist Sumo in der Mongolei, auch in Kanada wird meines Wissens Sumo ganz gerne gesehen...
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