22.08.2007

Parkplatzsex : verursacht Verkehrsprobleme?

Auch Katzen mögen Parkplatzsex Wenn Sie einschlägige Dating Plattformen und darin den Anzeigenteil überfliegen, stellen Sie rasch fest, dass sowohl bei gleich-, als auch bei heterosexuell orientierten Menschen heutzutage die lustvolle Begegnung auf Parkplätzen großen Reiz hat. Wir haben für Sie dieses Phänomen untersucht, und wollten auch herausfinden welche Verkehrsprobleme daraus resultieren...

Begriff Parkplatzsex

In unserer Dokumentationsreihe Sexualität Heute beschäftigen wir uns heute mit Parkplatzsex, also dem geschlechtlichen Verkehr auf öffentlichen Plätzen, die der Gesetzgeber eigentlich für das Anhalten und Abstellen von Kraftfahrzeugen vorgesehen hätte. Die in unserer Serie traditionelle Wikipedia Definition muss hier unterbleiben - Wikipedia Autoren verbringen offensichtlich die meiste Zeit vor dem Computer und sind Fahrrad Fahrer oder Benutzer öffentlicher Verkehrsmittel (interessanter weise erfreuen sich U-Bahnsex, Schnellbahnquickies oder Straßenbahnpaarungen nicht desselben Zulaufs in der Bevölkerung wie Parkplatz Sex). An Parkplätzen sexuellen Vergnügungen mit bekannten oder meist unbekannten Personen (anonym) nachzugehen wird von unterschiedlichen Interessensgruppen betrieben.

Einerseits von heterosexuellen Menschen die Abwechslung in der freien Natur suchen, und gewissermaßen auf das Fast Food unter den Austauschformen für Körperflüssigkeiten stehen. Nächstens von Menschen, die zwar nicht aktiv teilnehmen, aber das ganze Jahr über unter Schnupfen, Erkältungen, Ischias etc leiden weil sie im Busch mit der Kamera lauern um aktive Pärchen dabei zu filmen, anschließend um die Aufnahmen dann im Internet zu verteilen, oder gegen Entgelt zurückzuhalten, wenn mindestens eine Person die abgelichtet wurde zufällig von ausreichender Prominenz ist. Schlussendlich ist Parkplatzsex bei gleichgeschlechtlich orientierten Männern nicht unbeliebt, einschlägige Communities sind reich an entsprechenden Angeboten und Nachfragen.

Geschichte des Parkplatzsex

Wir sprachen mit Prof.Siegbert Spanner vom Sexualgeschichtlichen Museum zu Wulmsbüttel. Prof.Spanner erzählt:

"Nun, man kann sagen, dass Parkplatz Sex eigentlich fast so alt ist wie die Menschheit selbst. Aus sehr alten Höhlenmalereien in der Nähe der Autobahnraststätte Kiefersfelden wissen wir, dass etwa der Homo Mobilis bereits den Parkplatzsex (teilweise wie wir anhand der schwer entzifferbaren Bilder vermuten auch unter Beteiligung von heimischen Wildtieren) gekannt bzw. entdeckt hatte bevor noch das Rad erfunden war. Der Homo Mobilis scheint erst später bemerkt zu haben, dass diese Plätze auch geeignet waren um hölzerne Handwagen darauf abzustellen.

Aus Ausgrabungen dürfen wir schließen, dass der Mensch bereits seine erste heiße Nummer in so einem Wagen hatte, bevor er noch entdeckte, dass sich mit Holzkarren auch Bau- & Brennmaterial, Handelsgüter und Nahrung transportieren lassen.

Im Mittelalter waren dann die Pferdewechsel Stellen oder die ersten Poststellen jene Plätze, an denen sich Menschen nicht nur finanziell und materiell austauschten. Der traditionell größere Kinderreichtum arabischer Nomaden speziell in der Vorzeit ist zu einem guten Anteil auch darin determiniert, dass in der Wüste quasi überall Parkplatz ist."

Soziologie zum Parkplatz Sex

Wir sprachen auch mit Mag.Lydia Lust-Grotte vom Institut für Sexualsoziologie. Sie erläutert uns:

"Der heutige Trend zum Parkplatzsex hat wie wir aus unserer Forschungsarbeit erkennen können unterschiedliche Ursachen. Zum einen muss man klar sagen: es liegt daran, dass heutzutage anders als etwa nach dem Kriege jeder ein Auto hat, und es mehr Parkplätze und Autobahnen gibt. Zum zweiten ist die Zeit schnellebiger geworden und die Menschen sind wohlhabender geworden. So fuhr man in den 60ern etwa noch zum Camping und verkehrte dort nicht nur kulturell, heute begeistert klassisches Camping nur noch wenige eingefleischte Fans, während moderne Menschen in unserer heutigen beschleunigten Zeit das hormonelle Instant Camping am Parkplatz bevorzugen und dabei den gesellschaftlichen Teil einfach überspringen.

Des weiteren stellen wir auch eine finanzielle Komponente fest - vor Jahrzehnten bevorzugten die Menschen zuerst Stundenhotels, dann Kommunen. Beides für viele heute nicht leistbar. Parkplätze können hingegen außerhalb der Innenstädte gratis genutzt und beschmutzt werden. Als letzten Grund vermuten wir die heutzutage unendlich schmuddeligen Single Haushalte - viele Parkplatzsex Anhänger ziehen für eine schnelle Sauerei dann doch einen gemütlich mit Müll übersäten Rastplatz der eigenen Müllkippe zuhause vor."

Gefahren beim Parkplatzsex

Natürlich ist Parkplatzsex in allen Formen und Varianten gefährlich. Rund 14,7% der im Straßenverkehr jährlich verunglückten Menschen waren auf dem Weg zu einem Parkplatz mit eindeutigen Absichten (und entsprechend hormonell in ihrer Verkehrssicherheit beeinträchtigt). Was viele nicht wissen, insbesondere der abendliche Stau auf den Tangenten Stadt auswärts ist immerhin zu 39,3% nicht durch von der Arbeit heimfahrende Erwerbstätige bedingt, sondern durch zum Parkplatz Verkehr hinfahrende Geschlechtstätige.

Dann darf am Parkplatz außerhalb der Saison hemmungslos versaut gesaut werden?

Dann darf am Parkplatz außerhalb der Saison hemmungslos versaut gesaut werden?

Da Parkplätze nicht nur Beischlaf Plätze außerehelicher Aktivität, sondern auch Umschlagplätze außerfiskalischer Kriminalität sind, und viele Parkplatz Affairen Blind Dates, arrangiert über das Internet, sind haben etliche Treffen unerwartet schwere Folgen. Man schätzt dass rund 25% aller Parkplatz Swinger ungewollt nach Osteuropa oder in den Balkan verschleppt werden, weil sie einfach das Pech hatten beim falschen geparkten Auto anzuklopfen.

Umgekehrt munkelt man von einer Dunkelziffer von etwa 14% harmloser Reisender, die mal schnell am Parkplatz hinter die Büsche verschwanden um sich zu erleichtern, und dort von hemmungslosen Parkplatz Sexisten angefallen wurden, die im Dunkeln (deshalb ist es auch eine Dunkelziffer) alles penetrieren, was mit herunter gelassener Hose vorgefunden wird, selbst Tiere sollen diesbezüglich schon zu Schaden gekommen sein. Sollten Sie also mal auf der Autobahn in eine dringliche Lage kommen, kann es heutzutage fast ungefährlicher sein am Pannenstreifen zu halten, um viel schlimmere Pannen am Parkplatz zu vermeiden.

Weitere satirische Beiträge aus der Serie Sexualität Heute : Trends, Geschichte, Soziologie, Gefahren

(Fotos : harry525, dierk schaefer)

10 Lesermeinungen:

Anonym hat gesagt…

Ohne jetzt gleich als Spielverderber dastehen zu wollen, um Sex auf einem Parkplatz haben zu können, muss das Gefährt ja erst einmal zu dem selbigen bewegt werden, richtig? Nach kolportierter Lehrmeinung ist aber heutzutage die Bewegung eines benzingetriebenen Fahrzeugs an sich schon "böse". Somit stellt sich die Frage, ob schon allein die Bewegung des Fahrzeugs als Vorspiel zu betrachten ist ("Ja, seien wir böse und fahren mit einem Auto."). Die ökologisch korrekte Variante wäre dann aber, "Lass uns mit dem Fahrrad / ÖPNV zu unserm geparkten Auto fahren und Sex haben". Oder wirkt die Variante 1 auf diejenigen, die eigentlich aus moralischen Gründen Variante 2 bevorzugen würden, besonders stimulierend?

Fragen über Fragen. Ich denke dieses Thema wird U9TA noch öfter beschäftigen.

Rick hat gesagt…

Hervorragender Einwand, werter Erik.
Politisch & ökologisch korrekter Parkplatzsex verläuft vermutlich so:
a) man kauft zuerst ein paar richtig gei... ähm stimulierende Klimaschutzzertifikate
b) und lässt anschließend natürlich gender gemainstreamt sowohl Opel als auch auch Opelin stehen
c) als korrekter Staatsbürger kauft man sich eine Fahrkarte für das Öffi
d) und wirft die Karte vorm Einsteigen weg, schließlich fährt man aus Protest gegen die da oben schwarz (bzw politische Farbe nach Wahl)
e) steigt schließlich in einem Park aus weil Parkplätze per definitionem Klimakiller sind
f) und pflanzt als sexuelle Ersatzhandlung dann mehrere Bäume, zumindest bis das Bebauungsamt und die Parkverwaltung einschreitet
g) bei der Festnahme besteht man darauf nur mit Materialien verprügelt zu werden für die zuvor kein Tier leiden musste.

Anonym hat gesagt…

Sie müssen das, werter Herr Rick, auch unter ökonischen Gesichtspunkten betrachten. So ein Auto ist ja eine grundsätzlich höchst fragwürdige Anschaffung, weil es 99% der Zeit einfch nur herumsteht. Nichtsdestotrotz aber kostet, ganz zu schweigen von dem, was es gekostet hat, damit es nun kosten kann. Und da will das schlichtweg abgewohnt werden.

Unfassbar
Ihr Erdge Schoss

Rick hat gesagt…

Werter Herr Schoss, fachlich fundierte Ökonomie wird in diesem Provinzblatt natürlich besonders gern gelesen. Ihren weisen Überlegungen darf entgegen gehalten werden dass auch ein sexuell unausgelasteter Mann zumindest partiell in für ihn essentiellen Teilen zu 99% seiner Zeit steht, speziell am Morgen (man denke an Café Latte und lasse das Aufgußgetränk aus). Und über dessen Kosten weiß jede Ehefrau so einiges zu kalkulieren.
Ihr Rick, Schafredaktor

Anonym hat gesagt…

Aus diesem Bickwinkel hatte ich das noch nicht betrachtet. Dankeschön.

Reverse Eating hat gesagt…

viele umweltbewusste parkplatzswinger lassen sich auch in neumodischen rikschas von gestressten studenten auf außerstädtische parkplätze kutschieren, und benutzen selbige gefährte dann auch für ihr liebesspiel.

die studenten, die dem sündigen treiben beiwohnen müssen, da sie sich aus sicherheitsgründen auf dem parkplatz nicht die beine vertreten können, tragen oft schwere seelische schäden davon.

der volkswirtschaftliche schaden, der von diesen ausgeht, übertrifft den, der sich ergibt, wenn die öko-pp-swinger ihr eigenes auto nehmen, bei weitem. pfui, sage ich da.

übrigens ziehe ich meine hut vor dem homo mobilis. im vorbeigehen so fudamentale dinge wie den parkplatz und den handkarren zu erfinden - hut ab!

Anonym hat gesagt…

Ich finde das Thema mal wieder sehr spannend und gut recherchiert. Wenn auch, wie der Herr schoss schon anmerkte, die ökonomische Seite nicht genügend durchleuchtet worden ist.

Derweil trinke ich gerne Kaffe Latte, ich darf das auch.
Seit ich Single bin, brauche ich da nicht mehr so eng kalkulieren, es gibt da doch größere Möglichkeiten zum Sparen

Rick hat gesagt…

@Daniela:
Nun, der von mir sehr geschätzte Herr Schoss ist im Augenblick über alle 30 Tentakeln verliebt, es mag sein dass er im Augenblick eher aus seiner immer noch sehr intelligenten und sprachgewandten Körpermitte denkt...

Was den Café Latte betrifft kannst Du Dir im Augenblick den Luxus leisten problemlos die Caféteria zu wechseln ohne dass es Wickel und Eifersüchtelein gibt. Bei der weißlichen Flüssigkeit allerdings stoßen wir wiederum auf Deine zuletzt geäußerte kCal-Frage die noch nicht befriedigend geklärt ist...

Rick hat gesagt…

Da der Parkplatzartikel nun nicht wirklich beim Publikum durchgefallen ist kann ich noch Credits nachliefern ohne dem Verursacher zu schaden: der Parkplatzsex-Artikel war ursprünglich eine Anregung von Deutschlands führendem Silikologen, Kollegen Herschel. Danke Herschel.

@Herschel:
Das mit der Rikscha ist natürlich eine superinteressante Sache. Schon heute importieren wir aus China nicht nur giftiges Spielzeug oder billiges Epo (und bedanken uns dafür mit Arbeitsplätzen und Industrieknowhow). Nachdem indischer Tantra hierzulande nur mehr Randgruppen interessiert und nur mehr Alt68er regelmäßig vor sich hintranszendieren wird chinesischer Rikschasex der nächste Boom? Oder wird der Boom daran scheitern dass hierzulande Kids und junge Erwachsene kaum mehr fit genug sind eine Rikscha zu ziehen?

Reverse Eating hat gesagt…

lieber rick, erstmal vielen dank für die credits :)

wie du schon erwähntest, kommen aus fernost nicht nur die rikschas selbst, sondern auch die nötigen mittel, um den schwabbeligen durchschnittshirnakrobaten in die lage zu versetzen, derlei gefährt samt insassen durch die city zu bewegen - das epo. gott schütze es, sowie unsere tapferen radrennfahrer!