10.05.2008

Keine Macht dem Drogensex

Sex als DrogeNormalerweise sind es ja Sportler, die sich für den Kampf gegen Drogen einsetzen. Doch diesmal hat sich ausgerechnet der heilige Vater (der interessanter Weise seine Vaterschaft, zumindest offiziell, noch nie durch Zeugung legitimierte) gegen den Missbrauch von Sex als Droge ausgesprochen. Wir hakten nach...

Papst Benedikt und Sex als Droge

Wie DERWESTEN berichtete soll Papst Benedikt XVI anlässlich des 40. Jahrestags der Veröffentlichung der Enzyklika Humanae Viagrae davor eindringlich gewarnt haben dass Sexualität nicht als Droge missbraucht werden solle. Vermutlich hat der gute Mann auch irgendwie recht, Sexualität lässt sich schließlich zu viel sinnvolleren Dingen missbrauchen.

Wir wollten es genauer wissen

Wie ist nun diese offizielle Meldung aus dem Vatikan zu interpretieren? Wir baten den Apostolischen Concupistus zu Unterneuntupfing, Monsignore Anselm Gerontofilis, zu einem Interview.

Rom Drogenberatungsstelle
Staatliche Drogensexberatungsstelle, Rom
(Bild:
vicbuster / stock.xchng / royalty free)

UNTERNEUNTUPFING Aktuell : Erwürfeliger Concupistus, es heißt im Volksmund ja immer noch "Dumm f*ckt gut." Kann die Botschaft des heiligen Stuhls somit überhaupt die Zielgruppe erreichen?

Sgnr.Gerontofilis: Gewiss, mein Sohn, dieser Einwand verdient Beachtung. In der Drogenkongregation denken wir schon länger darüber nach z.B. der Europäischen Union vorzuschlagen, Geschlechtsteile ähnlich wie Zigarettenpackungen warnhinweispflichtig zu machen. So könnte z.B. auf einem Reproduktionsorgan deutlich lesbar stehen müssen "Achtung: dieses Teil kann Sie süchtig machen. Und dick."

Hochwürgen, Sie müssen zugeben, dass weltweit viele Ihrer Priester Skandale verursacht hatten mit Minderjährigen, also offenbar selber der Droge anheim fielen?

Es lässt sich nicht verleugnen dass es da oder dort einmal Irritationen gegeben hat. Das heilige Wort lässt in der Interpretation Spielräume offen. So heißt es, man finde die Liebe zu Gott nur durch die Pforte der Unschuld. Manche Priester mögen hier wohl bei ihrer Nächstenliebe zuerst am falschen Eingang Erleuchtung gesucht haben.

Eminemz, trifft die Warnung überhaupt den Geist der Zeit? Hierzulande z.B. verbringen die Kids ja mehr Zeit mit Komasaufen als mit Komapoppen?

Das will ich so nicht sehen. Viele Kinder versündigen sich doch im Geiste, wenn sie im Internet all das konsumieren was ihre Eltern einmal real hatten. Kinder sollten stattdessen wieder gute Bücher lesen. Das Buch, zum Beispiel.

Wir bedankten uns artig beim ehrwürdigen Monsignore, und achteten darauf, dass er beim Heimweg nicht in Kontakt mit dem örtlichen Kindergarten kam.

Dass sich der Papst nun endlich um die wirklich wichtigen Dinge, also Sex, kümmert, statt dauernd Muslime oder Juden zu vergrätzen, wertet das Spätwerk von Benedikt sicherlich auf. Wir vermuten dass er beim nächsten Mal in der Warnung vor der Sucht Frauenkleider tragen zu wollen ähnlich deutliche Worte finden wird...

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(Titelbild: Onatos / stock.xchng / royalty free)

12 Lesermeinungen:

Anonym hat gesagt…

Das Eindringen des heiligen Geistes in die Seele, respektive Marias Schoss war schon immer mit Komplikation verbunden.
Die katholische Kirche hat aus den Fehlern gelernt und lässt die unbefleckte Empfängnis durch ihr Priester, im Hintereingang der Ministranten vollführen.

Rick hat gesagt…

Man könnte also auch sagen, Antoine, die Nachwuchspflege beim FC Thun entspricht tiefen christlichen Traditionen?
Gerade bei der katholischen Kirche lernen die Anwärter auf künftige Weihen ja schon bald wie es ist einen Priesterstab in der Hand zu haben...

Anonym hat gesagt…

Das ist kein Wunder, sind doch in letzter Zeit gerade hohe Würdenträger der katholischen Kirche durch sexuelle Verfehlungen aufgefallen. Papst Benedikt musste eigens in die USA reise, um diese Auswüchse zu züchtigen.

Robert Curth hat gesagt…

Ich muss seine Heiligkeit in dieser Angelegenheit in den Schutz nehmen. Es stimmt definitic, dass Drogensex eine abscheuliche Sache ist.

Benedikt geht mir aber nicht weit genug: Wie sieht es aus, mit den ernsthaft süchtigen Menschen, wie kann man den Entzug für diese Menschen Human gestalten?

In Hannover gibt es für Heroinabhängige, die Methadonausgabestelle "Fixpunkt". Müsste die Stadt, dann nicht analog dazu eine ähnliche Einrichtung für Beischlafjunkies eröffnen und was würde man dort machen?

Anonym hat gesagt…

Ich bin vor langer Zeit aus der katholischen Kirche ausgetreten. Bedeutet das, daß ich jetzt Sex und Drogen konsumieren darf, weil der Ratzeheini mir nichts vorschreiben darf?

Rick hat gesagt…

"vor der katholischen Kirche ausgetreten"
Bedeutet das, werter Bierbeauftragter, dass Du an ein Gotteshaus uriniert hast?
Wie auch immer, ich glaube wer sich nach jahrelangen Mühen zur Klabusterbeere hochgearbeitet hat ist von Geschmackszwängen befreit und darf sowieso fast alles. Egal was Herr Ratzinger sagt...

Rick hat gesagt…

Vielleicht, lieber bee, war das aber auch nur ein Vorwand. Ich schätze der eilige Vater verbrät nur die Vielfliegermeilen die er von seinem Vorgänger geerbt hat. Dazu hat er nicht viel Zeit. Und bei einem Flug nach Vaduz zB wäre nicht so viel abgegangen...

Rick hat gesagt…

Du hast natürlich recht, lieber Robert, da hat der voreilige Vater nur einen ersten Schritt gesetzt, warnen kann schließlich jeder. Und natürlich braucht es auch Entzugskliniken. Und Ersatzprogramme, wie beim Methadon. Und wie das bei der Selbstbefleckungssucht aussieht, nun ja...

Aber man darf zB den Verdienst der Wirtschaft bei der Suchtbekämpfung nicht unterschätzen. 2 Beispiele:
"Nö Schatz, heute kein Sex, da fliegt sonst meine Nase auseinander. Ich hab sie mir gerade letzte Woche machen lassen."
oder
"Ach, Liebling, hab heute keine Lust. Hab gerade ein tolles Game für mein iPhone das ich..."

Anonym hat gesagt…

Nun,lieber Rick, ich muss Benadikt zustimmen.
Schliesslich haben wir (der (Papa) und ich eines Gemein!
Wir sublimieren!
Er in der Religion, ich mit bloggen...
Das ist u.a.billiger als Drogen und Sex!

Rick hat gesagt…

Ich bin noch im Zweifel ob ich Deinen Kommentar richtig verstanden habe, lieber Dan. Du 'leidest' also unter Bloggersex oder unter Bloggersucht?
Bei ersterem wäre es mal interessant zu erfahren wie das wohl aussieht...

Anonym hat gesagt…

Nun, lieber Rick, Benenix und ich leiden unter Entzug. Beide kompensieren wir dies mit sublimieren.
Blogsex ist eine neue Form des kreidbleichen Benenix-Prozesses. Wir werden uns absprechen und eine wissenschaftliche Studie darüber verfassen lassen...

Rick hat gesagt…

Lebst Du noch oder sublimierst Du schon würde der Elch jetzt fragen. Immerhin sublimierst Du, lieber Dan. Andere wissen nicht mal was eine Sublinealierung ist, haben keine Sultaninen zu Hause, oder müssen das Limieren gar an Subunternehmer abgeben, sogenannte Sublimierer...